Eine ungewöhnliche Freundschaft

Freddy die kleine Eule lebt mit ihren Geschwistern Finn und Feodora, sowie ihrer Mutter Fiona und ihrem Vater Frederik in einer großen Buche tief im Wald. Sie hat schon ein hellbraunes Federkleid und kommt ganz nach ihrem großem Vorbild, ihrem Vater. Ein mächtiger und großer Uhu, von allen Tieren des Waldes respektiertes und wegen seiner Weisheit oft gefragtes Mitglied des Waldrates. Dem Waldrat gehört ein Tier jeder Gattung des Waldes an und vertritt im Namen seiner Artgenossen ihre Interessen, von der fleißigen Ameise bis zum starken Bär.
Freddy ist eine lebhafte kleine Eule, immer auf der Suche nach Abenteuern und Dingen die entdeckt werden wollen. Vor allen kann er es schon kaum erwarten endlich zu fliegen, so hoch am Himmel und majestätisch wie sein Vater und auch seine Mutter. Oft flattert er hektisch, die kleinen Flügel schlagend, durch ihr Buchenheim um endlich auch abzuheben. Nicht selten geht dabei irgendetwas kaputt, oft die wertvollen Teller von der Urgroßmutter die vom frisch gedeckten Tisch heruntergewirbelt werden. Nur noch 3 Stück sind bis jetzt heil geblieben. Seine Geschwister haben es noch nicht so eilig, sie genießen die heimelige Nestwärme und machen keinerlei Anstalten das Fliegen zu üben und das obwohl Freddy der drittgeschlüpfte ist und somit der Jüngste von den dreien. Wie groß war dann seine Freude als es eines endlich klappte und er, wenn auch nur für kurze Zeit, durch die Wohnstube flog. Leider hielten seine Geschwister und Eltern gerade Mittagsschlaf, sodass es keiner sehen und bewundern konnte.
Als der nächste Morgen ihn sanft mit den ersten Sonnenstrahlen wach kitzelte, kam ihm eine Idee. Er würde für sich und seine Familie Haselnüsse zum Frühstück holen. Haselnüsse sind die Lieblingsleckerei der ganzen Familie und praktischerweise steht 5 Meter neben ihrem Heim ein Haselnussbaum. Bestimmt würden sie sich freuen wenn es nach dem Frühstück ein Haselnusskompott geben würde. So schleicht Freddy sich ganz leise aus dem Haus und läuft den langen Ast der von ihrer Tür direkt zum Haselnussbaum führt entlang. Am äußersten Astende angekommen sind es nur noch 2 Meter bis zum Ziel und hier kommt Freddys Chance zu beweisen dass er schon fast genauso gut fliegen kann wie sein Vater. Er breitet seine Flügel aus, genießt für einen kurzen Moment das herrliche Gefühl wie der Wind durch seine Federn streift, dann beginnt er langsam mit ihnen zu schlagen. Mit jedem Flügelschlag wird die Bewegung schneller, bis er endlich den Ast unter seinen Füßen nicht mehr spürt. Er fliegt. Er fliegt! Welch erhabenes Gefühl, er fühlt sich wie der König der Lüfte. Etwas holprig landet er auf der anderen Seite. Jetzt schnell ein paar Haselnüsse schnappen und dann wieder zurück. Als er erneut seine Flügel ausbreitet um mit den Haselnüssen im Schnabel zurückzufliegen passiert es. Durch die Nüsse im Schnabel kann er sein Gleichgewicht nicht halten und kommt ins trudeln. Er verfehlt den Ast knapp und kann sich gerade noch so mit seinen Flügeln an ihm Festhalten. Dabei verliert er allerdings seine leckere Fracht, die geradewegs Philipp der der kleinen frechen Maus auf den Kopf fällt. „Au, Au, Au.“ Hört Freddy sie schreien. Verärgert blickt Philipp nach oben um zu schauen wer ihm die Nüsse an den Kopf geworfen hat. Da sieht er Freddy am Ast hängen, der vergeblich versucht sich hochzuziehen. Flügel sind einfach nicht für’s auf Äste hochklettern gemacht. Sofort klettert Philipp auf den Baum hoch um Freddy zu Hilfe zu heilen. Gemeinsam schaffen sie es ihn aus der misslichen Lage zu befreien. „Danke dass du mich gerettet hast. Ich heiße übrigens Freddy.“ „Und mein Name ist Philipp, Philipp die Maus.“ Das ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft.


© Robin Kosan- Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet, vervielfältigt und verbreitet werden.


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