Wecker klingelt. Muss wieder aufstehen. Keine Lust. Bleib noch fünf Minuten liegen. Wecker klingelt noch mal. Verdammt, muss jetzt aufstehen. Aufgestanden. Hose und T-Shirt angezogen. Roll-Laden hoch gezogen. Sonnenlicht scheint mir ins Gesicht. Das Fenster geöffnet. Ein Hauch von Wind kommt herein. Atme ihn tief ein. Mache das Bett. Geh in die Küche. Stell den Wasserkocher auf. Laufe zur Toilette. Erledige mein Urinierbedürfnis. Wasserkocher fertig. Trink meinen Kaffee. Zieh meine Schuhe an. Nehme meine Jacke, meinen Hausschlüssel. Trete zur Tür. Hab was vergessen. Fenster zu schließen, wie immer. Laufe ins Zimmer, schließe das Fenster. Wieder an der Haustür angelangt. Schließe die Haustür ab. Laufe das Treppenhaus entlang. Unten, kommt mir Nachbar entgegen. Alter Mann, mit grauer Mütze. Sagt ?Guten Morgen Frau Winkler? und verschwindet.

Laufe hinaus. Etwas kühl, zieh meine Jacke an. Lauf über die Straße. Nach links nach rechts nicht geschaut. Keine Zeit, sowieso schon so spät dran. Andere Straßenseite. Steig ins Auto, fahre los. Straße voll gestopft mit vielen Autos. Steh wie immer an dieser Straße, neben dem Imbissladen. Sehe wieder den einen Mann wie er aus dem Laden tritt und eine Zigarette raucht. Grinst mich wie immer an. Ich schaue weg. Endlich geht es weiter. Ich nehme den ersten Gang und fahre bis zur Kennedy Straße.

Kennedy Straße angekommen. Fahre in die Tiefgarage. Habe wieder Angst beim Einparken. Das mein Auto ein Anderes streift. Zum Glück nicht passiert. Steige aus. Laufe zum Treppenhaus. Die Treppe hoch. Viertes Stockwerk endlich da. Atme laut. Sollte vielleicht mehr Sport machen.
Eine blonde Frau kommt mir entgegen: ?Wo bleiben Sie den? Die Arbeit wartet auf Sie. Sehe sie an und sage: ?Ja, ich weis. Das müssen sie mir nicht jeden Tag sagen!? Lauf zu meinem Tisch. Berge an Papier. Viele Aufträge. Mache mich an die Leichten ran.

Mittagspause. Geh mit Kollegen essen. Wieder in das Selbstbedienungsrestaurant. Frau neben mir erzählt wieder. Erzählt Geschichten über die eine Kollegin. Kollegin mit dem leichten Damenbart im Gesicht. Alle lachen. Ab und zu anderes Thema.
Mittagspause Ende.

Wieder im Büro. An Aufträge bearbeiten.
Um 18 Uhr ist Schluss. Endlich Feierabend. Laufe das Treppenhaus runter. Wieder zu meinem Wagen. Schließe mein Auto auf. Steige ein. Im Radio laufen wie immer Nachrichten. Anschlag auf Zivilisten. Fünf Tote. Anzahl hat sich geändert.
Fahre die Kennedy Straße entlang. Berufsverkehr. Wie immer.

Zu Hause. Steige aus dem Auto aus. Schau nach links und rechts. Laufe über die Straße. Laufe das Treppenhaus hoch. Oben angekommen. Schließe Haustür auf. Stolpere in dunklen Flur. Stickige Luft. Öffne das Fenster. Zieh die Roll-Laden runter. Geh duschen.
Duschen fertig. Mach mir fix essen in der Mikrowelle. Wieder Fertiggericht.
Setz mich aufs Sofa. Esse und schaue Fern. Bis 22.15 Uhr. Ende Film.

Langsam Schlafenszeit. Schreite zum Bett. Zieh mich aus. Zieh mein Nachthemd an. Lege mich ins Bett. Schließe meine Augen. Kann nicht schlafen. Denke wieder nach. Morgen fängt wieder alles an. Jeder Tag wie jeder.


© Ludmila, Mi1989 HN


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