Die kleine, rundliche Frau und der große, starke Mann gingen in den kleinen Wald, wo eine kleine Hütte stand. Diese Hütte sah von außen sehr herunterkommen aus aber das war nur dafür da, dass sich keiner dorthin verirrte und es als Schlafplatz nutzen wollte.
In der Hütte stand ein großer Kessel, wo lilafarbenes Wasser enthalten war, dass bei genauerem Hinsehen durchsichtig war.
„Du weißt, was passiert, wenn Du Dich geirrt hast?“, fragte Rouna Malek? Dieser nickte nur mit dem Kopf und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, denn wenn es nur einen Hauch von einem Zweifel an seiner Geschichte gibt, wird Rouna in verbannen.
Rouna hob die Hände über den Kopf und murmelte etwas in einer Sprache, was er nicht verstand. Kleine Blitze kamen aus dem Kessel und verwandelte die dunkle Hütte in einem hellen Licht. Er verstand Worte, wie Lichtfee und Erde aber mehr auch nicht.
In Rounas Augen blitzte es auf, als das Wasser in dem Kessel ein Bild zeigte, wo eine rothaarige Frau von Schergen eingekesselt wurde, die aber wie erstarrt zu sein schienen. Über allem hing diese Lichtkugel, die so warm und so voller Macht zu sein schien. Rouna schlug sich eine Hand vor den Mund und wurde kreidebleich.
„Du hattest Recht, verdammt nochmal, Du hattest Recht. Sie lebt, sie lebt. Hast Du gehört? Sie lebt!“, die Stimme von der Gewalthexe wurde immer lauter und fassungsloser.
„Weißt Du, was das bedeutet? Wir haben eine Chance, es gibt Hoffnung, es gibt wieder Hoffnung!“, wisperte sie mit Tränen in den Augen.
Plötzlich umarmte die Hexe Malek, der stocksteif stehen blieb.
„Mein lieber Junge“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme.
„Komm, nimm meine Hand, wir müssen eine Reise machen. Es gibt Hoffnung, Hoffnung!“ und streckte Malek ihre fleischige, schwielige Hand entgegen und gemeinsam gingen sie durch einen Nebel, der sie in die andere Welt brachte.
Sie landeten in einer kleinen Siedlung, nahe einem sehr schönen Wald. Es war ruhig und grün hier und die Vögel zwitscherten. Hier gab es nur wenige aber gepflegte Häuser.
„Sie spürt es, sonst würde sie nicht hier wohnen“, meinte Rouna. Malek sah sich um.
„Wird sie uns sehen können?“
„Ich werde versuchen, den Zauber von ihr zu nehmen, kann aber für nichts garantieren. Sie muss es wollen und es sehen.“
Wenn zartbunte Wiesen sich wandeln ins Grün,
Schneeglöckchen und Narzissen erblühn,
kühle Luft Freude birgt und fernes Lachen.
Bienen die in ihrem Stock erwachen,
schwirren umher, der Nektar [ ... ]
Ihre Striche an Armen bemerke ich nicht
Ihren verwelkenden Blick noch weniger
Ihre Worte hinter dem Lachen „Papa hilf“ höre ich nicht
Ihre Tränen im Regen zerfließend
Ihr flüstern [ ... ]