''X-Files'' - Das Unfassbare (Staffel 2) (Episode 10/13) (Weihnachtsepisode!)

"X-Files - Das Unfassbare" (Staffel 2)
Episode 10: Nicht der Weihnachtsmann

Diese Episode beruht auf einer selbst erlebten, wahren Begebenheit.

Es war vor genau 15 Jahren an Heilig Abend. Wie jedes Jahr besuchten wir zuerst die Eltern meiner Mutter und im Anschluss die Eltern meines Vaters. Diese lebten auf einem Bauernhof und um das Haus herum gab es weit und breit nur Wiese und Land. Es war immer ein besonderer Tag, denn der lange Tisch war festlich gedeckt, ein großer Weihnachtsbaum schmückte das Zimmer und überall brannten Kerzen oder lagen Geschenke für uns Kinder. Es war eine ausgelassene Stimmung und viele hatten bereits etwas getrunken. Wie eine gute Weihnachtsfeier eben sein musste. Wir Kinder hatten unsere Geschenke noch nicht erhalten, weil es immer Tradition war, dass man auf das Klingeln des Weihnachtsmannes hörte. Dieser ging von Haus zu Haus und läutete mit einer Bimmel. Wenn wir dann raus liefen, um ihn mal zu sehen, war er immer schon lange weg. Heute weiß ich natürlich auch, dass dort kein Weihnachtsmann war. Aber glaubt es mir oder nicht: Dort war sehr wohl etwas...

Wir waren so gespannt wie ein Flitzebogen. Wir lauschten immer nach draußen, um zu hören, ob er kam, aber dauerte immer ewig. Als mein Onkel dann das Zimmer verließ, um den Weihnachtsmann zu spielen, hatten wir natürlich keine Ahnung. Nur wenige Minuten später bimmelte es dann plötzlich und wir rannten raus in die dunkle Nacht, weil wir ihn sehen wollten. Aber da war natürlich niemand. Unsere Eltern zogen uns damit auf, dass er doch bestimmt was liegen gelassen hätte und wir mal nachsehen sollen. Das taten wir auch. Und ich entdeckte mehr, als mir lieb war...

Wir rannten zu viert nach draußen und suchten alles ab. Es war zwar dunkel, aber um das Haus herum gab es immer mal wieder eine Lampe. Wir entfernten uns ja nicht vom Haus, sondern umrundeten es immer wieder. Aber er hatte leider nichts hinterlassen oder liegen gelassen. Als die anderen 3 wieder reingelaufen waren, schaute ich mich hingegen noch einmal um. Es war eiskalt an diesem Heilig Abend und man hörte überhaupt nichts. Es hatte gerade begonnen zu schneien und die Tiere vom Bauernhof hatten sich in den Stall zurückgezogen. Ich weiß nicht mehr, ob ich etwas gehört oder gesehen hatte, aber ich blieb noch einmal kurz draußen, um nochmal alleine nachzuschauen. Als ich an der Gartenterrasse ankam und nach unten schaute, traf mich fast der Schlag. Von hier aus hatte man einen guten Blick über den Hof. Da war er: Der Weihnachtsmann. Und es gibt ihn wirklich. Dachte ich....

Und wie wir alle wissen, gibt es ihn natürlich nicht, aber ich ging damals fest davon aus. Vielleicht spielte mir meine Fantasie auch einen Streich, weil ich so aufgeregt war, als wir ihn gesucht hatten. Aber recht schnell stellte ich damals fest, dass das, was ich dort gerade sah, nicht der Weihnachtsmann sein konnte. Das war mir auch mit 13 schon klar. Denn das was ich dort unten sah, trug weder einen Mantel, noch war es irgendwie farbenfroh. Es war völlig schwarz, obwohl es von einer Lampe angeleuchtet wurde. Es war wie bei einer Polizeidurchsuchung mit beiden Händen an die Hauswand gelehnt und schaute geradeaus auf die Wand. Es bewegte sich eine ganze Weile nicht. Dann wurde mir das plötzlich sehr unheimlich. Was auch immer das war, es glich einem Menschen, aber es war sicherlich nicht der Weihnachtsmann. Ich nahm meine Beine in die Hand und rannte wieder hinter das Haus an die Hintertür. Da sie verschlossen war, klopfte ich mehrmals an und bildete mir ein, dass dieses Etwas mir nachgehen würde. Sicherlich hatte es mich bemerkt. Meine Verwandten wollten mir eine Lektion erteilen, weil ich so lange alleine draußen geblieben war und ließen mich beim ersten Klopfen mit Absicht nicht rein. Das machte mir nur noch mehr Angst. Ich klopfte immer heftiger dagegen und wollte einfach nur noch ins Haus.

Und da stand es dann wieder. Es war die Treppe hoch auf die Terrasse gekommen und schaute nicht mich, sondern wieder die Hauswand an. Es hatte zwei Hände und drückte diese gegen die Hauswand. Genau wie im Hof. Als mich meine Oma dann hinein ließ, war ich erleichtert. Ich erzählte allen, was ich draußen gesehen hatte und bat sie, sich das mal anzusehen. Doch niemand reagierte darauf und man lachte mich aus. Es war Zeit für die Geschenke und nicht für gruselige Geschichten. Und so schaute niemand nach, was das damals war. Und bis heute bilde ich mir ein: Wenn mir meine Fantasie keinen Streich gespielt hat, dann habe ich in dieser Nacht etwas gesehen, was niemand sonst gesehen hat. Doch was es war, kann ich auch heute leider nur vermuten...

Seralgo Refenoir


© Seralgo Refenoir


3 Lesern gefällt dieser Text.







Kommentare zu "''X-Files'' - Das Unfassbare (Staffel 2) (Episode 10/13) (Weihnachtsepisode!)"

Re: ''X-Files'' - Das Unfassbare (Staffel 2) (Episode 10/13) (Weihnachtsepisode!)

Autor: Uwe   Datum: 20.12.2014 3:51 Uhr

Kommentar: Du schreibst überzeugend gut.

Kommentar schreiben zu "''X-Files'' - Das Unfassbare (Staffel 2) (Episode 10/13) (Weihnachtsepisode!)"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.