Wer in das Reich der scheinlebenden Untoten will, nein, sagen wir lieber „möchte“, oder noch besser, „gegen seinen Willen dorthin geschickt werden soll“, der muss sich erst einmal über den großen schwarzen Fluss setzen lassen. Der Fluss heiß „Mauschel“ und um ihn zu überqueren braucht man einen Fährmann (der wiederum mindestens einmal den Mitläufer-Marathon gewonnen haben muss). Dann geht man gebückt durch ein Nadelöhr – gleich nach dem sprichwörtlichen Kamel – damit man sich später wundervoll wundern darf…denn das Totenreich der Lebenden sieht völlig anders aus als man jemals gedacht hatte: Es ist einfach nicht unbedingt spiegelverkehrt, aber trotzdem doch irgendwie verkehrt und es ergibt insgesamt den Unsinn aller Epochen zusammengenommen. Diese wurden, wie neueste wissenschaftliche Studierereien ergaben, sämtlich vom Irrsinn diktiert. Und weil das für die meisten von uns sicherlich komisch erscheinen mag, folgen wir einfach dem weiteren Verlauf dieser kleinen Geschichte um ein Weniger als Nichts!

Gehen wir also in medias res… Wir werden nicht einmal dran glauben müssen, um das Reich der lebenden Toten, oder der Untoten Leichen betreten zu können, nur „anpassen sollten wir uns können, sonst sehen wir nicht, worauf es dort ankommt. Als normal denkender Mensch werden wir ewig in der diesseitigen Quatschdimension des Logischen verbleiben und nie verstehen warum man als Untoter im Diesseits besser zurechtkommt, wo sehen und Verstehen praktisch 0 (Null) Bedeutung haben. Aus diesem Grund müssen wir, damit uns die Sicht gründlich vernebelt werden kann, lernen wie man alles verdreht. Am besten wir fangen mit kleinen Wortspielerleien an. „Fett am Bauch“ würde dann richtiger „Fauch am Bett“ heißen. Alles klar? Nein? Weil es keinen Sinn ergibt? Merke: Genau darauf kommt es im Reich der Untoten ja an! Also noch einmal: Nabelschnur = Schnabel nur! Ok? Noch nicht? „Käfer scharren“ spricht sich doch viel besser aus als „Schäferkarren“. Oder vielleicht nicht? Was haben wir denn davon immer alles richtig herum anzusprechen?!

Ein Riesendotter könnte doch auch ein Dosenritter sein! Warum denn nicht?! Da bricht uns doch nichts aus der Krone… Schinkennudeln bedeutet in (der falschen) Wirklichkeit Nunken schütteln und im Himmel der Liebe wohnt der Lümmel der Hiebe. Das ist Philosopathologie, das ist demönstrativ und fast so witzig wie Telefonanieren… Machen wir weiter im Text: Ein Riesenschädel hat Rieselschäden, ein Butterstollen ist nichts für Stotterbullen, oder bekommst du einen Rottenschock wegen einem Schottenrock? Was ist dir lieber – Ware haschen oder Haare waschen? Na siehst du. Und jetzt solltest du auch in der Lage sein, neue Namen zu erfinden… Wir wär‘s z.B. mit Gemächthilde? Oder mit Zögrid, Stolpera mit Unreinhard, Afflons oder Gekochtland?? Nennen wir einfach alles wie wir wollen, dann wird auch alles irgendwie und andererseits, also gut: Fangen wir an! Eine hinterlistige Regierung ist ausgesprochen fähig, ein dahergelaufenes Pack ist besonders lieb und die Liebe ist ein Ding, das einfach so ausbricht, wenn man soll, wie man weiß, wie man wissen müsste.

Bedeutungen sind out wie alte Sprichwörter ohne Sinn und Inhalt. Halt! Spielen wir „Schöne neue Welt“, „1984“, nein am besten Verstecken und Blindekuh gleichzeitig!! Immer wenn etwas nicht in unser Verwechslungsspiel passt, gucken wir schnell weg, dorthin wo der komische Zufall ein Wunder vollbracht hat und etwas ganz genau den Vorstellungen jener Untoten entspricht, die den Ton angeben…weiß der Teufel warum! Entrichten wir unseren Obelix (Obolus), setzen wir über die Mauschel und werden wir zu Schatten unserer selbst: Orpheus und Eurydike. Suchen wir Ausreden, warum ein Baumstamm kein Stammbaum mehr ist, warum der Schnee tiefschwarz und alle nur ein bisschen „psychisch krank“ sind, die unserem Wunschbild nicht genau entsprechen, sondern mehr als kuriosen Ritualen folgen, um wirklich glücklich zu sein. Schließen wir uns denen an, die den Zerberus loslassen, wenn einer von uns aus der Reihe tanzt und behauptet wir würden lügen und Lügen lieben…

Sisyphos lässt grüßen! Nehmen wir uns ein Beispiel an ihm…oder es verurteilt uns das Totengericht zu biblischen oder sonstigen „göttlichen“ Plagen, die aus der Tiefe wundervollster Albträume zu uns gestiegen sind. Denn an den feinen Monsterwesen wird die ganze Welt genesen. Wie auch sonst?! Das große Rad der Zeit dreht uns ins Abseits, also direkt in die beste aller Epochen hinein, wo es künftig gar keine Rolle mehr spielt was wir denken oder spielen wollen. Das Spiel spielt sich von selbst! Wir müssen nur folgendes beachten: Denken ist informieren und informieren ist uniformieren. Das Elysion aber wird von der Legende ins Nichts verblassen – denn jenseits des Oceanus wird, in weiter Ferne nur noch eine blasse Ahnung zu uns herüber blinken…und wir werden sie treu als das interpretieren was es immer schon war – als einen Wunschtraum, den ein erwachsener Mensch nur realitätsfremd findet!

Flammenflüsse, Geistersprachen, nichts ist gut genug zu taugen, wenn wir uns die Quatsch-Ergüsse aus den geilen Fingern saugen, die doch stets nach Sternen greifen, die zuletzt im Hades reifen, wo sie mit Medusenköpfen nur die reinste Wahrheit schöpfen. Nur wer untot ist wird leben! Nur der Schatten zeugt von Licht. Und zum Schluss wird sich ergeben: Das Poröse ist ganz dicht, sofern wir uns nicht mehr vertrauen, voller Gunst die Zukunft bauen, die von echten Wert-Begriffen ganz befreit und abgeschliffen, in ein starkes Komplott dämmern. Liebe Freunde wir behämmern was nicht niet- noch nagelfest, sich nicht gut beweisen lässt, da illustre Kreise loben: Nur das Gute kommt von oben!! Von unten kommen Lust und Witze…deshalb sei auch du Komplice, verweigere dich nicht der Verwendung und beachte deine Sendung, die da heißt „Wer willfährig mitmacht ist ein Macher und wer nicht ein Widersacher. Seid nicht länger mehr so dumm und benennt die Dinge um! Bienchen summ herum, Bienchen summ, summ, summ…aus!

Das Reich der lebenden Untoten  (aus meinem Märchenbuch)

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das Reich der lebenden Untoten (aus meinem Märchenbuch)"

Re: Das Reich der lebenden Untoten (aus meinem Märchenbuch)

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 21.01.2022 10:14 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
mystisches Thema interessant aufgepeppt. Das düster gemachte Bild ergänzt.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Das Reich der lebenden Untoten (aus meinem Märchenbuch)

Autor: Michael Dierl   Datum: 21.01.2022 12:51 Uhr

Kommentar: Hallo Alf, Hmmmmmm.......:-)))))))))! Bin mal kurz vom Stuhl gefallen!!!! Telefonanieren und anderes....hahahahhaaaaaa.....! Ich lach mich gerade mal schlapp! Lustig, lustig trallallallallaaaaaaaaaaaahhhhhhh.......bald ist HmmmHammmHmmm wieder daaaaaaaaaaaaa...!

lg Michael

Re: Das Reich der lebenden Untoten (aus meinem Märchenbuch)

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.01.2022 14:03 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde!
ich bin entzückt!

LG Alf

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