Über dem steinernen Weg, der die Hitze des Tages gefangen hat und sie nur langsam in den Abend entläßt, kriecht vorsichtig tastend die Kühle aus den dunklen Silouhetten der Sträucher, wo sie sich versteckt hielt. Feine Geisterfinger umspielen nackte Füße, werden emporgehoben, tanzen mit der Wärme der Steine, umspielen einander, werden Eins. Und inmitten der Dunkelheit des Tanzes hängt schimmernd eine Schale. Licht fließt aus dem Glas in die Sträucher, zeichnet eine leuchtend grüne Insel aus fein gewebtem Astwerk und zarten Blättern, Land im dunklen Meer der Nacht.


© Karl Maria Sprachlos


2 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher




Kommentare zu "Tanz"

Kommentar schreiben zu "Tanz"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.