In einem Augenblick der Selbstreflexion fühlt sich die Welt plötzlich fremd an.
Ich suche nach dem Bruder, der sich schon immer eine Schwester gewünscht hat.
Amélie Poulain hatte dieses Gefühl. Weit mehr als Hoffnung. Es war Gewissheit.
Doch ich spüre nur Leere.
Ich suche nicht. Ich trauere um mich selbst. Ich möchte nicht da sein. Nicht für mich. Nur für andere.
Ich atme, und möchte aufhören.
Liebe besteht aus Paradoxa. Die Menschen sind selbst eins; aus Liebe gemacht; selbstzerstörerisch, eitel und egoistisch geboren.
Ich möchte glauben, dass es eine Lüge ist, ein Gedanke der Trauer, des Selbstmitleids, des Selbsthasses.
Eine Mauer umhüllt mich, versiegelt mich vor der Welt.
Sie arbeitet, pausenlos, ist ständig in Aufruhr.
Alles rotiert nach einem bestimmten Bezugssystem. Das Universum hat keins. Es gibt kein Außen für dieses. Trotzdem rotiert es.
Ich sitze unbewegt in meiner Mauer der sterbenden Sehnsucht und des wachsenden Selbsthasses, zerfressen von Eifersucht, Unmut, Angst, vor allem des Verlusts, des Alleinseins, und dem Gefühl von Unverstandenheit, Bitterkeit.
Ein kalter Nebel kommt auf. Meine Haut erstickt, mein Körper zittert, meine Augen reglos, meine Gedanken…still.


© it's noisy outside


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Kommentare zu "Entfremdung"

Re: Entfremdung

Autor: Nome   Datum: 07.07.2013 21:00 Uhr

Kommentar: Gedanken..welche mir nicht unbekannt erscheinen..

Re: Entfremdung

Autor: Ursula Schittenhelm   Datum: 18.12.2014 11:05 Uhr

Kommentar: Gedanken, die viele Menschen bewegen und sehr gut beschrieben. Ursula

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