Es ist schon sehr lange her, ich war so Anfang Zwanzig und die Szene spielte unserem Garten.
Ich erinnere mich noch sehr genau an diesen Traum, weil er mich sehr aufgewühlt und lange beschäftigt hatte:
Ich träumte, dass ich wach wurde und mein Zimmer durch ein sanftes Licht erhellt war. Ich konnte jedes Möbelstück erkennen, aber die Quelle des Lichts war nicht auszumachen. Ich sah zur gegenüberliegenden Wand, und merkte, dass sich dort das Licht "konzentrierte".
Ich schloss verwundert die Augen und fühlte irgendwie, dass ich schwebte, konnte aber meine Augen nicht mehr öffnen, so sehr ich das auch versuchte. Als es mir endlich gelang, schwebte ich ca. 3m über dem Mittelweg in unserem Garten und sank ganz behutsam zu Boden, dabei war ich von einem, ich würde sagen überirdisch schönen, Licht umgeben, dass erlosch, als ich den Boden berührte.
Unser Garten ist auf zwei Seiten von Gebäuden eingefasst.
Auf der einen Seite befindet sich ein fensterloser Giebel eines Nebengebäudes und davor ein kleiner, von Blumen umgebener, Gartenteich.
Zwischen dem Teich und der Wand verläuft, leicht erhöht, ein schmaler Gartenweg.
Auf diesem Weg stand direkt vor der Hauswand eine Frau in einem wunderschönen, mit farblosen Edelsteinen verzierten Kleid, so eine Art Hochzeitskleid.
Sie war in einen Kegel des bereits beschriebenen Lichts getaucht, ähnlich wie von einem Bühnenspot, nur sehr viel weicher und angenehmer. In dem Licht bewegten sich glänzende, silberne und goldene Punkte wie Funken, ähnlich wie Regentropfen, die vor einem Scheinwerfer fallen, aber sehr viel langsamer, so in einer Art extremer Zeitlupe.
Neben mir tauchte plötzlich eine Katze auf oder ein kleines Reh, ich weiß es nicht mehr so genau, ich erinnere mich nur an die großen, gütigen Augen.
Dieses Wesen kannte ich schon aus vorhergegangenen Träumen. Ich nahm es auf den Arm und es sagte zu mir:
"Hab Vertrauen, alles wird gut werden, es braucht nur seine Zeit...". Sie sagte es nicht wirklich, denn ich hörte kein Geräusch, aber die Worte spürte ich sehr deutlich in meinem Inneren. Dabei fühlte ich plötzlich eine solche Liebe und Geborgenheit aber gleichzeitig eine tiefe Wehmut, wie ein Abschied, dass ich darin "versank" und in eine Art Schlaf fiel. Das Letzte, an das ich mich erinnere war, dass ich plötzlich eine wunderschöne, mir bis dahin unbekannte Melodie hörte.
Als ich erwachte, lag ich neben meinem Bett und war darüber sehr verwundert.
Dieser Traum hat mich lange beschäftigt und auch heute erinnere ich mich noch manchmal daran.


© Raina Jeschke


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Kommentare zu "Ein seltsamer Traum"

Re: Ein seltsamer Traum

Autor: agnes29   Datum: 12.01.2018 11:49 Uhr

Kommentar: Ein seltsamer Traum liebe Raina.
LG Agnes

Re: Ein seltsamer Traum

Autor: Raina Jeschke   Datum: 13.01.2018 14:53 Uhr

Kommentar: Liebe Agnes, danke für das Lesen meiner kurzen Geschichte.
Ja, das war ein sehr merkwürdiger Traum. Am seltsamsten jedoch ist, dass ich bereits mehrfach ähnliche Träume hatte, fast so wie eine Serie, und dies gelegentlich auch heute noch geschieht.

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