Ich hatte es geschafft. Der Umzug war anstrengend und nun war alles verkabelt, aufgebaut und eingeschaltet. Nun lebte ich jetzt mit drei weiteren Personen in einer WG.Telefoniert hatte ich nur mit einem und er sagte mir nach einer Woche er und seine Mitbewohner hätten sich für mich entschieden. Ben hieß er, und ich war gespannt auf die anderen drei.

Mein Zimmer war klein, aber es reichte mir, es gab einen Schreibtisch, ein Bett und einen großen Kleiderschrank, mehr brauchte ich auch nicht.

"So Kerstin, ich hoffe es fehlt nichts, denn von Rostock hierher nach Hamburg zu fahren ist schon anstrengend.", sagte mein Vater und kam hinter dem Flachbildschirm vor.

"Danke Papa. Was wäre ich nur ohne dich?", ich umarmte ihn und er gab mir einen Kuss auf meine braunen Haare.

Seit meine Eltern geschieden sind, ist er derjenige gewesen, der mich groß zog.

Wir verabschiedeten uns noch einmal an der Haustür und dann war ich alleine. Langsam schaute ich mich um. Die Küche war offen und ging in das Wohnzimmer über. Das Bad hatte eine Dusche, was mir nicht so gefiel, da ich eher ausgiebige Bäder genoss, aber ich wollte mich deswegen nicht beschweren, denn ich wusste durch den Grundriss den ben mir per Mail schickte, was mich erwartete. Aus Neugier öffnete ich das erste Schlafzimmer. Hier schlief ein Kerl, das erkannte ich an die Sachen, die herum lagen. Alles sportliche und große Größen. Auch viele Sportsachen hingen an den Wänden.

"Vielleicht haben Sie deswegen mich genommen, weil ich Putze spielen soll.", dachte ich und ging hinaus mit einem leichen Lächeln. Das nächste Zimmer war aufgeräumt und es stand eine Gitarre in der Ecke. Es war bestimmt nur ein Zufall, denn ich spielte Bass. Im letzten Schlafzimmer sah ich viele Spiele, für jede Konsole. Viele dieser Spiele kannte ich selber, da ich auch eine kleine Zockerin war.

Nun kannte ich meine Mitbewohner, oder besser gesagt, ich konnte mir vorstellen wer sie sind. In der Küche sah ich in den Kühlschrank und schlug mir die Hand vor die Stirn. Viel Bier und Süßigkeiten.

"Ich hoffe das ist keine reine Männerwg und ich muss hier alles machen.", sagte ich zu mir und schloss den Kühlschrank wieder. Ansonsten war es hier sehr ordentlich, was mir positiv aufgefallen war. Die Aussicht war wunderschön, man konnte auf die Kais schauen und beobachten wie Schiffe ein und ausfuhren. Ich setzte mich in das Wohnzimmer und wartete. Währendessen sah ich das hier eine Konsole stand, die ich im dritten Schlafzimmer vermisste.

"Anscheinend spielen die hier zusammen, und der Besitzer ist derjenige, dem das Zimmer mit den Spielen gehört.", überlegte ich und kam mir wie Sherlock Holmes vor.

Ben sagte mir, das er bis um fünf arbeiten musste und seine Mitbewohner eine Stunde später kamen. Aber was die drei arbeiten, wollte er mir nicht sagen, angeblich sei ihm das peinlich.

Es war erst um drei, also hatte ich noch zwei Stunden Zeit. Ich ging in mein Zimmer und dekorierte es. Ich hing Poster von meinen Lieblingsbands auf, stellte Bücher erstmal auf den Schreibtisch, da ich noch keine Bpcherregal hatte und meine CDs legte ich in den Schrank. Nun war mein wertvollstes Stück dran. Vorsichtig nahm ich meinen Ibanez Bass aus der Tasche und stellte ihn neben dem kleinen Verstärker in seinen Ständer. Als ich mein Bett fertig bezog, sah ich auf die Uhr und merkte, das ich fast eine Stunde gebraucht hatte, wofür ich eigentlich nur ein paar Minuten bräuchte. Unbewusst Griff ich nach meinem Bass, schaltete den Verstärker an und fing an "Nothing else matters" von Metallica zu spielen. Es ist eigentlich ein trauriges Lied, aber es beruhigte mich. Es war das erste was ich auf dem Instrument lernte. Mein Vater brachte es mir bei. Er und meine Mutter gaben mir das musikalische Talent weiter. Mein Vater schenkte mir das Instrument zu meinem 14. Geburtstag, also war mein Bass schon über zehn Jahre in meinem Besitz.

Ich merkte nicht wie die Zeit verging, erst als ich die Tür sich öffnen hörte. Vor Schreck hörte ich auf und verhielt mich ruhig.

"Hallo? Bist du da?", rief eine Stimme. Das musste Ben sein. Er klopfte an meine Tür und ich bat ihn herein zu kommen. Ein Mann in meinem Alter stand nun in der Tür, schlicht gekleidet, also hatte er keinen Bürojob. Schwarze kurze Haare standen leicht ab und er lehnte sich an den Türrahmen. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Wir gaben uns die Hand.

"Ich bin Ben. Du musst Kerstin sein.", sagte er und grinste breit.

"Wieviele Mädels hast du denn sonst noch eingeladen?", antwortete ich ihm und ich stellte den Bass hin, bevor wir in das Wohnzimmer gingen. Er erzählte mir das er gerade von seiner Arbeit als Müllmann kam.

"Und die anderen beiden?", fragte ich während ich an das einzige nicht alkoholische Getränk nippte.

"Das können sie dir selber sagen.", lachte er.

Wir fingen an zu spielen und merkten nicht, wie die letzten beiden der WG in das Wohnzimmer kamen. Ich erschrak als jemand mir seine hand auf die Schulter legte. Ein braunhaariger und ein blonder Mann standen nun hinter der Couch. Der eine noch in seiner Arbeitskluft.

"Ich bin Marco", sagte der blonde "Und das ist Phillipp. Er kommt gerade vom Bau.", lachte Marco und setzte sich neben Ben. Phillipp ging duschen und ich fühlte mich jetzt schon wohl. Den restlichen Abend zockten wir Rennspiele und redeten bei Pizza und Eis.


© Fynx89


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Beschreibung des Autors zu "Music was my first Love Kapitel 1"

Kerstin liebt die Musik und sie kann sich nichts schöneres vorstellen, als auf einer Bühne zu stehen. Ihre Chance kommt, als sie nach Hamburg zieht und eine Band gründet. Doch der Weg ist steinig und nur wenn sie alle vier zusammen halten, kann der große Durchbruch kommen. Wird Kerstin und ihre Band es schaffen?




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