Klitzekleine Szene vor Karstadt - oder: "Komm wech da!"
- Du, Papi?
Ja?
- Warum liegt der Mann da auf der Erde?
Das ist ein Penner.
- Ist der tot?
Ach was, der ist bloß betrunken.
- Vielleicht ist der krank?
Nee, dem geht's gut... ich mein'... der is' gesund...
- Aber warum liegt der dann da?
Weil der zu faul ist zum Arbeiten, darum!
- Ich geh' mal kucken, Papi, ja?
Nein! Komm wech da! Kannst du nich hören?
Komm wech da! Los, komm wech da!!!
- Aua, Papi! Du tust mir weh!
Weil du ja nicht hören kannst.
Komm, jetzt lass dich nicht so zieh'n!
Mami und Petra warten schon, du musst jetzt schneller laufen,
und ich, ich muss noch Brot und Wein für's Abendbrot einkaufen.
Pass mal auf, wenn wir uns jetzt ganz, ganz schnell beeilen,
kriegst du dann gleich auch noch ein Eis, brauchst nicht mit Petra
teilen.
(Nach einer Weile, das Kind leckt Eis.)
- Du, Papi?
Ja?
- Ich glaube der Mann war doch krank.
Wieso?
- Als Petra mit den vielen roten Pickeln im Bett liegen musste,
- Hast du auch immer gesagt:
- "Komm wech da!"
Kommentar:Hallo Rusty, freut mich sehr, dass dir meine kleine imaginäre Szene gefällt. Den von dir erwähnten Film kenne ich leider nicht, aber kann man ja mal anschauen. Danke für den Tipp. Gruß Pedda
Kommentar:...so werden aus den Kindern (übrigens dem einzigen Kapital, das wir Menschen zinslos bekommen) leider ignorante Stromlinienheinis und Weg-Gucker. Danke für deine Text. LG Hans Finke (connemara)
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.