''X-Files - Das Unfassbare'' (Staffel 3) (Episode 5/10)

Staffel 3 - Episode 5: Beobachtet

Diese Nacht werde ich wohl mein Leben lang nicht vergessen. Ich war alleine zu Hause und hatte bis fast 3 Uhr nachts gefeiert. Meine Freunde waren aber mittlerweile alle gut zu Hause angekommen. Die einen weniger, die anderen mehr betrunken. Zum Aufräumen hatte ich keine Kraft mehr, also legte ich mich in meinen Sessel und schlief ein. Was ich nicht bemerkte war, dass ich den Fernseher nicht ausgeschaltet hatte. Aber das war jetzt auch egal. Er schaltete sich immer nach einer halben Stunde von selbst ab. Doch das tat er in dieser Nacht nicht....

Geweckt wurde ich um ca. 4.00Uhr nachts von einem lauten Gebrüll, das aus dem Fernseher kam. Ich öffnete meine Augen und konnte direkt darauf schauen. Ich glaube mir ist erstmal gar nicht aufgefallen, was ich da sah. Ich dachte es wäre ein Film oder so. Ich stand also auf, ging zur Küche und nahm mir noch etwas zu trinken, bevor ich ihn ausschalten wollte. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam und den Knopf am Apparat bereits berührte, bemerkte ich erst, dass mir etwas vertraut vorkam. Ich sah keinen Film mit Schauspielern, sondern irgendeine Kamera filmte eine Garage. Und diese Garage kannte ich sogar. Es war die unseres Nachbarn...

In der Mitte der Garage lag ein Mann auf dem Boden und er wurde immer wieder von irgendwelchen Gestalten getreten oder geboxt. Ich konnte nicht erkennen, wer da am Boden lag oder wer ihn trat, aber nach 2 weiteren Minuten bewegte sich der Mann am Boden nicht mehr. Die Gestalten, die um ihn herum schwirrten hatten eine unglaubliche Geschwindigkeit. Die Kamera konnte sie gar nicht richtig erfassen. Man hätte fast meinen können, dass die Aufnahme vorgespult wurde, aber so war es nicht. Und dann kam mir erst die Frage in den Sinn, warum ich auf meinem Fernseher das Treiben in der Garage meines Nachbarn sehen konnte? Wie war das denn überhaupt möglich? Ich hatte noch etwas Restalkohol im Blut und war jetzt froh, dass ich nicht allzu sehr über die Strenge geschlagen hatte, sonst hätte ich das hier wohl verpasst. Und dann kam mir die Idee, bei der Polizei anzurufen, denn wer auch immer dort am Boden lag, er war tot.

Als ich die Nummer wählte, hörte ich ein sehr starkes Rauschen im Telefon. Die Verbindung schien gestört und ich legte erstmal wieder auf. Seltsam. Nachts telefonierte doch fast niemand mehr. Ich probierte es wieder und musste nach wenigen Sekunden den Hörer weglegen, weil ein ganz schrilles Geräusch aus dem Telefon kam, dass man kaum aushalten konnte. Irgendwas störte die Verbindung so stark, dass man nicht mehr telefonieren konnte. Also griff ich zum Handy und schaute dabei immer wieder in den Fernseher, um zu sehen, was geschah. Der Mann bewegte sich nicht mehr. Diese Kreaturen, die immer noch sehr schnell unterwegs waren, kamen immer mal wieder ins Bild. Ich hatte keine Ahnung, was sie dort unten trieben, aber es waren zum Glück nur 2. Bisher hatte ich zumindest nur 2 auf einmal gesehen. Das Handy konnte seltsamerweise auch keine Verbindung aufbauen. Kein Netz. Jetzt bekam ich ein unwohles Gefühl. Hier stimmte doch irgendetwas nicht. Wer waren diese Typen auf der Aufnahme und wie kam diese Aufnahme auf meinen Fernseher? Also beschloss ich, meine Jacke zu schnappen und von hier abzuhauen. Ich würde mich im Leben nicht trauen, nach drüben zu gehen. Ich würde zufuß zur Polizei rennen und ihnen davon berichten. Als ich die Jacke bereits übergestreift hatte und wieder ins Wohnzimmer kam, wollte ich noch einmal einen Blick auf die Aufnahme werfen und fiel fast rückwärts zu Boden. Was auch immer diese 2 Gestalten in der Garage waren, es waren keine Menschen. Woher ich das wusste? Sie schauten gerade von ganz nahem mitten in die Kamera und wussten spätestens jetzt, dass sie beobachtet wurden und woher das Signal kam. Aus meinem Wohnzimmer....

"Außerirdische gibt es nicht! Außerirdischer gibt es nicht!", sagte ich mir immer wieder selbst, als ich die Treppe nach unten rannte. Ich musste sofort hier raus. Was auch immer die Telefone und Handys lahm legte, es waren keine Außerirdischen. Nein. Das waren Mythen. Gruselige Geschichten. Ich war sicher nur betrunken und bildete mir das alles ein. So war es ganz sicher auch. Als ich unten an die Haustür kam, bildete ich mir aber sicherlich nicht ein, dass sich vor der Tür zwei Schatten abzeichneten, die auf mich warteten. Dann zersprang irgendwo im Erdgeschoss eine Fensterscheibe. Okay. Jetzt war es wirklich nicht mehr lustig. Ich rannte wieder nach oben und sperrte mich in meiner Wohnung ein. Das passierte nicht wirklich. Nein. Sowas gab es nicht. Doch dass jemand in meiner Wohnung war, konnte ich jetzt nicht mehr leugnen. Jemand schlug gegen meine Wohnungstür....

Ich wagte noch einen letzten Blick auf den Fernseher und sah irgendetwas seine Lippen lecken. Okay das war jetzt wirklich zuviel. Ich begann um Hilfe zu rufen, doch wer sollte mich hören. Ich griff wieder zu meinem Handy, aber der Akku war plötzlich leer. Ans Telefon kam ich gerade nicht ran. Ich stand unter Schock. Doch wer auch immer gegen die Tür schlug, er bekam sie nicht auf. Noch nicht. Es schien fast so, als hätte er nicht genug Kraft. Dann wurde es ruhig. Es geschah kurze Zeit überhaupt nichts mehr. Doch dann bemerkte ich eine Flüssigkeit, die unter der Tür durch in mein Wohnzimmer drang. Sie verteilte sich vor mir und stank bestialisch. Was war das denn für eine Scheiße? Wieder begann ich zu schreien, aber niemand kam mir mehr zu Hilfe. Dafür war es auch jetzt zu spät. Die Flüssigkeit bahnte sich ihren Weg zur Türklinke hinauf und öffnete die Tür. Dann ging alles blitzschnell. Irgendetwas kam in den Raum und packte mich. Es schlug immer wieder auf mich ein. Ich konnte anfangs noch schreien, aber dann wurde ich bewusstlos. Und das war auch gut so. Was sie danach mit mir gemacht haben, konnte man montags in der Zeitung lesen, in der darüber berichtet wurde, wie ich in Einzelteilen in meiner Wohnung aufgefunden wurde. Den Fernseher hatte man in Teile zerschlagen vorgefunden. Den Nachbarn habe man auch tot aufgefunden. Außer ein paar blauen Flecken, habe ihm eine starke Menge an Gehirnflüssigkeit gefehlt. In meinem Fall nahm man einen Streit an, der am Ende eskalierte. Niemand fand wirklich heraus, was in dieser Nacht geschehen war. Dass bei niemandem mehr in der Umgebung die Telefone und Handys funktionierten, hatte niemand bemerkt. Sie hatten ja alle geschlafen...

Seralgo Refenoir


© Seralgo Refenoir


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