In einem Augenblick der Selbstreflexion fühlt sich die Welt plötzlich fremd an.
Ich suche nach dem Bruder, der sich schon immer eine Schwester gewünscht hat.
Amélie Poulain hatte dieses Gefühl. Weit mehr als Hoffnung. Es war Gewissheit.
Doch ich spüre nur Leere.
Ich suche nicht. Ich trauere um mich selbst. Ich möchte nicht da sein. Nicht für mich. Nur für andere.
Ich atme, und möchte aufhören.
Liebe besteht aus Paradoxa. Die Menschen sind selbst eins; aus Liebe gemacht; selbstzerstörerisch, eitel und egoistisch geboren.
Ich möchte glauben, dass es eine Lüge ist, ein Gedanke der Trauer, des Selbstmitleids, des Selbsthasses.
Eine Mauer umhüllt mich, versiegelt mich vor der Welt.
Sie arbeitet, pausenlos, ist ständig in Aufruhr.
Alles rotiert nach einem bestimmten Bezugssystem. Das Universum hat keins. Es gibt kein Außen für dieses. Trotzdem rotiert es.
Ich sitze unbewegt in meiner Mauer der sterbenden Sehnsucht und des wachsenden Selbsthasses, zerfressen von Eifersucht, Unmut, Angst, vor allem des Verlusts, des Alleinseins, und dem Gefühl von Unverstandenheit, Bitterkeit.
Ein kalter Nebel kommt auf. Meine Haut erstickt, mein Körper zittert, meine Augen reglos, meine Gedanken…still.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]