Groß. Sehr groß waren ihre Gefühle für Svenja. Niemand würde sie je verstehen. Nicht einmal sie selbst. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als, dass diese falschen Gefühle ein Ende hatten. Sie brachten ihr nichts als Ärger. Jeden Tag musste sie diese Blicke ertragen. Diese herabschauende, verachtende Blicke. Sie wollte nicht, dass dieses schmutzige Geheimnis ans Tageslicht kam. Doch dieses Klatschweib kannte keine Gnade. Sie musste es allen erzählen. Allen.
Mit traurigem Blick sah sie Laura auf einer Stufe sitzen. Sie war allein. Seit Wochen. Seit alle wussten, dass Laura sie liebte. Sie.
Svenja starrte in ihre Richtung. Das wusste sie. Sie tat es oft. Wirklich oft.
Ein paar Schüler schlenderten an Laura vorbei. Sie schüttelten die Köpfe. Einer griff nach ihrem Buch. Sie trug es immer bei sich. Immer.
Sie erhob sich von der Bank. Steuerte auf den Schüler zu. Direkt zu.
Mit entschlossener Miene sah sie Svenja auf den Jungen zu kommen. Sie war ihm schon nah. Sehr nah.
Geschickt griff sie nach Lauras Buch. Der Junge hatte sie nicht kommen sehen. Er war erstaunt. Ziemlich erstaunt.
Ein Lächeln zog sich über ihrem Gesicht, als Svenja ihr das Buch zurück gab. Sie hätte das nie für möglich gehalten. Nie.
Laura gefiel ihr viel besser, wenn sie lächelte. Vielleicht war dies ein Anfang. Ein guter Anfang.
Svenja hatte ein Herz, das wusste sie nun. Vielleicht hatte sie eine Chance. Eine echte Chance.
Kommentar:Sehr schön zu lesen, und bringt einen doch zum nachdenken über die Menschen die um einen herum sind um doch nicht zu sehr nach Schubladen zu denken. Du hast wirklich Talent dafür. LG
Kommentar:Wenn Mädchen/Frau gleiches Geschlecht liebt ist dies nichts schmutziges-meiner Meinung nach.Ein Geheimnis muß es manchmal,je nach Umfeld trotzdem bleiben.Die Gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Männer sehe ich etwas anders:unästhetisch,aber niemand hat sich selbst gemacht.
Kommentar schreiben zu "Die Treppe"
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]