''X-Files'' - Das Unfassbare (Staffel 2) (Episode 11/13)

"X-Files - Das Unfassbare" (Staffel 2)
Episode 11: Scarabä (Teil 1)

Der große finale Dreiteiler der 2.Staffel hat begonnen!!!!!!

Ich fuhr vielleicht zweimal im Jahr mit der Bahn und selbst dann war sie noch zu spät. Aber warum sollte mich nicht das gleiche Schicksal ereilen wie alle anderen. Die Bahn blieb unzuverlässig und konnte sich das als Monopol eben erlauben. Und dabei war diese Reise so wichtig für mich. Ich hatte endlich mein Manuskript für mein erstes Buch fertig und hatte einen Termin mit einem Verlag in Berlin. Ich wusste, dass die Fahrt 5 Stunden dauern würde, aber es kam mir vor wie ein ganzer Tag. Als ich diesen Zug betrat, hatte ich bereits ein unwohles Gefühl. Irgendetwas würde passieren. Das war doch auch klar. Ich hatte einen wichtigen Termin und würde ihn wieder nicht wahrnehmen können. Als professioneller Autor war das Leben gar nicht so leicht. Man muss Deadlines einhalten und quasi sein ganzes Leben dem Schreiben widmen, da man sonst in Verzug kommt und nicht mehr rechtzeitig fertig wird. Ob das Ende nun gut oder schlecht ist, tut meist nichts zur Sache. Es wird nur so gut, wie meine eigene Vorbereitung es zulässt. Zwei Tage vor Abgabe war es mir egal, ob das gute Buch ein schlechtes Ende bekam, bevor ich meinen Job verlieren würde. Doch darum machte ich mir bald keine Sorgen mehr, als ich mich in meinem Abteil hinsetzte. Ich hatte das Glück, dass niemand in diesem Abteil saß und ich mich ausbreiten konnte. Wie lange das Glück anhalten würde, war natürlich fraglich. Aber ich genoss dies in "vollen Zügen" und lehnte mich zurück.

Nach 2 Stunden Fahrt war ich immer noch alleine in meinem Abteil. Manchmal schaute ich nach draußen und schaute mir die Landschaften an, an denen wir vorbei fuhren, aber meistens warf ich nochmal einen Blick über mein Manuskript. Es handelte weder von Liebe noch sonst einem gesellschaftskritischen Thema. Es ging um übernatürliche Phänomene und wenn dieses Buch wirklich auf den Markt kam, würden einige Dinge aufgedeckt werden, die vorher niemand hätte ahnen können. Schwerpunkt waren eigentlich übernatürliche Vorkommnisse in Sekten. Es nur schwer verdauliches Thema, aber höchst interessant. Was hinter verschlossenen Türen bei manchen Sekten so abging, wussten nicht viele. Ich schon. Denn ich hatte mich lange damit befasst und aktiv Nachforschungen betrieben. In unserem Ort gab es eine solche kleine Sekte, die sich "Scarabä" nannte. Sie taten niemanden was oder sorgten für Aufregung, aber irgendwas lenkte mich mein Interesse immer wieder auf diese Menschen. Irgendwas Geheimnisvolles ging von ihnen aus. Und das was ich dort alles gesehen hatte bei meinen Nachforschungen lässt mich jetzt noch erschaudern...

Ich kam eigentlich erst darauf, mich näher mit ihnen zu befassen, als immer wieder Menschen in unserem Dorf verschwanden. Natürlich gab man ihnen immer direkt die Schuld, aber man fand nie eine Leiche bei dieser Sekte. Es gab damals große Nachforschungen rund um ihr Gebiet, bei denen sogar der Boden durchsucht wurde. Die "Scarabä" empfanden dies als Beleidigung und waren sich keiner Schuld bewusst. Man konnte ihnen nie etwas nachweisen und so lebten sie weiterhin scheinbar friedlich vor sich hin. Doch ich war mir sicher, dass sie ein Geheimnis hatten. Und da begann ich über sie zu schreiben. Das Buch würde alles aufdecken, was ich über sie wusste und auch beweisen können. Die "Scarabä" waren eine gefährliche Sekte. Von diesen gab es ja viele, aber diese waren was ganz Besonderes....

Als damals angeblich ein UFO über unserem Dorf gesehen wurde, tat man dies natürlich wie so oft als Fake ab. Und ich sagte damals selbst, dass es UFOs nicht gibt. Was auch immer es war, es waren keine Außerirdischen. Heute sehe ich das anders. Schon bald war mir klar, dass diese Sichtungen irgendetwas mit dieser Sekte zutun hatten. Denn immer dann wenn etwas am Himmel gesehen wurde, verschwand plötzlich ein Mensch. Und es verschwand nie jemand aus den Reihen der "Scarabä". Es war immer jemand aus dem Dorf. Und diesen Menschen sah man dann nie mehr. Die Leichen der verschollenen Dorfbewohner wurden niemals mehr gefunden. Ich ging damals irgendwann davon aus, dass sie entführt worden sein mussten. Von wem oder warum war mir immer noch unklar. Es ist ja nicht so, als hätte ich einen Außerirdischen gesehen oder ein Foto von ihm gemacht, dass ich in meinem Buch hätte abdrucken lassen können. Aber ich hatte Beweise, dass diese Sekte gefährlich war. Und sobald dieses Buch erscheinen würde, wäre dies ihr vorzeitiges Ende. Ein schlechtes Gewissen hatte ich deshalb nicht. Doch das sollte ich bald schon beräuen.

In Gedanken vertieft nahm ich überhaupt nicht wahr, dass sich jemand neben mich in mein Abteil gesetzt hatte. Ich schrie vor Schreck laut auf, denn es war ein Außerirdischer. Er hatte einen ganz schmalen Hals, war nackt und besaß keine Haare. Sein Schädel war riesig und seine Augen zusammengekniffen. Er hatte einen ganz schmalen Mund und keine Ohren. Er machte zischende Geräusche und sog Luft mit seinem Mund ein.

"HALLO? Geht es Ihnen gut?", sagte plötzlich jemand neben mir und zog mich aus diesem Tagtraum heraus. Ich war wieder in meinem Abteil, aber ein Mann in einem feinen Anzug saß neben mir. Ihn hatte ich auch nicht reinkommen gehört oder gesehen. Ich musste kurz eingenickt sein. "Geht es Ihnen gut? Sie haben wie wild gezuckt!". Immer wieder hatte ich dieses Bild von diesem Außerirdischen vor mir. Er hatte direkt neben mir gesessen und wirkte so echt. Ich konnte gar nicht glauben, dass es nur ein Traum gewesen sein soll. Wer weiß, was mit mir geschehen war, als ich schlief? Und der Mann im Anzug lächelte mich unscheinbar und friedlich an. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Das merkte ich sofort.....

Fortsetzung Folgt in Kürze!

Seralgo Refenoir

© Seralgo Refenoir

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axel c. englert
Mark Gosdek
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