Ben und Sarah
>> Wollen wir heiraten? <<
>> Ja, warum nicht. Es regnet und im Fernseher läuft gerade nichts <<
Sie durchstöberte den Kleiderschrank ihrer Mutter, fand einen weißen Rock und eine weiße Bluse. Ihre Hochzeitskleidung war ihr viel zu groß, aber es würde reichen, um als Braut zu überzeugen. Sie schlüpfte in die höchsten Schuhe ihrer Mutter. Fünf Nummern zu groß, aber er würde es unter dem Rock nicht sehen.
Während sie die Kleidung über ihre eigene anzog, war Ben draußen und pflückte ein paar Blumen im Garten.
Er stand am Schreibtisch, ihrem Altar. Er überreichte ihr den sorgsam ausgesuchten Strauß. Die Blumen waren nass vom Regen und sie hatte Angst, dass er Flecken auf der Kleidung ihrer Mutter machen würde. Und doch fühlte sich die ganze Spielerei durch die Übergabe ein paar banaler Blumen doch so real an.
Sie waren noch so jung. Erst Sieben. Und doch haben sie an diesem Tag einen Weg beschritten, der ihnen vorbestimmt war.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]