''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 3) (Episode 7/10)

Staffel 3 - Episode 7: Die Mutprobe (Teil 2)

Ich warf mich auf den Rücksitz und muss vor Schreck wohl geschrien haben. Jeremy und Mike hatten den Kopf nicht gesehen und ärgerten sich über mein Verhalten, das meiner Meinung nach in dieser Situation durchaus angebracht war. Da war jemand am Auto gewesen. Wir standen mitten im Wald, es war stockdunkel und man konnte kaum etwas von innen sehen. Um uns herum konnte die Hölle ausbrechen und wir hätten keinen Schimmer. "Da war jemand am Fenster und hat sein Gesicht gegen die Scheibe gedrückt! Mach das Auto an und fahr los! SOFORT!". Jeremy und Mike bekamen ein klein wenig Panik, wenn sie das auch niemals zugeben würden. Plötzlich sah ich jemanden an der Fahrertür auf das Auto zukommen. Jemand oder etwas versuchte die Fahrertür zu öffnen, aber die war zum Glück verriegelt. Dann verschwand es wieder. "FAHR LOS! FAHR LOS!". Jeremy fiel vor Schreck der Schlüssel unter die Füße und er musste ihn erst wieder finden. Ich schaute aus dem Kofferraum und war mir sicher, dass ich dort noch etwas gesehen hatte. Da standen Leute. Es waren gleich mehrere. Sie bewegten sich ganz langsam und kamen auf das Auto zu. "JETZT SCHMEIß DIE KARRE AN UND FAHR ENDLICH LOS!". Jeremy fand den Schlüssel zwar, aber das Auto sprang nicht mehr an. Auch nach mehrmaligen Versuchen passierte nichts. Es war 1 Uhr nachts. Und diese Mutprobe war hiermit offiziell beendet...

"Wir müssen hier raus! Haben wir Taschenlampen oder Lichter? In der Not nehmen wir unsere Handylichter! Steigt aus Leute! Wir lassen den Wagen hier stehen und holen ihn morgen zurück! Hier laufen irgendwelche Kerle um das Auto rum!". Da gab es plötzlich einen heftigen Schlag auf den Kofferraum. Was auch immer das war, es war kein Mensch. Es kletterte auf den Kofferraum und schaute mich durch die Scheibe an. Immer wieder schlug es auf das Fenster und das Dach. "Nehmt die Handys, macht das Licht an und raus hier! RAUS HIER!". Jeremy und Mike stiegen vorne aus, als auch ich meine Tür öffnete und einfach ins Dunkle rannte. Nach nur wenigen Sekunden waren Mike und Jeremy verschwunden. Unsere Wege hatten sich direkt getrennt. In der Panik hatten wir keine Richtung vereinbart. Zum Glück sah ich ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Eine Straßenlaterne war einige Meter entfernt von mir zu erkennen. Darunter fand ich Licht. Und vielleicht bekam mein Handy dort im Freien auch Empfang. Doch als ich zu dem Licht rannte, bemerkte ich erst, wie weit das war. So nah war dieses Licht gar nicht. Und hinter mir hörte ich einen lauten Schrei. Es war Mike. Und in dem Moment wusste ich, dass er nicht mehr lebte.

Und genau eine Sekunde später knallten ein paar Äste gegen mich, die mich zu Boden warfen. Irgendetwas Nasses hatte mich auch erwischt. Ich konnte nicht sehen, was es war, aber es roch widerlich. Irgendwas knackte neben mir. Ich hob mein Handy in die Luft und schaltete irgendwie das Licht wieder ein. Um mich herum war alles rot. Ich lag in einer Blutlache und das, was mich getroffen hatte, waren Körperteile. Ich konnte nur einen Arm sehen und musste mich sofort an Ort und Stelle übergeben. Ich wollte gar nicht wissen, ob dies Teile von Mike oder von Jeremy waren, aber ich ging davon aus, dass keiner der Beiden mehr lebte. Als ich das Licht endlich erreichte, konnte ich endlich telefonieren. Das Display war mit Blut versaut. Auch meine Hand sowie meine gesamten Klamotten waren fast vollständig rot. Ich musste Hilfe rufen. Die Polizei würde mir helfen. Oder war es etwa schon zu spät für mich?

Es war 1.44Uhr, als ein Anruf bei der nahe liegenden Polizeistation einging. Ein junger Mann war am Apparat und faselte irgendetwas von einer Mutprobe im Wald. Seine zwei Kumpels wären umgebracht worden und er hätte bis jetzt überlebt. Sofort wollte man ihm Hilfe schicken, doch dann geschah etwas Merkwürdiges. Der Anruf wurde unterbrochen, noch bevor er seinen Standort übermitteln konnte. Den Anruf konnte man natürlich nachverfolgen, aber das dauerte ein wenig. Als man die Nummer zurückrief, ging niemand mehr dran. Wie ernst die Lage war, konnte man sich hier gar nicht vorstellen. Sofort schickte man einen Wagen zu genau der Stelle, von der aus der Anruf getätigt wurde und tatsächlich fand man dort ein Handy. Es war mit Blut überzogen. Auch um das Handy herum fand man Blut. Die Blutspur führte die Polizei zu einem Auto, das mitten im Wald stand. Von außen sah es so aus, als wäre es leer, doch es trug mehr Inhalt in sich, als man zunächst annehmen würde. Als sie den Kofferraum öffneten, mussten sogar ein paar Beamte wegschauten. Drei Leichen lagen darin. Zu erkennen waren sie kaum mehr. Sie waren in Einzelteile zerlegt worden. Es roch abartig nach einem Sekret, das noch nie zuvor jemand gesehen hatte. Man konnte sich bis heute nicht erklären, was es gewesen ist oder wie diese 3 jungen Kerle ums Leben kamen. Im Umkreis des Autos fand man keine Hinweise auf den Täter oder sonstige Auffälligkeiten. Was auch immer die 3 Jungs attackiert hatte, es hatte es schnell getan. Und dabei keinerlei Spuren hinterlassen. Wie seltsam nur, dass die Jungs keinen Empfang mit ihrem Handy hatten. Bei den Beamten funktionierte der Empfang einwandfrei, als sie das Auto entdeckt hatten und mit der Station telefonierten. In dieser Nacht musste dort irgendetwas die Verbindung gestört haben. Vielleicht waren es nur zu viele Bäume gewesen. Ein ungünstiger Standort vielleicht. Wer weiß, wer weiß.....

Seralgo Refenoir

Link zur vorherigen Episode:
https://www.schreiber-netzwerk.eu/de/2/Geschichten/13/Kurze/39829/X-Files--Das-Unfassbare-Staffel-3-Episode-6-10/

Ab 1.März 2015: "Bordell Türkis" - Staffel 4 - 20 neue Episoden!


© Seralgo Refenoir


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