Un giovanotto di bella presenza! Das dachte ich mir beim Anblick des attraktiven Mannes auf dem Golfplatz. Mamma mia!
Also ich sag?s ehrlich, ich spiele gar nicht Golf und ... ich spreche auch nicht besonders gut Italienisch. Jedoch, seit Gianna Nannini?s Bello e impossibile weiss ich wenigstens, dass italienische Männer offenbar occhi neri (schwarze Augen) haben. Da muss ich direkt mal genauer hinschauen! Wobei ... blue eyes gefallen mir auch gut. In Schaffhausen gab es eine Caféteria, ich hoffe sie ist noch da. Da stand auf der Getränkekarte folgendes:
Der Deutsche sagt: Ich liebe Dich
Der Engländer sagt: I love you
Der Franzose sagt: Je t?aime
Der Schweizer sagt: Wotsch äs Kafi?
Na ja, so schlimm ist es in Helvetien noch nicht gekommen mit dem Verbalisieren amouröser Gefühle ? selbst männlicherseits. Wie dem auch sei, so ein südländisch hingehauchtes ti amo klingt dagegen wie Harfenklang in meinen Ohren.
Auch die französische Sprache hat einiges an Klangvollem zu bieten. Nehmen wir mal den Ausdruck Je t?adore. Das mutet an wie halbgefrorenes Eis, das einem genussvoll wie Samt und Seide die Kehle runter rinnt. Die saloppe Übersetzung auf Deutsch: Ich bete dich an. Nee du ... als wäre die Angebetete vom Papst in Abwesenheit heilig gesprochen worden. Da sehe ich direkt Bruder Franziskus oder den heiligen Eckehard vor ihr im Staub knien, in brauner Kutte, Tonsur und Rosenkranz. Krass!
Mein Sohn findet den französischen Ausdruck l?avion sehr elegant. Das ist wie Mousse au Chocolat für die Ohren. Das Flugzeug hingegen, der Ausdruck kreischt, hämmert, dröhnt wohl eher. Und was soll das denn sein? Ein Zeug das fliegt? Egal.
Tja, da gibt es noch viele Beispiele von Redewendungen und Wörtern, die in einer anderen Sprache einfach melodiöser, romantischer, poetischer, gefühlvoller, fantasiereicher, seelenvoller klingen. So sei es! (was man auch mit dem Ausdruck Amen (hebräisch? altgriechisch? raffiniert abkürzen könnte).
Besinnungslos produzieren wir drauf los,
als gäb's die Ersatzwelt in der Konserve,
ist fünf nach zwölf, das Gejammere groß,
dieser Satz lockt uns aus der Reserve:
Als Gäste wir die Erde [ ... ]
Schwerer schlägt mein kleines Herz, schließ ich die Kellertüre auf.
Längst schon stritten meine Geister, hier endlich zu sortieren.
Kaffee schlürfend nehme ich ein Tropfgeräusch in [ ... ]
Es liegen weiße Nebelschwaden
im Dämmerlicht über dem Feld.
Wie Finger einer Geisterhand
winken sie mich einzuladen,
in ihre stumme Geisterwelt,
in ihr Reich am Wegesrand.
Mein Garten wird von mir geliebt –
er ist der Zufluchtsort der Blicke!
Und bin ich einmal ganz betrübt,
dann bin ich wunderbar geübt,
ich heg' und pflege Pflanz und Tier,
bis ich im [ ... ]
Beim Dämmerlicht im Mondenschein,
am Himmel Sternenlichter glänzen,
entfesselt von Kümmernis und Sorgen,
leichtfüßig über weiches Moos ich lief,
nächtlich süßer Klang in meinen [ ... ]
Abendsonne wärmt mich,
es singen Amseln ihre Lieder;
am Haselstrauch hängen noch die Tropfen
vom letzten Frühlingsregen,
die Abendsonne durchdringt sie,
lässt sie wie Diamanten [ ... ]