''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 4: Episode 3)

Episode 3: Vampire?

Clarke und Stella waren auf dem Weg in das städtische Krankenhaus. Eigentlich hatten sie für heute geplant, eine ganze andere X-Akte zu untersuchen, aber der Arzt, der sie angerufen hatte, war gut mit Stella befreundet und ging aufgrund seiner Schilderungen vor. Denn in seinem Krankenhaus schienen auch merkwürdige Dinge vor sich zu gehen, die man fast ebenfalls einer X-Akte zuordnen konnte. Viel erzählt hatte er nicht, aber sie machten sich sofort auf den Weg. Angeblich betraf es nur eine einzige Station im Krankenhaus. Was auch immer dort geschah. Stella wollte sich hautnah davon überzeugen, aber angeblich starben dort in den letzten Tagen deutlich mehr Menschen als auf anderen Stationen. Man fand sie fast blutleer in ihrem Bett. Ihre Hautfarbe war angeblich kreideweiß und faltig. Und man habe Bisswunden entdeckt. Bei allen Opfern....

Als sie auf der 3.Station ankamen und ein betroffenes Opfer gesehen hatten, wussten sie zunächst nicht, was sie hier vor sich hatten. Dem Mann fehlte reichlich Blut. Die Bisswunde war deutlich zu sehen, aber von einer Schlange war er nicht. Das war Clarkes erste Vermutung gewesen. Doch man hatte das Zimmer und die gesamte Station schon untersucht. Beweise fand man keine. Es gab auch keine Fingerabdrücke oder Fußspuren. Das Fenster aus dem Zimmer war verschlossen gewesen. Selbst der Arzt sprach plötzlich von Vampiren, was Clarke mit einem Lachen abtat. Er glaubte natürlich nicht an sowas. Stella schon. Und da die Leichen morgens in aller Früh gefunden wurden sprach auch einiges dafür, dass die Übergriffe nachts stattfanden. Nur wusste man nie, wer das nächste Opfer war. Doch Stella ließ sich nicht davon abbringen, dieser Idee nachzugehen. Auch der Arzt war für jeden Vorschlag dankbar. Der Ruf des Krankenhauses litt sehr unter den aktuellen Vorfällen und das sollte so schnell wie möglich aufgeklärt werden. Stella willigte ein, eine Nacht auf dieser Station zu bleiben. Sie würde als Patientin ein Zimmer bekommen und abwarten, ob sie Besuch bekam. Clarke fand das Ganze lächerlich. "Stella du hast auch gedacht, dass diese Chefin im Modegeschäft irgendetwas Übernatürliches an sich hatte und nachher konntest du dich an nichts mehr erinnern! Und wir wissen doch beide, dass du das nur "vergessen" hast, weil du gemerkt hast, wie unsinnig diese Vermutungen waren! Jetzt sind wir hier und du glaubst an Vampire! Das sind alles Märchen! Es gibt sie nicht und auch dir werden sie heute Nacht nicht begegnen! Es würde völlig reichen, wenn wir Kameras aufstellen und filmen, wer hier ein und aus geht jede Nacht!". Doch Stella blieb bei ihrer Meinung. Was auch immer hier nachts umherirrte, es würde heute Nacht auf sie treffen...

Als Stella um 1.00Uhr nachts in ihrem Einzelzimmer saß und dem Treiben im Flur lauschte, war sie doch etwas nervös. Sie wusste nicht, was da auf sie zukam und woher es kam. Krabbelte es durch das Fenster oder nahm es den offiziellen Weg. Auf dem Flur war absolut niemand. Es war völlig ruhig. Im Schwesternzimmer saßen die 2 Krankenschwestern und dokumentierten ihre Arbeit. Sie fühlten sich ein wenig sicherer seit sie wussten, dass Stella der Sache auf den Grund ging. Immer wieder schaute sie in alle besetzten Zimmer und versicherte sich, dass dort niemandem etwas geschah. Alles friedlich. Es schien fast so, als würde heute hier überhaupt nichts geschehen. Clarke wollte im Laufe der Nacht ebenfalls kurz vorbeischauen und nach Stella sehen. Das wollte er sich natürlich nicht entgehen lassen.

Um 2.12Uhr hatte Stella bereits die Vermutung, dass hier heute gar nichts mehr geschehen würde. Sie warf ein wenig Kleingeld in den Automaten und suchte sich einen Snack aus. Als dieser in den Schacht fiel, gab es ein dumpfes Geräusch. Sie schaute nach unten in den Kasten, in den die Snacks fielen, bevor man sie mit der Hand herausnehmen konnte. Das war aber ein merkwürdiges Geräusch. Klang gar nicht nach einem leichten Snack. Sie ging in die Hocke und schaute abermals hinein. Den Snack konnte sie nicht mehr sehen. Sie drehte sich um und schaute noch einmal den Flur hinunter. Da war niemand. Dann schaute sie wieder in den Automaten. Sie könnte schwören, dass dieses Geräusch nicht dem entsprach, was sie erwartet hätte. Wieder nahm sie etwas Kleingeld und warf es ein. Sie drückte auf die 44 für eine Milchschnitte und wartete ab. Die Schnitte wurde automatisch nach vorne geschoben und fiel dann in den Schacht. Wieder gab es ein dumpfes Geräusch. Im Leben würde sie nicht in diese Klappe greifen. Sie nahm ihr Handy und rief Clarke an. Er sollte sich das einmal ansehen. Da er sowieso unterwegs war zu ihr, war er auch kurz darauf da. Sie zeigte ihm, was geschah, wenn ein Snack in den Schacht fiel. Clarke belächelte sie natürlich und griff kurzerhand ohne Überlegen in den Schacht. Doch im Schacht lag nichts mehr. Von außen konnte man nicht so weit hineinsehen, dass man hätte etwas erkennen können, also versuchte Clarke den Automaten ein wenig zur Seite zu schieben. Denn wie auch Stella vermutete er ein Loch im Boden. Und da war ein Loch. So groß wie die Bodenplatte des Automaten....

Clarke rief sofort die Polizei an. Nur wenige Minuten später war sie vor Ort und leuchtete das Loch im Boden mit der Taschenlampe aus. Zu sehen war nichts, aber Clarke war sich mittlerweile auch sicher, dass dort unten jemand hauste. Ein Mensch passte locker in dieses Loch. An einer Seite gab es sogar kleine Sprossen zum Klettern. Doch selbst wenn dort unten jemand war und nachts diese Sprossen hochkletterte, kam er spätestens unter dem Automaten nicht mehr weiter. Den konnte er ja nicht aus eigener Kraft zur Seite schieben. Das war auch Stella in den Sinn gekommen. Hier oben musste es jemanden geben, der von diesem Weg wusste. Jemand, der in der Nacht zum Automaten ging und dieses Monster auf die Station ließ. Gegen 4.00Uhr morgens überbrachte die Polizei das ernüchterne Ergebnis. Dort unten war niemand. Man habe kein Lebewesen gefunden. Auch auf der Station mussten sich Clarke und Stella geschlagen geben, denn wer auch immer hierin verwickelt war, hatte keine Spuren hinterlassen. Das Ganze war rein auf einer Vermutung aufgebaut. Vielleicht war auch nie jemand durch dieses Loch auf die Station gekommen. Vielleicht gab es ja auch keinen Verbündeten. Vielleicht lagen sie völlig falsch. Auf der Station ließ es sich niemandem nachweisen, etwas damit zutun zu haben. Die Presse sollte von nichts erfahren, sodass man den Fall schnell fallen ließ. Der Polizist, der in das Loch hinab gestiegen war, versicherte ihnen, dass weder dort unten noch auf der Station jemand sei, der diese Taten begehe. Clarke und Stella mussten sich damit zufrieden geben und den Fall ablegen. Als sie sich von dem Polizist abwandten und die Station über den Aufzug verließen, kratzte dieser sich am Hals. Es juckte fürchterlich. Als hätte ihn da jemand gestochen. Als er in den Spiegel schaute, erschrak er fast zu Tode. Er konnte sein Spiegelbild nicht mehr sehen....

Seralgo Refenoir


© Seralgo Refenoir


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