(...) Ich ließ mich auf die Knie fallen und ich merkte, dass ich die Tränen nicht mehr zurück halten konnte. "Nein...", flüsterte ich. In der Box lag mein bester Freund Dicky. Schwer schnaufend und in Schweiß gebadet lag er da, sein Fell war Schwarz und er ist ein Mountain Welsh Pony. Ich hatte ihn mit 7 Jahren bekommen, da war er 22 Jahre alt. Nun ist er 29 Jahre. Mit seinen wunderschönen Augen hatte er mich damals angesehen und ich hatte viel Zeit gebraucht um Papa zu überreden, da Dicky schon alt ist, ihn mit zu nehmen. Die ganze Zeit sagte er, ich solle mir ein Jüngeres aussuchen, aber das war mir so egal, wie die Wasserstands anzeige in China. "W...was hat er?"; fragte ich Papa. "Kolik...", sagte er nur. Kolik war mit eines der Schmerzvollsten Krankheiten, da das Pferd sich den Magen umgedreht hatte. Zum Beispiel durch falsche Fütterung. "Das kann nicht sein, wir geben den Pferden nur gutes Futter", schaltete sich nun Mama ein. "Doch, der Arzt wird gleich kommen, aber es ist sowieso schon zu Spät...", murmelte er. Ich merkte, wie Mama ihn einen scharfen Blick zu warf und sich dann wieder zu mir wendete: "Maus, es wird wieder gut", sagte sie und strich mir sanft durchs Haar. "Und wenn nicht?", schlurzte ich trotzig. "Dann... nun dann...", ich sah sie erwartungsvoll an, "müssen wir ein neues Pferd kaufen..." "Niemand kann Dicky ersetzen!", sagte ich Traurig. "Das wissen wir, aber irgendwann ist es immer Zeit...", sagte Papa nun liebevoll. Langsam stand ich auf und ging zu Dicky. Als ich näher kam hob er den Kopf und sah mich mit großen, schmerzerfüllten Augen an. Der Anblick war zerreißend und ich musste mich zusammenreisen, um nicht komplett in Tränen zu versinken. Ich setzte mich zu seinen Kopf und strich ihm sanft den Hals. Ich merkte, wie er sich entspannte und langsam wieder normal zu atmen begann. "Sehr gut! Lenk ihn von seinen Schmerzen ab!", sagte Papa. Als plötzlich Schritte zu hören waren. "Herr Dr. Wolf! Hier!", sagte Papa. "Oh! Da sind sie Herr Langfeld!", sagte der Arzt. Schnell war er bei uns angekommen und fing an den Bauch von Dicky abzutasten. "Hm... da ist nichts zu machen, außerdem ist er zu alt... tut mir leid... ", sagte Dr. Wolf, "Wollen wir ihn nicht mehr länger leiden lassen?" "Nein!!!", kam es aus mir heraus. Tränen kullerten mir übers Gesicht und Mama gab mir ein Taschentuch für die Nase. Für mich begann der Kampf erst jetzt.


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Beschreibung des Autors zu "Verloren im Licht der Welt Teil 2"

Wieder mal keine Beschreibung.
Schreibt mir gerne etwas Kritik wieder hinein und schaut doch wenn ihr wollt mal auf meinen Profil nach. Da könnt ihr etwas über meine Interessen lesen und mehr :) Liebe grüße Wonderworld :)

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