Das die überwiegende Anzahl der"wilden"Übernachtungsplätze
von der eher schönen Seite war,versteht sich von selbst,aus welchem Grund sollte man sich auch sonst so etwas freiwillig antun.
Wenn man die Sache wie meine Freunde und ich über einige Jahre hin betrieben hatte,haderte man oft damit,das dies in den meisten europäischen Ländern verboten war,man also immer damit rechnen mußte,in der Nacht von seinem Platz verwiesen zu werden.
Doch auch offizielle Campingplätze bieten natürlich sehr oft eine wunderschöne Lage,dazu kommt noch die Möglichkeit,dort auf Gleichgesinnte zu treffen.Vor allem Motorradreisende zogen sich zu dieser Zeit,kaum das einer in den Platz einfuhr,magisch an.
Nicht selten entstand daraus auch eine Freundschaft,die teilweise bis in die heutige Zeit hinein reicht.
Von einem ganz besonderen Zufallsfund eines "wilden"Platzes möchte ich aber noch berichten.
In kleiner Gruppe und bei übelsten,kalten Schmuddelwetter unterwegs in der Steiermark/Österreich,fanden wir durchnässt und total durchgefroren Zuflucht in einem riesigen,an die vier Meter hohen,Heustadel.
Dieser stand mitten auf einer großen Wiese und mußte kletternderweise über eine große,fensterähnliche Öffnung in zwei Metern Höhe erobert werden.
Ungläubiges aber hocherfreutes Staunen,als wir hineinblickten.
Bis an den Rand der Öffnung angefüllt mit duftendem Heu,hatten wir eine trockene und warme Zuflucht für die Nacht gefunden.
Die Abfahrt am nächsten Morgen gestaltete sich aber etwas schwieriger,da eine Herde grimmig dreinblickender Jungbullen("Mockele" auf schwäbisch) den Stadel umstellt hatte.
Selbst auf gutes Zureden waren diese nicht gewillt,uns passieren zu lassen,im Gegenteil,sie rückten immer näher.
Erst verzweifeltes Hupen und das Aufheulen der Motoren ließ sie endlich den Rückzug antreten.Was diese jungen Burschen letztendlich von uns wollten,keiner konnte sich einen Reim darauf machen.
Krasser ging zu jener Zeit immer und deshalb zum Abschluß des Themas "Wildcamping"eine Anekdote,die im weitesten Sinne auch damit zu tun hat.
Der Winter hatte sich in unserer Gegend gerade verabschiedet,
machten mein Freund Rolf und ich uns auf,unsere Mädels zu besuchen,die gerade im Skiurlaub in Saalbach/Österreich weilten.
Standesgemäß und trotz der kühlen Temperaturen,reisten wir natürlich auf unseren beiden "Gummikühen"(BMW-Enduros)an,wir waren ja keine Weicheier.Genial fühlte es sich an,die letzten Meter vorbei an verdutzt schauenden Skilangläufern,welche auf der Loipe neben der Straße unterwegs waren, abzuspulen.
Die nette Pensionswirtin fragte uns beim Eintreffen,ob sie für die Nach zwei weitere Betten in das große Doppelzimmer unserer Mädels stellen solle,was Rolf und ich aber dankend ablehnten.
Wir hatten anderes im Sinn.
Für die kommende Nacht waren Temperaturen von bis zu minus zehn Grad angekündigt und so bot sich endlich die Möglichkeit,die mitgeführten,teuren Kunstfaserschlafsäcke einem ultimativen Härtetest zu unterziehen.
Deren sogenannte Grenze der Wohlfühltemperatur sollte nämlich,wie im Etikett ausgewiesen, sogar noch weitere fünf Grad darunter liegen.
Unsere Freundinnen,nebst Wirtin,konnten uns nicht von der ,wie sie meinten,hirnrissigen Idee,abbringen,auf dem Balkon zu nächtigen.
Gesagt,getan.Vorschriftsmäßig nur mit Unterhose bekleidet,
die Nasen als einzigstes Körperteil nach draußen reckend,hielten Rolf und ich tapfer bis zum Morgen durch.Unsere teuren Markenteile hatten den Test,nicht mit Bravour,so aber doch überraschend erfolgreich,bestanden.
Zum Frühstück ließen wir uns dann aber nicht lange ins kuschlig warme Zimmer bitten.
Diese und viele andere Geschichten aus vergangenen Heldentagen werden immer wieder gerne,oft auch ein klein wenig "ausgeschmückt",an langen Lagerfeuerabenden im Kreise der immer noch zahlreichen Freunde erzählt.
Was hatte man nicht schon alles zusammen erlebt.


© Trubadix


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