“Ich bin verletzt”, sagte die Trauma-Hexe und hielt ihr Herz. Sie hielt es in beiden Händen, denn es war aus Glas, buntschillernd und schön.
Am Waldrand stand der Sternenfänger und schaute zu ihr hinüber, seine Augen schillerten grün. „Was meinst du damit“, fragte er, ohne zu fragen. Er war sich sicher, dass er sie nicht verstand, aber er hatte gehört, dass Fragen zum guten Ton gehöre.
„Hörst du nicht“, sagte die Trauma-Hexe, „wie es klingt? Eben anders. Als wenn da ein Riss wäre. Hörst du das wirklich nicht?“
Der Sternenfänger pustete leicht. Wieder schob sich ein kleiner Stern vorwitzig auf einen Platz, auf den er nicht gehörte! Wenn man nicht soo aufpasste! Sie nutzten jede Gelegenheit! Er pustete noch einmal, sein Schnurrbart bebte leicht, und er fixierte den unbotmäßigen Stern mit scharfem Blick. Verschämt blinkte der zweimal und verzog sich wieder in die zweite Reihe.
„Siehst du“, sagte der Sternenfänger zu der Trauma-Hexe, „ein bisschen pusten und alles ist wieder so, wie es sein soll.“
Die schaute noch immer sorgenvoll auf ihr Herz, das das Sternenlicht vielfarbig reflektierte. „Meinst du, das hilft auch bei Glasherzen?“
„Ich kann's ja mal probieren“, antwortete der Sternenfänger, seine Augen wechselten von Grün zu einem Grau-Blau. Er sandte nur einen leichten Hauch, schließlich war es ja ein Herz und kein Stern.
Dem Mond wurde langweilig und er zog sich eine vorbeidriftende Wolkendecke um die Ohren.
Die Trauma-Hexe legte den Kopf schief und lauschte. „Noch einmal“, bat sie.
Im Schnurrbart des Sternenfängers bewegten sich nur zwei Härchen, so vorsichtig pustete er. Der sanfte Hauch brachte das gläserne Herz leicht zum Schwingen und ein zarter, harmonischer Klang erfüllte die nächtliche Lichtung. Neugierig lugte der Mond hinter einem Zipfel seiner Wolkendecke hervor und das gläserne Herz erstrahlte zu glitzerndem Leben, es blitzte und blinkte, schöner als jeder Stern.
Glücklich lächelte die Trauma-Hexe: „Wunderbar, lieber Sternenfänger! Das hast du toll hingekriegt!“ Ihre Stimme klang genau so hell wie ihr Herz.
„Schon gut“, brummte der Sternenfänger und seine Augen wurden wieder grün. Auch er lächelte, aber nur ein bisschen und still in sich hinein. Musste ja nicht jeder sehen. Schon gar nicht die Sterne. Die taten sowieso, was sie wollten.
„Ich hab' dich gesehen!“, sagte er etwas lauter und fing wieder an zu pusten. Der vorwitzige Stern beeilte sich, auf seinen alten Platz zurück zu kommen. Zur Entschuldigung blinkte er jetzt dreimal kurz.
Kommentar:Ich weiß nicht so recht, wie ich meinen Eindruck zu deiner Geschichte beschreiben soll, noé.. Es ist wie eine Magie, die liebevoll und tief in der Realität verwurzelt.., da sie so glaubhaft und wahrhaft wirkt. Ich bin berührt und begeistert!
L.G. Ree
Re: Sternenfänger und Trauma-Hexe ''Das gläserne Herz''
Kommentar:Sorry, dass ich deine Geschichte erst jetzt lese - aber besser spät als nie, gelle?!
Noé, sie ist wundervoll!
Deine Fantasie ist weit und unerschöpflich - dir ist hier der Anfang einer anrührenden, verträumten Geschichte gelungen, auf die man sich allerdings auch einlassen muss - sonst findet man sie vielleicht kindisch . Ich kiebe sie! Danke.
Viele Grüße
Cori
Re: Sternenfänger und Trauma-Hexe ''Das gläserne Herz''
Kommentar:Kindlich ist gut aber ich finde jeder Mensch auf der welt hat noch etwas vom Kind in sich das er einmal war.
Jeder greift irgendwann zu einem Buch und liest noch wärend dem lesen in die welt einzutauch und sich vorzustellen jemand in dieser welt zu sein.
Noé deine Geschichte erinnert mich persönlich an meine Kindheit wenn man boden liegt und nach oben schaut und nach den Sternen greift aber sie nicht erreichen kann und niemals erreichen wird
Aber irgendwan findet jeder genau diesen Stern und dan wird er ihn niemehr loslassen bis der Stern irgendwann verblasst aber das glänzen wird nie vergehen denn wir tragen es auf ewig in unserem Herzen
Kleine Schwester du fehlst mir.
Re: Sternenfänger und Trauma-Hexe ''Das gläserne Herz''
Kommentar:Donnerwetter, Drachenblut, Dein Kommentar ehrt mich sehr.
Das mit der kleinen Schwester: Trauerst Du wirklich um Deine? Oder meintest Du damit mich? In DEM Fall wäre ich wohl eher die "große" Schwester...
Danke nochmals sehr für DIESEN Kommentar!
noé
Re: Sternenfänger und Trauma-Hexe ''Das gläserne Herz''
Kommentar:Naja ich glaube sie hatte eine schöne zeit vor 2 jahren bin ich mit ihr nach paris gefahre ihre lieblingsstadt ich habe für das gesparrt die drei jahte lehrzeit und 1 jahr harte arbeit flossen in sie jeder geldschein wir waren in london und haben uns stonheage angeschaut in griechenland in Rio und viele mehr wir haben auch die Nasgaar limien angeschaut
Ihr traum wahr es schon als kleines kind irgendwan Buchautorin zu werden
Ich habe ihr das immer ausgeredet
Ihr Lieblingsdrache war Saphira
Das ist wahrscheinlich der grund
Re: Sternenfänger und Trauma-Hexe ''Das gläserne Herz''
Kommentar:Liebe Noé, eine neue Seite ist an dir zu entdecken, aber das stimmt ja gar nicht, die Seite schimmerte mir in vielem von dir in Schönheit entgegen.
Wie deine Geschichte und alle die Kommentare zusammengehören, und in Verschmelzung eine teure Legierung entsteht! ("Es wuchs zusammen, was zusammen gehört"?)
Danke für deinen Verweis auf diese Erzählung, das war ein Geschenk außer der Reihe (ohne dafür älter werden zu müssen, sondern jünger zu bleiben).
u.
Re: Sternenfänger und Trauma-Hexe ''Das gläserne Herz''
Kommentar:Lieber Uwe,
Dein Kommentar freut mich sehr. Aber an Deinen "gefällt mir" kann ich sehen, dass Du die einzelnen Episoden bunt durcheinander liest. Du solltest dich nicht des Vergnügens berauben, die Geschichte in ihrer Entwicklung nachzuverfolgen... Du hättest so sicher mehr davon.
Egal wie, viel Vergnügen!
noé
Re: Sternenfänger und Trauma-Hexe ''Das gläserne Herz''
Kommentar:Du sagst es als Thomas Mann Leser, und ich verstehe es:
"Auch" die, ja. Aber um heute auch mal was Positives zu vermelden: Noch lang nicht alle Zähne hab ich eingebüßt.
u.
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Wenn zartbunte Wiesen sich wandeln ins Grün,
Schneeglöckchen und Narzissen erblühn,
kühle Luft Freude birgt und fernes Lachen.
Bienen die in ihrem Stock erwachen,
schwirren umher, der Nektar [ ... ]
Ihre Striche an Armen bemerke ich nicht
Ihren verwelkenden Blick noch weniger
Ihre Worte hinter dem Lachen „Papa hilf“ höre ich nicht
Ihre Tränen im Regen zerfließend
Ihr flüstern [ ... ]