Es war einmal sein und wird einmal bleiben oder es ist immer und immer wieder, bis daß nichts weiter passiert als ein Gelächter darüber: Da setzte sich der Propeet Hummamed, ohne es zu wissen, also praktisch völlig körperlos und von daher auch nicht zur gleichen Zeit, mit ein paar einflussreichen geistreichen Geistlichen anderer paradoxer wie auch Neuparadoxer Weltanschauungen zusammen, um zu folgendem Beschluss zu kommen: Die reinste Liebe ist die Liebe zu Gott und alles was darüber hinausgeht ist böse.

Natürlich war das Böse nicht gerade entzückt davon böse genannt zu werden, aber nachdem Hummamed berichtet hatte er sei in der Hölle gewesen und habe dort nur das Böse gesehen, da fügte sich das selbige auf Erden in sein grausames Schicksal und beschloss auf eine wundersame Weise gut zu werden...genauer gesagt: So wie es dem großen Propeeten Hummamend und den paradoxen Geistreichen gefiel. Es durfte nur unter bestimmen Umständen – wie Hummamed sagte – oder am besten gar nicht - wie die anderen Geistreichen meinten – angerührt werden.

Beide Seiten hatten jedoch gleichzeitig beschlossen daß das Böse ganz einfach lebensnotwendig und somit also auch irgendwie gut war! Daraufhin hatte Hummamed allen Männern die ihm folgten lauthals verkündet: Weil das Böse böse ist, ist es auch attraktiv, weshalb sich jeder Mann so viel Böses zu sich ins Haus holen soll wie er verträgt, damit mit seiner Hilfe Gutes gemacht werden könne und Mann sich finde in Leidenschaft und Wollust, die aber gar keine Wollust ist, wenn man an ihn, Hummamed und an sein ganz spezielles Paradoxon glaubt.

Seine Jünger wollten gerne dran glauben, wobei manche sogar, ohne sich Böses dabei zu denken, das Böse gleich verzweiundsiebzigfachten und darin einen Himmel sahen, den sie am liebsten schon auf Erden im richtigen Leben gehabt haben würden. Denn gut ist es auf alle Fälle sich sau- bzw. pudelwohl zu fühlen, besonders wenn man dabei aus sich selbst heraus wie eins zum andern kommt und kommt und kommt und kommt. Was soll daran böse sein?!

Die paradoxesten unter den Geistlichen sahen das zwar genau so, aber dann doch wieder ganz anders. Das Böse sei die Absicht zu kommen, wenn man dabei doch der Wollust verfalle, denn nur die Vögel im Himmel ernten ohne zu säen, die Menschen aber nicht! Das Böse versuchten sie daher paradoxer weise klammheimlich abzuwickeln, damit niemand bemerke wie sehr auch sie davon befallen waren, ohne es zugeben zu wollen. Für sie galt weiterhin des Prinzip der wahren Gottesliebe als öffentlich unumstößlich.

Aber beide, Hummameds Gläubige und die anderen geistreichen Geistlichen, verstanden sich, völlig zurecht, als mündig in allem was sie taten und tun ließen, was sie dachten und denken ließen, was sie in Wirklichkeit glaubten, aber nicht sagten, daß sie in Wirklichkeit an nichts (schon gar nicht an das Gute ihrer Botschaft) glaubten, denn die Welt war – wie sie als Erwachsene wussten – hart und grausam und süchtig nach dem Bösen das gut für jeden gut ist, der es sich einfach nehmen kann, darf und will.

Und so fanden sie schließlich alle zusammen in einem Backofen, wo Teufelsbraten zubereitet werden, wo man in leidenschaftlichen Höllen schwitzt und auf Teufel komm rein und raus zum Herzerweichen stöhnt und schreit. Allen die es nicht glauben sei deshalb hiermit getrommelt und gepfiffen: Der Attenfänger von Rammeln ist überall! Bevor du dich versiehst hat er dich am Kragen gepackt und in Abrahams Wurstkessel gesteckt, wo du solange gekocht wirst bis du gegrillt werden kannst, oder so. Ihm entkommt nur wer sich vor der Fata Morgana einer Gleichheit nicht fürchtet die ebenfalls verheerende Folgen hat: eine völlige Hingabe an den Zirkusclown.

Denn nur im Zirkus, quasi der heiteren Folgenlosigkeit, entsteht der wahre Homo homobilis, der auf eine andere, kuriose Art und Weise enttäuscht werden kann, als beispielsweise der große Propeet Hummamed, seine Schar Gläubige, oder der Geistliche verschiedenster Traumrichtungen, in welche entgleisen darf wer sich, im Schwarzlicht paradoxer Eingebungen erkennt, nicht erkennen will, oder dort als Vorbild einer komischen Gesellschaft verehrt wird, werden soll, muss, kann, oder dergleichen. Merke trotzdem in allen Lebenslagen: Das Böse ist zwanghaft, hat etwas mit Gott zu tun und kann nicht ohne Vorsicht genossen werden!

Der große Propeet Hummamed und sein Umgang mit dem Bösen

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der große Propeet Hummamed und sein Umgang mit dem Bösen"

Re: Der große Propeet Hummamed und sein Umgang mit dem Bösen

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 14.04.2022 10:18 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
wenn ich so einen Klumpen Text sehe, schlucke ich schon. Aber bei deinen Texten ist es anders, sie machen süchtig ...
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Der große Propeet Hummamed und sein Umgang mit dem Bösen

Autor: Alf Glocker   Datum: 14.04.2022 15:36 Uhr

Kommentar: Ui - das freut mich sehr!!

Liebe Grüße
Alf

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