Undertown

© EINsamer wANDERER

Unter Rʼlyeh-City befindet sich Undertown eine Hölle der eigenen Art. Vermutlich entstand der Ort mit den fünf großen Herrschern dieser unterirdischen Stadt. Sie kamen aus einer fremden Welt, die sie wegen ihrer Grausamkeit verstieß. Ihre Namen waren Reltih, Nilats, Nagodre, Oren und Oam. Niemand wusste, woher sie stammten, nur ihre Verbannung gilt als gesichert. Deshalb schufen sie ihr eigenes Paradies unter Rʼlyeh-City. Undertown wurde nie ein Garten Eden. Viel zu zerstritten und egozentrisch waren die Herrscher, weshalb ein nie endender erbitterter Krieg herrschte. Stetig kamen und gingen neue Mitspieler nach einem Regelwerk, dass niemand verstand. Es waren Individuen die sich irgendwie in diese kleine verrückte Welt einfügten und sie ergänzten. Eine dieser Gestalten war Alex das Skelett und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Geschichte des Lebens das es führt.

    Wir befinden uns in jenem Moment der Handlung wo die Hauptfigur sich in einer ausweglosen Situation befindet. In diesem Falle ist es ein umstelltes Hochhaus, das zu unser aller Glück leer steht, wie so ziemlich die meisten Gebäude von Undertown. Die Häuser dieser Stadt zeichnen sich durch ihre angeschlagene Unverwüstlichkeit aus. Sie sahen bös zerstört aus, doch sie hielten alle größeren Gewaltakte statt. Von Flammenwerfern bis hin zu größeren Bomben. Deshalb störte es das Gebäude auch nicht, als es unter schweren Feuerbeschuss von mehreren Bazookas kam. Dennoch suchte Alex verzweifelt nach einem Ausweg. Letztlich wollte man den Boten entweder herauslocken oder aber festnageln bis die Verstärkung kam. Das Skelett drückte das Paket fester an die Brust. Wieso die Leute dahinter her waren wusste es nicht, aber als Kurier war es hier unten eh gesünder so wenig wie möglich zu wissen. Man wollte ja nicht in irgendetwas hineingezogen werden. Schließlich kam eine Feuerpause in der die maskierten Gangmitglieder aufgrund von zu viel vergeudeten Munition nicht im Stande waren weiter zu feuern. Sollte Alex jetzt flüchten? Mit Magie konnte es möglicherweise entkommen. Einen Versuch war es alle Mal wert. Der Kurier sprang aus dem Fenster, landete auf der Straße und entlud alle Schattenmagie die den Knochen inne wohnten. Mit einer gewaltigen Explosion schwarzen Rauches hechtete Alex davon und suchte Zuflucht in der Kanalisation. Bis zum Auftraggeber waren es nur noch wenige Meter.

    
Wie üblich rauchte der einarmige Detektiv Edward Derby während er einen misstrauischen Blick auf Alex warf. Der alte Schwarzmagier stellte eine Art Brücke zwischen Undertown und Rʼlyeh-City dar. Seiner Ansicht nach versuchte er ein Gleichgewicht in der Stadt zu bewahren, damit diese nicht eines Tages in seine Heimat einfiel, was ihn in gewissermaßen zum Schattenkönig von Undertown machte. Das Skelett glaubte weniger an dieses Motiv. Vermutlich war es einfach nur seine Art den alten Lebensstil eines Superschurken aufleben zu lassen, indem er diesen bei kleinen Gelegenheiten freien Lauf gab. Wenigstens bezahlte er gut und pünktlich.

    »Wurde auch Zeit«, paffte Edward. »Hatte schon Angst, dass die Lieferung auf dem Weg hierher verloren gegangen wäre. Dann hätte ich einen anderen Kurier schicken müssen, um es zurückzuholen.«

    »Deine Sorge um mich ist wirklich rührend«, erwiderte das Skelett trocken.

    »Für Abschaum für dich gibt es immer Ersatz. Es bräuchte nur fünf Minuten, um jemanden zu finden, der mehr auf dem Kasten hat.«

    Als ob, dachte Alex. »Meine Bezahlung?«

    Der Detektiv griff in eine Schublade und holte ein dickes Bündel Geldscheine hervor. Hastig steckte das Skelett die Kohle ein und schickte sich an zu gehen.

    »Hey, ich wollte dich eben nicht beleidigen«, sagte der Einarmige als das Skelett bereits im Türrahmen stand. Aber Alex konnte es ihm nicht abkaufen, denn er fügte etwas hinzu, was es zutiefst hasste. »Bis zum nächsten Mal, Alexandra.«

    Doch Alex hatte für ihn nichts übrig als einen Abgang mit erhobenen Mittelfinger, ohne sich auch nur umzudrehen. Sie war kein Mädchen mehr und selbst zu Lebzeiten hatte sie sich selbst eher als Neutrum betrachtet. Jetzt ihr Geschlecht anzusprechen, wo es nicht mehr sichtbar war konnte nur Häme von Derby sein. Da Alex nur die Tür im Auge hatte konnte das tote Mädchen nicht sehen, wie Edward hoffnungsvoll auf das Paket schielte.

    
The End


© EINsamer wANDERER


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Beschreibung des Autors zu "Undertown"

Die Stadt unter Rʼlyeh-City.

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