Es ist ein schöner Frühlingstag, alle Tiere im Wald erwachen vom Winterschlaf auch Leo, der Bär. Er freut sich schon auf seinen Freund Bruno und vor allem auf den Honig, denn nach dem Winterschlaf bekommt Leo immer 500 kg Honig von den Bienen. Er stellt gerade fest, dass heute alles anders ist, denn vor seiner Höhle sind nur 14 kg Honig und mit der Lieferung kommt er nur eine Woche aus. Für normal kommt er mit dem Honig ein Monat aus. Jetzt kann er wohl jede Woche Honig bestellen. Er sieht auch schon einen Zettel, auf dem steht:
Sehr geehrter Herr Leo Bär,
Aufgrund unserer aktuellen Lage können die Bienen nicht, Ihre gewünschte Menge Honig liefern. Wir bitten Sie um Verständnis und bitte bestellen Sie künftig wöchentlich.
Ihr Oberbiene Beiste

Das kann nicht sein, denkt sich Leo gerade. Er glaubt, dass Bruno sein Freund dahinter steckt, so ein Bärenstreich. Leo findet das gerade gar nicht lustig und geht auch schon zu Bruno. Er fragt Bruno, ob er den restlichen Honig hat. Aber Bruno hat den restlichen Honig nicht. Auch er habe nur 14 kg bekommen, aber er bestelle sowieso nur 14kg und das wöchentlich. Da es für die Bienen einfacher sei meint er. Leo weiß zwar nicht, warum 14 kg in der Woche einfacher für die Bienen sind aber bitte. Er muss das jetzt klären, und zwar mit der Oberbiene persönlich. Er geht auch schon durch den Wald. Leo hat eigentlich keine Ahnung, wo genau die Honigbienen leben, aber das kann nicht so schwer sein es herauszufinden. Ein Fuchs kommt ihm entgegen, er fragt auch schon den Fuchs, ob er wisse wo die Bienen sind. Aber der Fuchs weiß es nicht. „Hier lieber Bär ist keine Wiese. Du musst weiter gehen.“ Leo gibt sich mit der Antwort vom Fuchs nicht zufrieden, weil warum brauchen Bienen eine Wiese. Für unseren Bären total unlogisch. Woher kommt der Honig? Das weiß auch der Bär nicht. Brauchen die Bienen wirklich eine Wiese? Hier gibt es auch einen Waldblütenhonig. Leo, weiß nicht, welchen Honig er immer hat, weil Honig ist für ihn Honig. Es macht für ihn keinen Unterschied, welcher Honig es ist. Für die Bienen ist es ein großer Unterschied. Da Leo immer bei derselben Bienenfirma bestellt, ist ihm das noch nicht aufgefallen.
Wenig Später ...
Findet er auch schon eine Biene „ He du, weißt du wie ich zur Oberbiene komme?“, fragt Leo die Biene. Doch die Biene sieht ihn ganz entsetzt an und meint „ Warum brauchst du die Oberbiene. Die gibt eigentlich keine Auskunft über Honig. Da sie sehr beschäftigt ist. Wir haben nur den Stamm von einer halben Bienenkolonie. Wir alle sind sehr im Stress, denn ein Bär hat 500kg Honig wie jedes Jahr bestellt, und das schaffen wir aber Heuer nicht. Es gibt ja auch noch andere Bären, die auch einen Honig haben wollen. Dieser Bär macht das jedes Jahr. Und deshalb gibt die Oberbiene Bären keine persönliche Auskunft.“ Leo geht, es ist wohl sinnlos. Er hat keine Chance. Am Rückweg fragt er sich ob, er wirklich so unsozial ist, weil er so viel Honig auf einmal bestellt? Ob die Bienen dadurch wirklich so einen Stress haben? Er kann sich das nicht so vorstellen. Er könnte dann ja Bruno fragen. Vielleicht hat der ja eine ordentliche Antwort für ihn.
Theo klopft auch schon bei Bruno an. „Du Bruno, weißt du warum die Bienen, wegen mir so viel Stress haben? Ist es wirklich, weil ich 500kg Honig bestellt habe. Das bestell ich doch eh immer.“, sagt er zu Bruno. Bruno runzelt die Stirn und sagt „ Ja lieber Leo das kann ich dir auch schon erklären, zum Glück bist du nicht der einzige Bär in diesem Wald. Alle Bären wollen einen Honig, und nicht nur du. Wenn du 500kg Honig auf einmal bestellst, ist das einfach zu viel für die Bienen. Die Bienen haben einfach nicht die Bienen dafür, dass sie jeden Bären einmal im Monat 500kg auf einmal liefern. Da es ja noch andere Bären gibt die auch einen Honig haben wollen. Und wenn jeder Bär einmal im Monat 500kg Honig bestellt, wäre das für die Bienen ein enormer Stress. Und außer dem lieber Leo gibt es auch noch andere Bären. DU bist hier nicht alleine.“ Bruno knallt die Tür zu. Leo versteht ja, dass er nicht der einzige Bär ist. Aber brauchen die wirklich alle einen Honig? Er muss jetzt wirklich nachdenken. Wenn er einen Honig braucht, weil er Hunger hat, dann brauchen die anderen Bären bestimmt auch einen Honig. Wäre fair. Schließlich kommt der Bär zum Entschluss und schreibt auch gleich der Oberbiene Beiste einen Brief:
Liebe Oberbiene Beiste,
Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, weil ich so viel Honig bestellt hatte, ich wusste nicht, dass andere Bären auch einen Honig wollen. Und ich wusste nicht, dass meine 500kg Bestellung ein Stress für Euch ist. Daher werd ich künftig meinen Honig wöchentlich bestellen. Also 14kg.
Ich hoffe, Sie verzeihen mir.
Ihr Leo Bär

Unser Leo Bär hat eins aus dieser Sache gelernt: Er ist nicht der einzige Bär. Es gibt auch noch andere Bären und er soll nicht immer nur auf sich schauen. Von nun an denkt er nicht nur an sich, sondern auch an die anderen Bären im Wald. Leo lebt seither fröhlicher. Außerdem findet er, dass eine wöchentliche Honigbestellung auch nicht schlecht ist, weil da kann er die Honiglieferung besser lagern. Und die Bienen sind ihm auch dankbar dafür, weil die haben jetzt weniger Stress dadurch. Schließlich ist unser Leo Bär nicht der einzige im Wald.
Ende.


© Christlriemi


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