Markus ist ein ganz besonderer junger Mann wie man ihn nicht alle Tage findet. Sein leben ist trist und öde. Seine Erwartungen an das Leben konnten bisher nicht erfüllt werden und so errettet er sich jeden Tag aufs neue in seine Phantasiewelt.
Häufig sitzt er im Wohnzimmer der mütterlichen Zwei-Raum-Wohnung. Alles ist schon ab gewohnt und wirkt nur noch wenig einladend. Er hatte gehofft, dass er nach der Ausbildung hier weg käme und sich ein neues besseres Leben aufbauen könne, doch es kam anders. Als die Prüfung anstand nahm die Prüfungsangst Oberhand und alles ging schief. Er fiel durch.
Er hätte sie nochmal machen können in einem halben Jahr, aber der Betrieb ging pleite und einiges schief bei der Suche nach einen neuen Arbeitgeber und Ausbilder, sowie bei der Anforderung für die Prüfungsunterstützung bei der Agentur für Arbeit.
Nun sitzt er hier mit seiner rauchenden alten Mutter vor dem alten, flimmernden Röhrenfernsehr und schaut sich Gerichtssendungen an. In der alten Wohnung mit ihren Nikotin-gelben Wänden. Aber nicht in seinen Kopf. Da sitzt er in seiner 3-Zimmer-Wohnung mit wunderschönen mandarinen-orangen Wänden in seinem neuen Wohnzimmer. Die Möbel sind zwar alle von IKEA, aber sie stinken nicht nach Rauch oder alter Frau. Sie riechen wie neue Möbel nun mal riechen. Er sitzt ausgestreckt auf seiner Coach. Es ist bei ihm ein verregneter Samstagnachmittag. An solchen Tag bleibt man schließlich zu Hause. Hockend an ihn gelehnt ist seine Freundin mit der er schon seit 2 Jahren zusammen ist.
Sie ist wunderschön wie man es sich ausmalen kann. Mit ihren langen, lockigen blonden Haaren. Ihrer weisen, zarten und sanften Haut. Dazu ihre blauen Augen, bei dem selbst die Karibik neidvoll rauschen würde. Sie ist ohne Frage perfekt. Eine Traumgestalt.
So sitzen sie auf dem neuen schwarzen Sofa und schauen sich Bridget Jones, Schokolade zum Frühstück an. Er mag den Film, würde es aber nicht zu geben. Gestern Abend hatten sie sich Crank angesehen, da sie beide zu müde waren noch fort zu gehen. Dadurch erhielt sie das Recht für die Filmauswahl für den heutigen Nachmittag. In dieser Harmonie sitzt er im Geiste mit ihr zusammen. Doch in Wirklichkeit ist es Montag und die Sonne strahlt draußen, doch nicht bei ihm.
Häufig genug, wenn ihm seine Mutter nur noch nervt, dann geht er raus auf die Straße und läuft herum. Egal wie das Wetter ist. Ob es regnet, ob es schneit, ob es scheint, stürmt, windet, hagelt. Es ist ihm dann egal, dann muss er nur noch raus. Alleine... egal wie spät es ist oder gefährlich sein mag, ob Wetter oder Menschen.
In seinem Kopf ist er nicht allein. In seinem Kopf spaziert er mit seiner Clique. Diese Besteht aus Fred, Normen, dem Pärchen H.H. und Jucy, seiner Freundin und natürlich ihm selbst. Sie quatschen dann über die neusten Attraktionen im Internet oder machen sich über andere Leute lustig. Wie es halt junge Erwachsene nun mal halten. Manche Passanten haben sogar Angst vor der Clique und gehen lieber auf die andere Straßenseite. Doch in Wirklichkeit hat er Angst und weicht lieber den anderen aus.
Heute verabschiedet er sich von seinen Freunden recht früh und von seiner Freundin. Er küsst sie ganz innig, dass sie sogar rot wird. Er lächelte allen zu all sie gehen. Er wusste wieso er lächelte seine Freunde nicht.
Er stand vor einen verlassenen Plattenbau mit 10 Etagen. Die Tür war schon lange kaputt. Er und seine Clique waren schon oft hier dran vorbei gegangen. Doch heute ging er rein. Er erklimmte die Stockwerke über das Treppenhaus, welches nach Urin, Kot, Schimmel und Verwesung roch. Doch in seinem Kopf roch er das nicht. Er roch nur den Triumph, den Sieg.
So hatte er bald auch das Dach erreicht. Ein wunderschöner Ausblick, denn er sah und das nicht nur in seinem Kopf. Man konnte sehen wie die untergehende Sonne die Stadt in ein warmes rotes Licht tauchte. Die Stadt war wie von einem Blutregen besudelt worden. Es schauderte ihn als er es sah. Wie langsam alles dunkler und dunkler wurde. Es war ein schöner Anblick.
Er blieb so einige Momente stehen. Er dachte an den vergangenen Tag, an die vergangenen Monate, an die vergangenen Jahre. Bis er ein Zeichen im Himmel sah. Ein Lichtkegel projizierte ein großes ?M? in den Nachthimmel. Es war sein Zeichen. Er war nämlich ein Superheld. Er riss sich die Kleidung vom Lieb und stürzte los. Er sprang vom Dach und flog zum Himmel.


© PeKedilly 2010


1 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher


Beschreibung des Autors zu "Markus ein Träumer"

Alles gute zu Halloween! Alles gute zum Reformationstag! Alles gute zum Allerheiligen. Alles gute an die Fischköpfe, die nichts davon feiern.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Markus ein Träumer"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Markus ein Träumer"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.