Im tiefen Grunde zwischen geometischen Strukturen bunt verschachtelter Felsen, die steil in einen blauen Himmel mit weiß leuchtend zerfaserten Wolken ragen, fließt ein Fluß aus purem Licht. Seine winzig blinkenden Wellen verschmelzen miteinander in der Ferne. In den Wänden, in Nieschen zwischen Vorsprüngen, Balkonen und Terassen, auf denen spärliches Grün sich mühsam hält, reflektieren kristallene Einschlüsse blendend tiefes Sonnenlicht.
Unten am schmalen Ufersaum stehen Herbstbäume mit überschwenglich rotleuchtenden Beeren zwischen gründunklen Blättern, in die erstes Gelb eingesprenkelt ist. Kalter Wind fährt böig schroff in die Bäume und schreckt einen Schwarm goldener Blätter auf, der, sich alsbald im späten Licht auflösend, entschwindet. Und über den Dächern des Horizontes wachsen Gebirge grauer Watte mit weißlich glühenden Rändern, ständig im Wandel, schließlich vom auffrischenden Wind in rosigen Schleiern zerstoben.
Das Abendlicht versinkt in einem Meer roter, brennend fliegender Wolken und am Grunde der Schlucht erlischt der Fluß zu schwärzlich braun glänzendem Katzenkopfsteinpflaster. Tröstlich orangewarm leuchten da schon erste Fenster aus den verschachtelten Wänden verschwindender Farben.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.