''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 4: Episode 1)

Episode 1: "Mode und Morde" (Teil 1)

Clarke und Stella hatten bisher noch nie zusammengearbeitet. Doch von nun an blieb ihnen gar keine andere Wahl mehr. Denn fortan mussten sie sich mit den liegengebliebenen "X"-Akten auseinandersetzen und versuchen die unfassbaren und unerklärlichen Berichte möglichst logisch erklären zu können. Erst dann war der Fall einer "X"-Akte gelöst und nur dann hatten sie gute Arbeit geleistet. Clarke konnte man sich vorstellen wie Inspektor Columbo. Er war etwas kleiner als die meisten Männer, trug einen grauen Mantel und einen grauen Hut. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn er einem anderen Mann zugeteilt worden wäre, da er nicht viel von Frauen in diesem Beruf hielt. Doch er musste sich am Ende beugen und mit Stella vorlieb nehmen. Sie war nur am Reden. Ihr Mundwerk half ihr oft aus schwierigen Situationen heraus und brachte neue Informationen hervor. Auch sie war etwa so groß wie Clarke, hatte kurze, dunkelblonde Haare und trug meist knallige Farben. Sie fühlte sich schon immer mit der Natur verbunden und von außen würde man sie als "Öko-Tante" bezeichnen. Immer in ihrer Hand war ein kleiner Block und ein Stift. Doch auch zusätzlich trug sie so einiges am Körper, das bei der Arbeit nützlich werden konnte.

Ihre erste "X"-Akte führte sie an einen Ort, an den sie im Leben nicht gedacht hätten, wenn sie jemand nach ihrer Vermutung gefragt hätte. Sie hatten einen Termin in einem Modegeschäft, denn dort soll es einen sehr merkwürdigen Vorfall gegeben haben, den sich niemand dort erklärt kann. Stella fiel es nicht leicht, mit Clarke ins Gespräch zu kommen, da er sich eher zurückhielt und sie reden ließ. Aber sie bemerkte auch trotz seiner Abneigung gegen Frauen in seinem Beruf, dass er sie beobachtete und nach ihr schaute. Er war wohl doch irgendwo besorgt. Doch als sie erfuhren, was in diesem Modegeschäft passiert sein soll, waren sie beide sprachlos....

Als sie dort ankamen, war der Laden fast völlig leer und das zur besten Verkaufszeit. Doch das war heutzutage oft trauriger Alltag in solchen Geschäften. Es wunderte weder Stella noch Clarke, dass hier niemand kaufte, denn die Atmosphäre in diesem Laden war beengend und irgendwie kalt. Es sah nicht sonderlich aufgeräumt aus und die Ware wirkte sehr billig. Im Geschäft arbeitete eine Person an der Kasse und eine weitere räumte die Ware aus. Alles wirkte sehr trostlos. Und ihre Anwesenheit machte es wohl auch nicht besser, doch immerhin waren sie hier, um zu helfen und um aufzuklären, was hier geschehen ist....

"Es ist vor 3 Tagen geschehen!", erzählte uns die Filialleiterin und schon während sie dies tat, sah ich ihre roten Flecken am Hals und im Gesicht. Sie hatte einen sehr starken Ausschlag. "Wir haben neue Ware bekommen und ich war dabei diese auszuräumen! Plötzlich entdeckte ich einen wunderschönen Pullover, wie ich ihn schon immer haben wollte! Ich wusste, dass es mir nicht erlaubt war, sowas während meiner Arbeitszeit anzuprobieren, aber ich tat es trotzdem und bin mit dem Pullover in die Umkleide gegangen! Im Laden waren bestimmt gut 20 Leute und meine Kollegin stand an der Kasse und bediente! Da es sowieso nur 2 Minuten dauern würde und die Chefin nicht in Sicht war, bin ich also mit dem Ding in die Kabine und habe ihn anprobiert. Sie müssen wissen, dass unsere Chefin eine Furie ist! Sie erlaubt uns nicht mal die kleinsten Kleinigkeiten! Man sagt ihr auch nach, dass sie einen bösen Blick hat und jemanden allein mit ihren Augen überreden kann, etwas zutun!". Clarke schmunzelte. Klang alles doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Eine Chefin mit den Augen eines Teufels also.....

"Doch die Chefin war zunächst nicht mein Problem! Ich betrachtete mich im Spiegel und fand den Pullover großartig, als ich plötzlich bemerkte, dass er furchtbar zu jucken anfing und ich überall rote Flecken bekam, die bis heute nicht mehr weggegangen sind! Ich versuchte den Pullover mit aller Gewalt auszuziehen, aber er klebte förmlich an meiner Haut fest! Vor lauter Panik bin ich rückwärts aus der Kabine gefallen und landete auf dem Po. Da ich dabei den Vorhang zur Seite gerissen hatte, konnte ich noch immer in den Spiegel sehen und sah darin meine Chefin mit ihrem bösen Blick! Sie stand direkt hinter mir! Doch als ich mich umdrehte, war da überhaupt niemand und auch im Spiegel sah ich sie danach nicht mehr, aber ich schwöre Ihnen, dass ich sie in diesem Spiegel gesehen habe!". Stella war sich sicher, dass sie solche Angst hatte, von ihrer Chefin erwischt zu werden, dass sie sich ihren Anblick im Spiegel nur eingebildet haben kann....

"Doch das war ja noch nicht alles! Als ich vom Boden aufstand und mich im Laden umschaute, war da niemand mehr zu sehen! Meine Kollegin war nicht mehr da und die Kasse war ausgeschaltet! Es war kein einziger Kunde mehr im Laden, obwohl der Laden 2 Minuten zuvor noch richtig voll war! Niemand hörte mich um Hilfe rufen, weil ich den Pullover nicht mehr aus bekam. Mittlerweile brannte meine Haut wie Feuer!". Clarke und Stella vermuteten eine allergische Reaktion, aber die Filialleiterin hatte sich darum bereits gekümmert. Nachdem sie den Pullover ausziehen konnte, hatte sie ihn sofort untersuchen lassen und er war frei von Giften und Chemikalien. "Meine Kollegin kann sich an nichts mehr erinnern! Sie weiß nicht mehr wie sie nach Hause kam oder ob sie die Kasse gemacht hatte! Sie war zu dem Zeitpunkt schon zu Hause!". Clarke schaute sich die Flecken an. Und auch Stella schoss ein Gedanke in den Kopf. "Solche Flecken bekommen manche Menschen, wenn sie sich schämen oder wenn ihnen eine Situation unangenehm ist! Hatten Sie sowas schon einmal?". Doch die Frau schüttelte den Kopf. Auch eine Kundin, die sich beim Auspacken noch im Laden befand, konnte sich an nichts mehr erinnern. Sie hatte ebenso wie ihre Kollegin an der Kasse einen Blackout in dieser Zeitspanne. Sie wussten nichts mehr. "Gestern habe ich meine Chefin wieder gesehen und sie hatte genau solche Male am Hals wie ich!". Das war allerdings interessant....

"Sie denken also, dass ihre Chefin "gespürt" hat, dass sie etwas Unrechtes machen und mit Ihnen Kontakt aufnahm, um sie zu bestrafen?". Clarke fand die Aussage etwas weit hergeholt, aber sie machte Sinn. Genau das dachte die Filialleiterin. "Ich will unbedingt so schnell wie möglich kündigen und schauen, dass ich hier wegkomme! Ich habe Angst vor dieser Frau! Bitte reden sie mit ihr, damit sie mich direkt entlässt ohne auf die Kündigungsfrist zu beharren". Und das tat Stella dann auch, als sie diese sagenumwobene Chefin zum ersten Mal traf. Auf sie wirkte sie ganz normal. Die Male waren nicht mehr zu sehen. Auch auf den Wunsch der Kündigung ging sie ohne Diskussionen ein und machte die Papiere fertig. Auf die Frage hin, ob sie gehört habe, was hier im Laden mit einer Angestellten passiert sei, antwortete sie allerdings nicht. Sie wisse von nichts. Ihr habe auch niemand davon erzählt. Auch auf die Frage hin, ob sie sehr streng mit ihren Angestellten umginge, sagte sie nur wenig. Sie hielt es für angemessen, was sie tat. Sie machte nicht mehr oder weniger als jede andere Chefin und erfüllte ihre Pflicht. Sie wirkte auf Stella trotzdem sehr abgeklärt. Was genau hier geschehen war, erfuhren sie an diesem Tag nicht. Doch zum Bedauern beider, erreichte sie nur wenige Tage später eine Nachricht, dass eine Frau tot aufgefunden worden sei und vermutlich mit einem Pullover erwürgt worden war. Als Stella das Bild der Filialleiterin sah, der man einen Pullover um den Hals gezogen hatte, um sie zu erwürgen, musste sie kurz raus an die Luft. Das hätte sie kaum selber gekonnt. Jemand hatte sie erwürgt. Und dabei fiel ihr Blick auf die andere Straßenseite, wo sich ebenfalls ein Modegeschäft befand. Dieser Fall war für Stella noch nicht geklärt. Doch sie hatte eine Idee, wie sie der Sache auf den Grund gehen konnte. Sie würde sich einfach für den nun freien Job als Filialleiterin bewerben und so direkten Zugang zu internen Abläufen bekommen. Mal sehen, was ihre neue Chefin dann mit ihr machen wird, wenn sie sich ebenfalls entschließt, ein paar Pullover anzuprobieren. Spätestens dann würde Stella dahinter kommen, wer oder was sich hinter dieser Chefin verbarg. Doch sie ahnte, dass es nicht leicht werden würde und dass sie sich in Lebensgefahr begab. Doch das brachte dieser Job so mit sich. Und Stella war sich sicher, dass diese "X"-Akte nicht umsonst darin eingeordnet wurde. Mit dieser Chefin stimmte etwas nicht.....

Fortsetzung Folgt in Kürze!

Seralgo Refenoir


© Seralgo Refenoir


3 Lesern gefällt dieser Text.







Kommentare zu "''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 4: Episode 1)"

Re: ''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 4: Episode 1)

Autor: axel c. englert   Datum: 05.05.2015 23:27 Uhr

Kommentar: Die Moden wechseln - garantiert!
(Die Spannung bleibt - und sie vibriert!)

LG Axel

Re: ''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 4: Episode 1)

Autor: possum   Datum: 06.05.2015 1:11 Uhr

Kommentar: ....Danke...lieber Seralgo! LG!

Re: ''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 4: Episode 1)

Autor: Grashalm 1995   Datum: 06.05.2015 15:13 Uhr

Kommentar: Darf ich fragen, warum du es nicht als pdf zum runterladen möglich machst? Fände ich gut...

Liebe Grüße von Grashalm 1995 :)

Kommentar schreiben zu "''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 4: Episode 1)"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.