Kaum sichtbarer Schleier treibt dünn zwischen dem Geröll, schleift und schmirgelt feine Riefen und Furchen. Und über der Ebene, auf der sonst Nichts ist außer geschliffener Stein, ragt ein dürrer Baum, verkrüppelt, vom ewigen Wind gebeugt, das Astwerk, gichtig knorrige Finger, verdorrt greifen sie in die Leere eines gleißend blaßblauen Himmels. Rote, rissige Rinde, vom Staub gefärbt, die Blätter silbrig grau, und wenn der sengende Wind auflebt, nimmt er ihr trockenes Rascheln mit sich.


© Karl Maria Sprachlos


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Kommentare zu "Der Baum"

Re: Der Baum

Autor: Karl Heinz Ratzesberger   Datum: 04.10.2018 15:08 Uhr

Kommentar: Grüß Dich :-)

sprachlos bist Du leibhaftig nicht. Mir gefällt Dein Gedicht. Ja, Gedicht, denn so wirkt es mir, nicht wie eine Kurzgeschichte. Sehr schön geschrieben....Danke...

Liebe Grüße
Kalle

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