Eines Morgens erwachte ich, und was sah ich? - Nichts.
Schwaches Licht umgeben von Dunkelheit. Stille in unendlicher Leere. Umgeben von Schatten fragte ich mich, was passiert war mit all' den Farben. Ich richtete mich auf, sah mich um, doch nahm ich nichts wahr, was für mich bedeutend war. Ich sank zurück, schaute ins Licht. Der Schwäche Schein umgab mich nicht. Es flimmerte sanft hin und her. Es kämpfte gegen die Schatten, doch es verlor. Der Kreis des Lichts langsam erlosch. Die Dunkelheit verengte das Loch, durch das das Licht sich zwängte.
Ein neuer Tag - neues Glück? Ein neuer Morgen, und was sah ich? Gestorben war der Lampenschein. In die Knie gezwungen von der Dunkelheit. Ich sammelte die Scherben auf. Trug sie hinaus zu Grabe. Das helle Licht des Tages säumte den Weg. Wie ein Engel segnete es den Tod. Ich grub ein Loch, tief und kühl. Ich legte die Scherben hinein. Ich begrub das Licht, das gegen die Dunkelheit kämpfte. Ein dunkler Fleck stach aus der Erde hervor. Mein Grab entfloh dem Licht. Es war wie ein Schatten selbst. Ich hörte die Schreie der Scherben. Der Lichtschein wehrte sich ein letztes Mal - und starb erneut.
Was siegt nun? Ohne Licht keine Schatten, doch Dunkelheit vernichtet das Licht. Beides stirbt, wenn das jeweils andere siegt.


© Eisvogel


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