''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 3) (Episode 10/10) (FINALE!!!!!!)

*diese Episode beruht auf einer wahren, selbst erlebten Begebenheit

Episode 10: Tot und wieder lebendig

Ohje jetzt gäbe es Ärger. Mein Nachbar hatte mich gerade angerufen und wir haben sowieso schon kein gutes Verhältnis. Er müsse unbedingt mit mir sprechen und mir etwas erzählen. Das klang gar nicht gut. Ich kannte ihn schon ewig und irgendwie war unser Verhältnis noch nie richtig gut. Besser geworden war es auch dann nicht, als meine Enkelkinder öfters im Garten spielten und auch mal einen Ball über den Zaun zu ihm schossen. Dann kam er immer wutentbrannt nach draußen und befahl mir, ein Auge auf die Kinder zu werfen. Doch diesmal ahnte ich Schlimmes, denn ich hatte wirklich etwas angestellt. Er hatte allen Grund sauer zu sein. Doch wie hatte er das nur wieder herausgefunden? Wie kam er immer direkt hinter diese Dinge? Wenn er wirklich wusste, was passiert war, dann würde er mir wahrscheinlich eine ordentlich, endlose Standpauke halten. Aber ich hatte es wirklich nicht bemerkt. Das würde ich ihm auch sagen. Aber zu entschuldigen gab es da eigentlich nichts. Es war eben passiert...

Mein Hund war an allem Schuld. Wenn er in den Garten lief, hatte er keine Schwierigkeiten auch mal rüber zum Nachbarn zu springen. Es gab eine Stelle am Zaun, an der er leicht rüber kam. Manchmal ging das alles so schnell, dass ich es nicht rechtzeitig hinaus schaffte und ihn schon im Nachbargarten sah. Dann gabs immer Schelle. Mein Gott, es war halt ein Tier. Er wollte Bewegung und unser Garten war sowieso nicht so groß. Aber diesmal hatte mein Hund etwas getan, das so schnell nicht zu entschuldigen war. Unsere Nachbarn haben ein heiß geliebtes Kaninchen. Für sie ist es ihr ein ein und alles. Das Kaninchen hat mindestens den Stellenwert eines Hundes, wenn nicht sogar höher. Und dann das. Ich komme in den Garten und suche meinen Hund, da liegt auf unserer Wiese das weiße Kaninchen der Nachbarn und es war mausetot...

Sofort schimpfte ich mit meinem Hund, versuchte aber, nicht zu laut zu sein, damit unser Nachbar nicht direkt nach draußen kam und das hier sehen würde. Zum Glück waren sie einkaufen und hatten noch nichts bemerkt. Ich fragte also meine Frau, was wir tun sollten und die war sofort der Meinung, dass man es ihnen sagen musste. Es war eben passiert. Doch dieser Hase war unseren Nachbarn mehr wert als Gold. Die würden es sicherlich nicht so einfach hinnehmen und deshalb hörte ich nicht auf das, was meine Frau sagte und überlegte, was ich stattdessen machen konnte. Den Hund brachte ich erstmal nach drinnen und sperrte ihn dort ein. Ihn sollte man nicht in der Nähe des Kaninchens sehen...

Als mich mein Nachbar vor wenigen Minuten angerufen hatte, waren auch tatsächlich ein paar Hintergrundgeräusche zu hören. Es klang nach einer Registrierkasse. Dann würde es auch nicht mehr lange dauern, bis sie wieder nach Hause kamen. Sie waren wohl schon am Bezahlen. Es musste alles ganz schnell gehen und ich hatte auch die perfekte Idee. Das tote Kaninchen nahm ich an den Ohren hoch, stieg über den Zaun der Nachbarn und schlich zum Kaninchenstall. Die Tür stand sogar noch offen, aber von Kratzspuren meines Hundes war nichts zu sehen. Doch dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Ich legte das tote Kaninchen wieder in den Stall, schloss die Stalltür und hüpfte wieder über den Zaun in meinen Garten. So sah es jetzt aus, als wäre das Kaninchen im Stall an was auch immer verstorben. Bestimmt ein Herzinfarkt. Wenn die herausbekamen, dass mein Hund etwas damit zutun hatte, dann würde der Nachbarschaftskrieg eine neue Ebene erreichen. Das durfte nicht passieren. Und kurz darauf fuhr das Auto meiner Nachbarn auch schon vor und ich wartete gespannt am Fenster und schaute dem Treiben zu..

Es dauerte nicht lange, bis die Frau unseres Nachbarn das tote Kaninchen im Stall entdeckte und zu Tode erschrocken schrill aufschrie. Sie rief nach ihrem Mann und kurz darauf stand auch er fassungslos vor dem Hasenstall. Bestimmt ein Herzinfarkt. Dachte ich. Jetzt war ich mal gespannt, was sie tun würden. Ihre Tochter, der das Kaninchen gehörte, schickten sie wieder nach drinnen, als auch sie in den Garten kam. Der Nachbarn öffnete daraufhin die Stalltür und hob das Kaninchen in die Luft. Seine Frau war kreidebleich. Auch er wirkte fassungslos und fast schon erschrocken. Hatten die einen Geist gesehen? Sahen die etwas, was ich von hier aus nicht sehen konnte? Irgendwas war plötzlich faul. Unser Nachbar ging mit dem toten Kaninchen am Haus entlang nach vorne zur Einfahrt und begab sich auf direktem Weg zu unserer Haustür. Es klingelte. Oh oh. Er wusste es. Ja natürlich wusste er es. Bestimmt hatte der Hund Fell oder andere Spuren am Stall hinterlassen, die ich nicht entfernt hatte. Verdammt. Jetzt kam ich nicht mehr drum herum. Ich öffnete die Tür und schaute in die Augen eines weiß angelaufenen Gesichtes. Ich kam überhaupt nicht zu Wort. "Du glaubst nicht, was uns passiert ist!", sagte mein Nachbar und nahm tief Luft....

"Heute Morgen ist unser lieber Klopfer an einem Herzinfarkt gestorben! Ich weiß, ihr könnt unsere Liebe zu einem Kaninchen nicht ganz nachvollziehen, aber uns bedeutete das Tier wirklich viel! Wir haben ihn heute Morgen im Stall entdeckt!". Irgendwie verlief diese Geschichte nicht so, wie ich es erwartet hatte. Heute Morgen? Es war doch schon Nachmittag und die hatten das tote Tier doch eben erst entdeckt? Ich verstand nur Bahnhof, aber dann rutschte mir das Herz in die Hose. Ihr glaubt nicht, was er dann erzählte. "Wir haben natürlich sofort ein Loch gebuddelt und ihn anständig begraben! Das waren wir unserer Tochter schuldig! Er war ja unser aller Liebling! Doch deshalb bin ich nicht hier! Wir waren eben einkaufen und als wir zurückkamen, lag unser begrabenes Kaninchen wieder im Stall! Hast du irgendetwas gesehen? Wir können uns überhaupt nicht erklären, wie das sein kann! Wir haben das Kaninchen heute Morgen gemeinsam begraben und dann liegt es wieder im Stall?". Oh oh. Mein Hund hatte das Kaninchen gar nicht getötet. Er hatte es ausgebuddelt und über den Zaun in unseren Garten gebracht. Da war es aber schon tot gewesen. Uns traf damit ja eigentlich keine Schuld. Doch für unsere Nachbarn war dieser Tag unerklärlich. Sie konnten nicht verstehen, wie das Kaninchen wieder dort im Stall liegen konnte. Das war einfach unfassbar. Noch heute erzählen sie Menschen, die sie treffen davon, denn ich habe ihnen niemals gesagt, was wirklich an diesem Nachmittag geschah. Die Familie ist kurz darauf aus dem Haus ausgezogen und wir hatten endlich unsere Ruhe. Das Ganze hatte also auch was Gutes für uns. Nach diesem Vorfall wollten sie keinen Tag länger mehr dort bleiben. Mittlerweile darf unser Hund auch in den Garten der neuen Nachbarn, denn die sie viel toleranter zu Tieren, als die alten Nachbarn. Was für die einen übernatürlich und unerklärlich wirkt, kann ein anderer vielleicht schnell rational erklären. Wenn er denn will....

Seralgo Refenoir


© Seralgo Refenoir


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