Der Traum von der Eisprinzessin…

Eine Geschichte für Hannah.


Hannah war acht Jahre alt, und sie hatte zum Weihnachtsfest ein paar Schlittschuhe bekommen. Ihre Freundin Karen, die gegenüber im Haus wohnte, besaß schon lange Schlittschuhe.
Beide Mädchen wollten nach dem Fest gemeinsam Schlittschuhe laufen. Die Stadt hatte nämlich den Marktplatz in eine Eisfläche verwandeln lassen.
Doch o weh, es schneite seit Tagen ununterbrochen. Auf der Eisfläche lag der Schnee schon kniehoch, und niemand räumte den Schnee weg. Alle Kinder waren darüber tief traurig, denn die meisten von ihnen wollten Schlittschuhe laufen. Die Jungs hatten es besser als die Mädchen, denn sie holten ihre Skier und ab ging „ die Post“.
Die Mädchen hätten jedoch Schlitten fahren können, doch dieses fanden sie zu „poplig“.
So vergingen etliche Tage. Hannah und Karen waren tief traurig, und nichts konnte sie aufheitern.
Hannah wollte am liebsten ihre Schlittschuhe mit in ihr Bett nehmen, doch ihre Mutti erlaubte es nicht. Hannah hatte sich einen Hocker an das Kopfende ihres Bettes gestellt, und die Schlittschuhe darauf gelegt. Nun konnte sie ihre Schlittschuhe, noch lange vor dem Einschlafen, sehen.
Eines Nachts konnte Hannah nicht einschlafen, sie wälzte sich in ihrem Bettchen hin und her. Sie fand einfach keine innere Ruhe.
Nach langem Hin und Her ist sie schließlich eingeschlafen.
Mitten im Schlaf überraschte sie ein seltsamer Traum: Hannah träumte, die böse Schneekönigin zeige mit ihren dünnen, kalten Fingern auf sie, und sie lache schallend dabei. Die Schneekönigin kam mit ihrem bösen, eiskalten Gesicht dicht an Hannahs Gesicht heran. Hannah wollte in ihrer großen Angst weglaufen, doch sie kam nicht von der Stelle. Die böse Schneekönigin mochte die Menschen nicht, vor allem die Kinder nicht. Deshalb ärgerte sie die Kinder bei jeder Gelegenheit. Sie hatte es tagelang schneien lassen, so dass die Kinder nicht Schlittschuh laufen konnten. Es bereitete ihr große, große Freude, wenn sie sah, dass die Kinder traurig waren. Die Schneekönigin hatte bis auf ihre schwarzen Krähen, keine Verbündete.
Das ganze Gegenstück zur bösen Schneekönigin war die liebe, liebreizende Eisprinzessin. Die Eisprinzessin hatte als Verbündete und als Freunde den bärtigen Frost, und den rotbäckigen Winterwind.
Dem bärtigen Frost und dem rotbäckigen Winterwind waren alle Kinder egal, jedoch sie taten den Kindern nichts Böses.
Die liebe Eisprinzessin und ihre beiden Freunde räumten die städtische Eisfläche. Der Frost schaufelte die Kanten frei, der Winterwind blies den Schnee weg und die Eisprinzessin glättete die Eisoberfläche. Alle Drei waren nun gespannt, wie die Kinder das Geschenk annehmen würden.
Alle Drei begaben sich flugs zum Schloss der bösen Schneekönigin. Sie lag auf ihrem Wolkensofa und schlief. Der bärtige Frost verschloss mit Kristall - Eis alle Schlösser, so dass die Schneekönigin nicht mehr ihr Wolkenschloss verlassen konnte. Der rotbäckige Winterwind türmte den Schnee vor dem großen Eingangstor auf.
Die böse Schneekönigin wachte auf, und als sie sah, dass sie für lange Zeit gefangen sein wird, schlug sie mit ihrem Zauberstab mehrmals auf ihren Wolkentisch. Ihre Krähen erschraken, und flogen eilig durch die Fensterspalten…

Hannah hatte das Gefühl, dass die Eisprinzessin ihr liebevoll mehrmals über das Gesicht streichelte.
Am nächsten Morgen eilte Hannah zum Küchenfenster, und ein Schwall Wärme erfasste sie, denn die Eisfläche war vom Schnee geräumt!

Alle Kinder freuten sich riesig, und die Freude währte noch lange in ihren Herzen…



Dezember 2018 von Deinem Opa Klaus-Jürgen


© Jürgen


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Beschreibung des Autors zu "Traum von der Eisprinzessin"

Eine Geschichte für unsere Enkeltochter Hannah




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