''Bordell Türkis'' (Staffel 4) (Episode 3/20)

"Eine echte Schweinerei"

Ken saß grade in seinem Büro und hatte die Tür einen Spalt offen, als einer der Gäste an seiner Tür klopfte. "Kann ich Sie kurz stören? Ich hätte eine Beschwerde zu melden!". Oh nein. Nicht so einer. "Ja was gibts denn? Kommen Sie ruhig rein und setzen Sie sich! Ich habe gerade etwas Zeit!". Mein Gott sah der aus. Er hatte überall Striemen. Wer hatte den denn verdroschen? Aber ich ahnte bereits, woher er diese Schläge hatte. "Sagen Sie jetzt nicht, dass sie sich über die Prügel beschweren wollen, die sie einstecken mussten! Dafür ist unsere BDSM-Ecke eben da! Dort geht man hin, um erniedrigt oder geschlagen zu werden!". Hier erlebte man alles. Es gab Leute die suchten den lieblichsten Blümchensex und hingen plötzlich kopfüber an einer Streckbank. Die würden ja schreien, aber der Mund wurde dabei ja direkt mit Klebeband zugeklebt. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Aber solche gab es immer, die sich verliefen und dann geschockt und gleichzeitig erregt bei mir Ken antanzten. "Nein nein nein! Da wollte ich auch ursprünglich hin! Ich war schon an der richtigen Stelle! Darum geht es ja gar nicht!". Er bekam ja kaum noch Luft. Mein Gott, dem hatte man es aber gegeben. Kens Personal war also zufrieden mit ihrer Arbeit. Sehr schön.

"Mir geht es darum, dass die Angestellte mit dem Namen Penny zu zart mit mir umgeht! Ich habe sie immer wieder darum gebeten, fester zuzuschlagen, aber sie bekam einfach keinen Schwung ins Gelenk! Außerdem hatte ich das "Schweinchen"-Paket gebucht. Sie sollte ein Schweinekostüm für mich bereitstellen, das ich mir anziehen konnte, bevor sie mich erst richtig zur Sau machte. Aber sie hatte keins da!". Jetzt musste Ken erstmal eine passende Antwort finden. Was sollte man dazu denn sagen? "Also....es ist ihnen nicht hart genug? Sie würden gerne noch tiefere Striemen bekommen? Sie sehen ja schon ziemlich mitgenommen aus! Um das Schweinekostüm würde ich mich nächstes Mal persönlich kümmern! Aber diese Penny ist eigentlich dafür bekannt, nicht mal wirklich darauf zu achten, wohin ihre Peitsche schlägt! Müsste also genau ihr Ding sein!". Aber der Mann war nicht zufrieden. "Letztes Mal durfte ich nicht einmal die Windel mitnehmen, die sie mir angezogen hatte!". Okay. Jetzt musste Ken sich beherrschen. Da musste man als Leitung eines Bordells eben durch. Es gab wirklich alles. "Wir geben ihnen die Windel dann nächstes Mal mit! Ich kümmere mich drum!". Doch er ließ einfach nicht locker. "Ich habe diese Penny letzte Woche auch im Supermarkt um die Ecke getroffen und sie hat so getan, als würde sie mich nicht kennen! Das fand ich unverschämt! Ich bin in der Regalreihe auf die Knie gegangen, als ich sie gesehen habe und bin wie ein Hund auf sie zugekrabbelt. Sie fand das anscheinend unheimlich peinlich, aber sie ist doch meine Herrin! Sie hat gesagt, dass ich immer zu Kreuze kriechen muss, wenn ich sie sehe! Und dann musste ich mir nachher von meiner Frau anhören, warum ich auf dem Boden herum gekrabbelt bin! Die stand nämlich bei mir, als ich sie gesehen habe!". Lass ein Loch mich verschlucken, dachte Ken. Also das war schon extrem. Die arme Penny. Außerhalb ihrer Arbeitszeit war sie genauso ein normaler Mensch wie jeder andere auch. Da wollte man natürlich nicht im Supermarkt angebellt werden oder mit einem Kunden Gassi gehen. Ob er wohl auch das Bein gehoben hat?

Nachdem Ken dem Gast erklärt hatte, dass Penny nicht dazu verpflichtet war, außerhalb ihrer Dienstzeit jemanden zu erniedrigen, war er sichtlich enttäuscht. Er dachte wohl, so käme er an ein wenig Gratis-Prügel. Penny spielte im Endeffekt eine Rolle auf der Arbeit. So war sie im privaten Leben natürlich nicht, auch wenn ihr das Erniedrigen von Männern durchaus gefiel. Es gab so eine große Nachfrage nach diesen BDSM-Praktiken, dass kaum die Räume im Bordell ausreichten. Ken hatte das neue Bordell wirklich großzügig ausgestattet und nochmals vergrößert, aber er könnte es noch mehr ausbauen. Doch das würde er in naher Zukunft nicht können. Erst musste das Bordell Türkis richtig anlaufen und Kohle in die Kasse bringen. Und das tat es.

Es lief so gut wie nie zuvor. Der Standort mitten in der Stadt war perfekt. Das mobile Bordell lief reibungslos und sie waren restlos ausgebucht. Alle Zimmer waren abends oft besetzt und auch andere Umsätze durch Essen und Trinken brachten die Kasse zum Klingeln. Es lief alles rund. Außer nervigen Beschwerden hatte Ken nichts auszusetzen. Und er fragte sich in diesem Moment, was Michaela und Zip wohl grade taten? Sie waren vor einer Stunde aufgebrochen, um etwas zu besorgen. Mehr hatten sie nicht gesagt. Wie gern würde er ihnen bei den Problemen in ihrem ehemaligen Ort helfen, doch er konnte nicht. Das Bordell und seine Arbeit gingen vor und so wirklich wollte Ken auch gar nicht dorthin zurück. Es war eigentlich lebensmüde, dorthin zurück zu gehen. Uwe hatte damals mehrmals gesagt, dass er sie alle nie mehr dort sehen will oder er würde uns sofort abknallen. Ken konnte kaum glauben, dass dies nur leere Drohungen gewesen sein sollen. Und dann hoffte er, dass er weder Zip noch Michaela wieder verlor. Er hatte sie gerade erst wiedergefunden und so wie früher war es erst wieder seit einigen Tagen. Ken wollte sich nicht vorstellen, was geschehen würde, wenn sie dabei ums Leben kamen. Mit Uwe war nicht zu spaßen. Und da war ja auch noch seine rechte Hand Sven. Also alle Hände voll zutun...

Fortsetzung Folgt!!


© Seralgo Refenoir


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