Über diese Kurzgeschichte
An einem Februarmorgen wird in Hamburg in der Elbe die Leiche einer Jugendlichen gefunden. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass sie an Herzversagen gestorben ist, ausgelöst durch eine der Polizei und dem Labor neue, völlig unbekannte Drogenmischung. Der für diesen Bereich zuständige Kriminalhauptkommissar Martin Voller macht sich sofort an die Arbeit und gerät selber durch eine unfreiwilligen Einnahme auf Abwegen.

Kriminalhauptkommissar Martin Voller war gerade mit seiner Freundin im Restaurant, als er von seinen Kollegen von der Polizei Hamburg einen Anruf erhielt: „Ein Passant hat soeben eine tote Jugendliche bei Bielenberg in der Elbe gefunden. Es deutet auf Tod durch Ertrinken hin. Beeil dich, Sonderrechte sind dir frei. Es sind zu viele Schaulustige hier. Und siehe bitte zu, dass noch mehr von deinen Kollegen kommen. Bis gleich.“ Voller entschuldigte sich bei seiner Freundin und versprach ihr, den Aufenthalt im Restaurant nachzuholen. Dann stieg er in sein Auto, ließ seine Freundin abholen und fuhr mit Blaulicht auf dem Dach schnell zum Tatort. Während der Fahrt rief er vorsichtshalber nach Verstärkung. Am Tatort war so viel los, dass er nicht einfach durchkam. Voller war sauer. Deshalb schaltete er den Lautsprecher ein und ranzte so laut „Macht Platz und verschwindet, ihr Knallköpfe!“ dadurch, dass die Leute erschreckt zur Seite gingen und weg liefen. Voller war zufrieden. Damit hatte er denen eine Lektion erteilt. Er hoffte, dass sie in Zukunft nicht mehr gafften. Am Tatort wurde der Passant von Voller ausgefragt. Wahrheitsgemäß erzählte er, was passiert ist. Die Tote wurde in einem Leichensack verpackt und abtransportiert. Während dies geschah, hatten sich wieder Schaulustige versammelt. Martin Voller, der eigentlich ein freundlicher Mittevierziger war, platze nun der Kragen und er lief zu ihnen hin, schrie: „Was soll der Scheiß? Was gibt es hier zu sehen, He? Hier ist jemand gestorben. Ihr steht so blöd rum und schaut zu, was passiert. Wenn ihr nicht sofort verschwindet, werde ich richtig sauer. Dann könnt ihr zusehen, wie ihr die Anzeige wegen Behinderung von polizeilichen Maßnahmen ausbügelt.“ Er sah zufällig, wie jemand die Aktion filmte. „Der wurde doch gerade von mir wegschickt“, dachte Voller. Ihm reichte es jetzt endgültig. Er lief zu den Kollegen und zeigt auf den: „Er filmt die Aktion. Schleicht euch an ihn ran und nehmt ihn mit. Das geht zu weit. Wenn das so weiter geht, können wir nicht ermitteln. Ich habe den vorhin zum zweiten Mal wegschicken müssen. Der ist wieder hergekommen. Wahrscheinlich hat der was mit dem Tod der Jugendlichen zu tun.“ Er sah mit einem fetten Grinsen im Gesicht zu, wie der Gaffer festgenommen wurde, als er nach der Entdeckung verschwinden wollte. Der schaute in seine Richtung und es war Hass in seinem Gesicht zu sehen, als er hergezogen wurde. Voller merkte nicht, dass ganz in der Nähe des Tatorts jemand war, der die Verhaftung beobachtete. Er ging, als die Aktionen der Polizei beendet wurden. In der Obduktion des Labors von der Gerichtsmedizin Hamburg wurde festgestellt, dass die Jugendliche an Herzversagen verstarb, ausgelöst durch eine große Dosis Drogen. Voller, der nur kurze Zeit später eintraf, war wenig erstaunt, als er das hörte. Aber als er erfuhr, dass diese Drogenmischung unbekannt sei, wurde er hellhörig. Er fragte nach, welche Substanzen drin seien. Es wäre das übliche, aber ein Stoff ist nicht eingetragen. Voller erfuhr auch, dass die Jugendliche im Rotlichtviertel tätig war und beschloss, sich Undercover den Gruppen-Mitgliedern des Rotlichtviertels anzuschließen, um mehr rauszufinden, wer diese Drogen herstellt. Der Anschluss dauerte nicht lange und Martin Voller hatte den ersten Erfolg innerhalb kurzer Zeit. Er musste ein paar Tage nach seinem ersten Treffen mit der Gruppe und der Vorstellungsrunde jemanden am späten Abend aus einer misslichen Lage helfen, weil er Mist gebaut hatte. Ein Teil der Gruppe rannte hinter ihm her, nachdem rauskam, dass er unbewusst der Polizei in einem anderen Fall geholfen hatte, indem er anonym anrief und einen Tipp abgab. Voller bot ihm seine Hilfe an, als er ihn zufällig sah, indem er ihn in eine Nische zog und versteckte. Sie warteten ab, bis der wütende Mob vorbei lief. „Danke“, sagte der Verfolgte. „Ich bin dir was schuldig. Falls du Irgendwas brauchst, sag Bescheid.“ Er wollte gerade loslaufen, aber Voller hielt ihn zurück. Er hatte das Gefühl, dass da was nicht in Ordnung war. Und diese Vermutung war richtig. Der Mob kam zurück, allesamt am Fluchen. Sie warteten weitere Minuten, bis sie sicher waren. Dann liefen sie wachsam los, in Richtung Kriminalpolizei. Der Verfolgte stellte sich vor: „Tobias heiße ich. Leider bin ich in Verruf geraten. Warum auch immer. Wer bist du eigentlich?“ Voller antwortete wahrheitsgemäß: „Martin Voller, Kripo Hamburg. Ich ermittele verdeckt in einem Mordfall. Weißt du was über eine Jugendliche, die durch eine neue Sorte Drogen gestorben ist?“ Tobias meinte: „Ja leider. Ich kannte sie sehr gut, denn sie war meine Freundin. Ich hab sie so geliebt. Durch diese Traum-Droge ist sie ums Leben gekommen.“ Voller schaute Tobias fragend an. Er erklärte ihm die Wirkung der Traum-Droge: „Der Rausch ist bei allen Drogen gleich. Nur diese Mischung ist anders. Während dem Rausch bist du in einer Traumwelt nach deinen Vorstellungen. Die Träume mögen zwar schön sein, aber es kann auch passieren, dass sie zu Alpträumen werden. Meine Freundin hatte erst einen Guten und dann das Pech, sowas zu erwischen und ist dann mittendrin gestorben. Sie wachte nicht mehr auf, auch, als wir sie schüttelten. So beschlossen die Anderen, sie wegzubringen und sie zu vergessen. Nur ich konnte es nicht. Aber das ist eine andere Sache. Und jetzt? Was soll ich tun?“ Voller schwieg erstmal. Dann sagte er: „Wir informieren meine Kollegen. Denen kannst du sagen, was passiert ist.“ Er funkte mit seinem Ohrtelefon die Meldung an die Kripo, was er erfahren hatte und wo sie waren. Nach der Meldung warteten sie an der nächsten Bushaltestelle auf einen Streifenwagen. Sie merkten leider erst spät, dass sich jemand von hinten anschlich, ein Messer zückte und Tobias in den Rücken stach. Tobias brach zusammen. Voller merkte einen schmerzhaften Piks und drehte sich erschrocken um. Verschwommen sah er jemanden wegrennen. Mit letzter Kraft funkte er die Streife an, die den Vorfall während der Anfahrt beobachtet hatten und bat sie, dem Angreifer hinterher zu fahren. Dann kippte auch er um. Den Angreifer holte die Streife mit Blaulicht schnell ein und wollten ihn zum Stehen bleiben zwingen. Der dachte nicht dran und hatte plötzlich einen Revolver in der Hand. Die Polizisten waren aber schneller und schossen ihm mit perfektem Treffer die Waffe aus der Hand. Der Angreifer ließ sich widerstandslos festnehmen. An diesem Tatort war nur zehn Minuten später durch die Anforderung nach Verstärkung die Hölle los. Kripo-Beamte sperrten den Bereich ab, überall standen Polizeiautos mit Blaulicht und sicherten die Zone. Auch das SEK war anwesend. Zwei Krankenwagen standen dort und Rettungssanitäter luden Martin Voller ins Fahrzeug. Der bekam überhaupt nichts mit, weil er in einer komplett anderen Welt war. Tobias konnte leider nicht mehr gerettet werden. Durch den Stich in den Rücken wurde sein Herz getroffen und verstarb noch am Tatort. Der Angreifer schwieg während seinem Abtransport. Er wurde vor Gericht zu einer sehr langen Haftstrafe wegen Mordes, versuchten Mordes und Drogenbesitz verurteilt, da während der Durchsuchung seiner Taschen die Polizei dieselben Drogen gefunden hatten, die bei der toten Jugendlichen festgestellt wurden. Damit hatte der Angreifer sich in eine beschissene Lage manövriert. Auch vor Gericht schwieg er und nahm das Urteil zur Kenntnis. Martin Voller war nicht in der Lage, alleine klar zu kommen. Er wurde aufgrund des kritischen Zustands auf die Intensivstation verlegt. Es dauerte mehr als eine Woche, bis er aus dem Koma erwachte. Ihm war so schlecht, dass er erstmal nicht wusste, was passiert ist. Während seinem Schlaf war viel geschehen Sein Stellvertreter hatte gute Arbeit geleistet. Er fand durch die Untersuchung des Messers vom Angreifer heraus, wer die Drogen hergestellt, diese verkauft hat und konnte so einem ganzen Drogenkartell auf dem Leim gehen. Das Messer hatte eine besondere Eigenschaft. Dieses hatte ein spezielles Fach. Damit konnte er den Standort der Drogenproduktion herausfinden. Alle wurden verhaftet und wie der Angreifer zu hoher Strafe verurteilt. Aber was dem Richter vom Bundesgerichtshof dazu veranlasste, allen die besondere Schwere der Schuld zu geben und die Strafe auch bei dem Angreifer so heftig zu vervielfachen, war eine Info, dass durch diese Drogen noch mehr Leute getötet und anschließend beseitigt wurden. Die Polizei ging den Hinweisen nach und fand noch 43 weitere tote Menschen in einer verborgenen Halle, alle waren durch die Drogen an Herzversagen durch Alpträume gestorben. Die meisten waren Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren mit Problemen in Familien im Umkreis von Hamburg, die weggelaufen waren und als vermisst gemeldet wurden. Laut Beschreibung eines der Täter sollten die Leichen verbrannt werden. Diese Sache blieb nicht ohne Antwort. Ganz Deutschland war entsetzt. Martin Voller konnte nach der langen Behandlung wieder arbeiten. Er ermittelte jetzt in einem anderen Bereich, wo nicht so viele Belastungen waren.

ENDE


© Eigentümer der Geschichte ist Andre Rosenblatt. Kopieren und Veröffentlichung auf eigenen Namen ist rechtlich verboten.


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Beschreibung des Autors zu "Ein schwerer Fall von Mord und Drogenbesitz"

Die Geschichte ist erfunden. Alles ist nicht in der Wirklichkeit passiert. Wenn das so sein würde, dann wäre nichts mehr so wie früher. Immer wieder sieht man, wie schlimm die meisten Täter sind. Aber das ist so nicht meine Sache. Falls Sie Anregungen haben, würde ich mich auf einen Kommentar freuen.

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Kommentare zu "Ein schwerer Fall von Mord und Drogenbesitz"

Re: Ein schwerer Fall von Mord und Drogenbesitz

Autor: Blue   Datum: 13.06.2021 18:21 Uhr

Kommentar: Hallo lieber Andre,

ich finde die Orte, Personen und die Idee gelungen und sehr interessant, aber leider liest sich Ihre Geschichte mehr wie ein Bericht, als wie eine Kurzgeschichte. Ein paar drumherum Beschreibungen, um die Stimmung einzufangen, Übergänge und Spannungsaufbau wären nicht schlecht... Stellen Sie sich vor, Sie würden die Geschichte jemanden zu Abend vorlesen, anstatt einem Freund in der Kneipe zu erzählen, was sich in Hamburg zugetragen hat :)

Liebe Grüße

Lisa

Re: Ein schwerer Fall von Mord und Drogenbesitz

Autor: koto7001   Datum: 13.06.2021 21:35 Uhr

Kommentar: Also ich finde dem Text würden ein paar Absätze gut tun. :) Macht das Lesen deutlich einfacher. :)

L.G.

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