Es war während eines regennassen Sommers!
Die Tannen schüttelten ihre Köpfe und sagten: "Jetzt regnet es schon drei Tage und Nächte und es will und will nicht aufhören"!
Die alte Eiche daneben sagte nichts, aber auch ihr liefen die Regentropfen nur so von den Blättern.
So kann es doch nicht weitergehen, sagte eine Tanne, seit drei Tagen gab es keinen einzigen warmen Sonnenstrahl, auch die Vögel schweigen, aber wie sollten sie auch singen? Auch sie saßen unter dichten Blättern und froren!
Im dichten Wurzelwerk der alten Eiche, hatten sich eine Feldmaus und ihr Mann eine Höhle tief ins Erdreich gegraben. Die Höhle war groß geworden, hier wollten sie eine Familie gründen. Doch jetzt saßen die Beiden in ihrem Nest und warteten darauf, dass es endlich aufhört zu regnen!
Aber der dachte gar nicht daran!
Plötzlich vernahmen sie ein dünnes Stimmchen: "Oh je, oh je, wo bin ich nur, ich habe mich verirrt"!
Die zwei Mäuse sahen sich erschreckt an! Wer ist das ?
Mach du auf,sagte der Mäusemann zu seiner Frau, vielleicht ich es der Wolf!
Seine Frau schüttelte nur den Kopf, dann machte sie die Tür ein kleines Stückchen auf und sah vor sich ein kleines Licht!
"Wer bist du"? Ich bin ein kleines Glühwürmchen, darf ich zu euch hinein kommen?
Die Maus machte die Tür weit auf und sagte: "Aber ja, komm nur herein"! Das Glühwürmchen schwebte in die Höhle, ihr kleines Laternchen verbreitete ein schwaches Licht und so sahen die Mäuse, wie sich das Würmchen die Regentropfen aus den Flügeln schüttelte.
Ihr habt es hier schön warm, sagte es! Ja sagten die Mäuse, wir wollen bei diesem schlechten Wetter auch nicht frieren!
Bei uns kannst du bleiben solange du möchtest, sagten die Mäuse.
Plötzlich klopfte es wieder an der Tür!
Diesmal musst du aber öffnen, sagte die Maus zu ihrem Mann.
Dem zitterten sofort die langen grauen Barthaare, aber er gehorchte.
Als er die Tür aufmachte, sah er vor sich eine Grille, die war genauso durchnässt,wie zuvor das Glühwürmchen: "Oh bitte, lasst mich herein, hier draußen würde ich heute Nacht ertrinken "!
Komm nur herein, du bist heute unser zweiter Gast!
In der warmen Höhle hatte sich die Grille bald erholt und als die Mäuse noch etwas zum Essen und Trinken, es gab Tannenzapfenwein, auftischten, herrschte bald eine ausgelassene Stimmung.
Die Grille begann auf ihren Flügeln ein wunderschönes Lied zu spielen, die Mäuse tanzten dazu und das Glühwürmchen leuchtete immer heller.
Plötzlich klopfte es wieder an der Tür, Poch, Poch, Poch!
Alle sahen sich erschreckt an, wer kann das nur sein?
Die Maus ging schließlich zur Tür, sie öffnete sie nur einen kleinen Spalt und oh je, vor der Tür saß der Fuchs!
Die Maus schlug die Tür gleich wieder zu, mach dass du fortkommst, rief sie durch die geschlossene Tür, du willst uns doch nur fressen!
Aber nein liebe Maus, rief der Fuchs, ich bin vom vielen Regen total durchnässt, lasst mich doch bitte, bitte zu euch rein, ich möchte wirklich nur ein warmes, trockenes Plätzchen finden!
Nun besprachen sich die Mäuse miteinander und dann sagte der Mausemann: "Bei diesem schlechten Wetter sollten wir ihn schon hereinlassen, was meint ihr ? Dabei sah er das Glühwürmchen und die Grille an!
Die Beiden zitterten vor Angst, sagten aber ja, lasst ihn nur herein!
So kam es, dass auch der Fuchs einen trockenen Platz in der Höhle bekam, seinen nassen Pelz hatte er vor der Höhle noch abgeschüttelt und als er noch etwas zum Fressen- und einen großen Schluck Tannenzapfenwein bekam, sagte er: "Oh tut das gut, ich hörte vorhin Lachen und Gesang aus eurer Höhle, ohne dem hätte ich euch nicht gefunden"!
Die Grille begann wieder ein Lied zu spielen, das Glühwürmchen versuchte noch heller zu leuchten und es dauerte nicht lange, da tanzte der Fuchs mit den Mäusen und sang mit der Grille um die Wette!
Unter der alten Eiche ging es hoch her, auch die Tannen wunderten sich über die Musik.
Der alte Uhu, der versteckt in einer Tanne saß, machte am Morgen große Augen als es sah, dass der Fuchs die Höhle der Mäuse verließ.
Noch größer wurden sie, als es sehen musste, dass der Fuchs, der Maus, ein kleines Küsschen auf ihr spitzes Schnäuzchen gab, dabei sagte er: "Erzähl aber bitte niemanden, dass ich mit euch gesungen und getanzt habe, mein böser Ruf würde dann großen Schaden nehmen"!
Dann gab er ihr galant einen Kuss auf ihre Pfote und verschwand.
Der alte Uhu wäre vor Schreck fast vom Ast gefallen, so etwas, nein so etwas!
Am anderen Morgen ging die Sonne auf, die Vögel sangen wieder und alle Tiere waren glücklich, endlich hatte es aufgehört zu regnen!


© GünterWeschke


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Beschreibung des Autors zu "Die lustigen Tiere des Waldes"

Wenn doch alle Tiere solch ein glückliches Leben führen könnten. (Ich möchte in diesem Monat keine Gans sein)

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