Es war eine belebte Straße. Die Mutter mit ihrem Kind an der einen Hand und den voll gepackten Einkaufskorb in der anderen eilte einen weiteren Laden entgegen, um die lange Liste der Besorgungen abzuarbeiten. Das Kind hüpfte fröhlich mit dem Ballon in ihrer Hand um die Wette. Es war ein schöner Ballon, bunt mit vielen Farben die ineinander liefen und an einer Schnur, die ihn am davonfliegen hinderte. Das Kind hatte in seinem Spiel nur Augen für den Ballon.
Den schweren Korb absetzend, um kurz innezuhalten, ließ die Mutter auch die Hand des Kindes los.
Als die Politikerin aus ihrem Hotel trat, um zum heutigen Tagesprogramm zu starten, sah sie den Ballon, der bunt und lustig in den Himmel stieg.
Mit einem Seufzen gingen ihr die glücklichen Momente ihrer eigenen Kindheit durch den Kopf. Als sie in ihren Wagen stieg, bemerkte sie die Sirenen des Unfallwagens schon nicht mehr.
Kommentar:Lieber Dan,
eine kurze aber ergreifende Geschichte mit gut proportionierten Mosaik Stückchen, welche mit den letzten Worten ein Ganzes ergeben. Ein Open End; ich hoffe trotz Unfall ein Happy End. Sehr gut umgesetzt, emotional passendes Bild.
Liebe Grüße Wolfgang
Vor seinem Häuschen sitzt der Alte wieder.
Fast neunzig schon, der Arbeit müde.
Genug im Leben hat er sich geplagt;
der Arbeit hat er längst „Ade“ gesagt.
Grauweiße Wolkentürme
wanken gen Osten.
Zwischen ihnen ist Platz
für hellblaue Lichtmomente.
Wassertropfen funkeln in
kahlen Astgespinsten.
Zerzaust erzählen letzte Blätter
von Wärme, [ ... ]