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Ich habe ein Kind das ich nicht kenne, auf einem fremden Stern und ich bin der reichste Mensch der Welt – kann aber kein Geld ausgeben, weil ich nie eins bekommen habe. Dafür hab ich die Zeiten in einer Kristallkugel gesehen und ich habe die Elfen (Synonym) befragt nach dem einzigen Sinn! Und die Tage gehen und die Morgen schleudern mir ihr Licht entgegen: Ich bin nicht wirklich!

Meine Gegenwart ist unwahr, relativ zur Lichtgeschwindigkeit anerkannter Strukturen, die hauptsächlich durch die Brutalität ihres Selbstverständnisses auffallen. Ich bin so friedlich, daß ich, als außenstehender Zwangsinvolvierter, zur Selbstverteidigung der Vernünftigen rate.

Ich erringe keine Siege – ich erreiche nicht einmal das sogenannte „Bewusstsein“ der Lebenden um mich herum. Nur wenige Wachgebliebene registrieren überhaupt, daß es mich gibt, denn ich bin mehr eine Art Geistererscheinung als ein körperliches Ereignis. Glaubt mir nicht was ich sage, verachtet mich oder verkennt mich, eurem Bildungsgrad entsprechend, der deshalb nicht unbedingt niedrig sein muss!

Ich bin kein Prophet: ich lüge also nicht! Mich könnt ihr beleidigen und betrügen wie es euren Verführern gefällt. Ich tue euch den Gefallen und leide darunter...aber mein Slogan ist „Solange ich kämpfe bin ich frei!“ Merkt euch das vorsichtshalber!

Nun aber zu eurer unbegreiflichen Weltgeschichte...sie ist imaginär! Ihr lebt auf einem riesigen Holodeck, außerhalb der tatsächlichen Zeitspur, die sozusagen „natürlich gewachsen“ ist. Und nein, ihr seid nicht einmal Avatare, denn die haben ein Pendant außerhalb ihres Rollenspiels. Noch seid ihr nicht vierdimensional... Alles was ihr seid und was um euch herum existiert ist ein Testlauf, den die „Götter“, welche einst vom Universum in Milliarden Jahren erschaffen wurden, eingerichtet haben um sich selbst neu zu erfinden.

Ihr verkörpert nur ihre Ideen, die immer wieder überprüft werden müssen, damit ein paar von euch göttliche Horizonte erweitern dürfen. Wer genau aufgepasst und sich gefragt hat wie dies oder das möglich ist, war, werden könnte, der kommt sofort ins Staunen...aber dafür gibt es (Ver)Bildungseinrichtungen, Glaubensstrukturen und Befehlsketten die das stets zu verhindern wissen, wussten, wissen werden. Wer sie erkennt ist ein Troll!

Glaubt ihr Nicht-Trolle denn wirklich es könne einen Planeten geben, den ein Mond umkreist, der optisch ebenso groß wie sein Fixstern, die Sonne ist? Meint ihr tatsächlich, daß die Katastrophen der Erde immer gerade rechtzeitig eintrafen, um den Säugetiermenschen entstehen zu lassen? Habt ihr euch denn schon einmal eingehend mit der wunderlichen Geschichte der Menschheit befasst? Ihr meint ja??

Ist euch denn bewusst aufgefallen und habt ihr auch nicht verdrängt, daß ein Gelingen des Mordes am Österreichen Thronfolger nur 1 : 1 000 000 ( eins zu einer Million) möglich war? Mathematisch gesehen hätte der Schütze sein Opfer im Straßengewirr von Sarajewo praktisch niemals finden können, dürfen! Der 1. Weltkrieg wurde erst durch einen Zufall ermöglicht! Und dieser Zufall war sogar noch – im Verhältnis dazu, daß es einen Planeten gibt, auf dem Sonnen und Mondfinsternisse möglich sind – verschwindend unscheinbar.

Absolut kurios, bis unmöglich, war wohl auch der „Zufall“, daß – genau im richtigen Augenblick – ein gewaltiger Meteorit in Yukatan einschlug, um die Saurierpopulation zu zerschlagen. Man beachte aber, daß Tiere überlebt haben die Echsen und auch nicht grade klein sind, das Auftreten der Säugetiere jedoch nicht mehr verhindern konnten. Wir stehen praktisch vor einer Kette höchst unwahrscheinlicher Ereignisse und wir wagen es zu behaupten, die augenblickliche Entwicklung sein logisch begründbar...

Das ist sehr mutig! Ich selbst bin - lasst euch das gesagt sein – ein Feigling, der Angst davor hat nicht wirklich zu existieren. Deshalb habe ich auch herausgefunden was mit uns passieren soll! Es gibt 2 Möglichkeiten... Wir werden eines Tages als gelungenes Experiment von den „Göttern“ als fertige Zeitspur, zusätzlich in den natürlichen Ablauf des Universums eingefügt, oder wir werden gelöscht, ohne je real gewesen zu sein.

Wie das dann für uns aussieht erleben wir jeden Tag, sobald der Morgen sein krasses Licht auf uns geschleudert hat. Während der Nacht haben wir alles ignoriert was uns der Wahrheit ein Stückchen näher bringen könnte: Wir haben die Stimmen der Elfen ignoriert, es war uns egal was uns gestern die Trolle verrieten und wir ließen alles auf uns zukommen, was vorgesehen ist um uns so sehr auf Herz und Nieren zu prüfen, daß wir daran krepieren werden.

Mein Leben als Troll (surrealistischer Zeitroman)

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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