Als die Götter noch vierbeinige Ameisen waren -31- Das letzte große Aussterben der Arten

© Alf Glocker

Bald zeichnete sich groß und eindrucksvoll ab, was auf die Erde zukommen sollte. Den letzten Akt in der irdischen Schöpfungsgeschichte überließen die ehemals verantwortlichen Vordenker dieser faszinierenden Schöpfung nun dem Schicksalsgenerator und einer Organisation, die von Erdenmenschen wahrscheinlich als „Militär“ bezeichnet worden wären, hätten sie davon auch nur ansatzweise etwas mitbekommen (wollen).

Von weit außerhalb der irdischen Atmosphäre waren riesige Betäubungskanonen in Stellung gegangen, die nun unablässig ihre Strahlen, als Ersatz für die natürliche Aktivität der Morphogenetischen Felder, in den allgemeinen Gedankenpool der Menschheit einfließen ließen. Wer schon dumm und verbohrt war wurde jetzt, Tag für Tag, unmerklich dümmer und verbohrter! Gedanken, die zur Aufklärung der Gesamtsituation beitragen könnten wurden verpönt und Individuen wurden diffamiert, die an die alte Tradition freier Philosophie anknüpfen wollten. Die westliche Gesellschaft erlegte sich kuriose Schranken auf, die zu überwinden man unter Strafe stellte. Die Menschheit an sich, so planten die neuen Anführer der Welt, habe zu einem Einheitsbrei zu verkommen, der leicht lenkbar, allen Anfechtungen gegen den Begriff „Menschenwürde“ in seiner schönsten Ausprägung, zur Verfügung stand.

Für den Great Reset setzten sich die selbsternannten, klügsten Köpfe der Welt zusammen, um ein möglichst perfektes System zur Reduzierung der Massen auf ein erträgliches Maß zu bewerkstelligen. Sie kamen zu dem Schluss: Wenn man die produktiven Schichten der führenden Industriestaaten durch anspruchsfreie Roboter, oder gechipte Minderbemittelte ersetzt, dann wird eine Unterstützung der, rein auf Fortpflanzung ausgerichteten, geistigen Entwicklungsländer unmöglich werden – was wiederum ein großangelegtes Massensterben zur Folge haben wird.

Das war zwar raffiniert ausgeheckt, aber man hatte die Rechnung ohne die, auf gleichbleibende Werte zählenden (un)moralischen Großmächte, den Islam und China gemacht! Diese zeigten sich zunächst bereit, ihre Mitarbeit dem Unternehmen beizusteuern, indem man einerseits eine pseudo-friedliche Invasion auf Europa und Nordamerika unternahm und andererseits Labore zur Verfügung stelle, in denen Pandemien gebastelt wurden…die Trümpfe „Überflutung der Kulturen mit fremdem Geist“ und „Auslöschung bisheriger Identitäten durch neu hinzukommende Dogmen“, wähnte man schon iregdnwie in der Hand zu haben!

Den Göttern gefiel diese Vorgehensweise gut, denn diese ersparten ihnen jede Eigeninitiative in Sachen Genozid. Die Zurückgebliebenen ihrer Kinder würden selbst für ein geeignetes Ende der Welt sorgen. Aber eine ultimative Aktion stand noch aus: Die Evakuierung Unschuldiger in eine Art Ghetto auf ihrem Planeten. Natürlich mussten sie gerettet werden, da sie jedoch psychisch nicht brauchbar erscheinen, um ein gänzlich freies Leben im Universum zu führen, würde man ihnen ein Reservat zur Verfügung stellen, in welchem sie sich sicher fühlen konnten vor den kranken Mördern ihrer einstigen Heimat.
Ihre Kinder allerdings, die eine neue Geschichte zu beginnen hatten, sollten, weitab der alten Elterngenration, einen neuen, zu den Göttern gleichberechtigen, Planeten geschenkt bekommen, wo sie ihre enormen Ressourcen in Sachen Vorstellungskraft sinnvoll anwenden würden. Doch verfolgen wir das Ende der Welt bis zum Schluss weiter….

Natürlich stellte sich auf der Erde bald heraus, daß man mit einer, durch künstlich herbeigeführten Pandemien nichts in den Griff bekommen konnte. Überall revoltierten die immer mehr werdenden Menschen und der Zustrom, für eine bessere Zukunft ungeeigneter Kräfte, legte so langsam alle Systeme lahm. Auch das stetige Anwachsen scheinreligiöser Einflüsse auf bisher eher technologisch funktionierende Staaten, erwies sich als toxisch für zukunftsorientierte Gedanken. Der tröstliche Ausspruch „Alles wird gut!“ verlor jede Bedeutung! Er ertrank nach und nach im Blut der vereinzelt verbliebenen Vernünftigen, die immer noch auf einen erträglichen Ausgang der Misere hofften.

Doch in all dem Durcheinander konnte eben – wie zu erwarten – nicht verhindert werden, daß immer unfähigere Präsidenten und Kanzler an die Macht kamen und dadurch schließlich auch die bereitstehenden Atomwaffen eine bedrohliche Rolle zu spielen begannen. Gleichzeit machten sich die Erdenbewohner, auch dank der göttlichen Betäubungskanonen, überhaupt keine Sorgen mehr! Sie glaubten einfach irgendwem und irgendwas, das ihnen annehmbar erschien…
Doch auf einmal war es soweit: Der inzwischen zur Atommacht gewordene Iran, verlangte die Räumung Israels, zugunsten der Araber – und als diese nicht erfolgte drohte er mit einem Angriff… Was wiederum Israel auf keinen Fall hinnehmen wollte und konnte!

Der weitere Fortgang der Ereignisse lief genauso ab, wie es sich der Schicksalsgenerator vorgestellt hatte: Israel entschied sich für einen rettenden Präventivschlag! Teheran wurde ausgelöscht, aber die dortigen Machthaber schlugen zurück. Die Folge davon war eine Trümmerwüste, wo einmal Israel lag! Das brachte die Weltgemeinschaft auf den Plan…
Doch Frankreich war inzwischen muslimisch, England nahezu, durch orientalische Einflüsse gelähmt und in den USA residierte eine Administration, die sich ausschließlich auf eine fatale Gleichstellung aller Menschen, ungeachtet ihrer Absichten, versteifte. Der, in sein Amt gemogelte, Präsident stellte ein Eingreifen Nordamerikas zwar eventuell in Aussicht, unternahm aber nichts!

China war inzwischen zur eindeutige dominierenden Weltmacht geworden. Und stellte sich auf die Seite des Irans, da es die gänzliche Übernahme aller Länder der Erde durch seine pseudomenschliche Verwaltung, anstrebte. Deutschland war zu einer bedeutenden Provinz der Türkei geworden und Russland sah sich zunächst noch überfordert von den anstehenden Aufgaben. Polen, Tschechien, Bulgarien und Ungarn, der gesamte frühere „Ostblock“, suchten Schutz unter den Fittichen einer alten Glucke, deren Stärke allerdings sehr zu wünschen übrigließ. Daß sich eine Weltregierung durch die Chinesen auch auf den neuen Staatenbund des verbliebenen Europa ungünstig auswirken würde, begriffen jedoch auch die Russen – Angst machte sich breit!

Aus dieser Angst entwickelte sich, last not least, der ultimative Ausgang der Geschichte. Der letzte Oberpräsident Osteuropas warnte China, unter anderem, vor einer Invasion Australiens, das von der Volksrepublik inzwischen als ihr rechtmäßiges Territorium betrachtet wurde. Aber die riesige chinesische Armee nahm vorläufig Aufstellung an der russischen Grenze. Ihre Größe war unwiderstehlich gewaltig. Ein Widerstand mit konventionellen Waffen erschien selbst dem abgefeimtesten Strategen aussichtslos…und so begann man sich – erdenweit – in das Unvermeidliche zu fügen.

Jetzt endlich begann man zu verstehen wie viel die Beteuerungen islamischer Geistlicher und chinesischer Wirtschaftslenker wert gewesen waren, denn auch die islamische Welt begann sich zu formieren! Im alten Europa wurden die letzten „Eingeborenen“ interniert, damit sie den Plan des Propheten, die Erde zu beherrschen, nicht mehr durchkreuzen konnten und in Nordafrika sammelten sich die Streiter für „Das ultimative Gute“, das, die vom Propheten selbst angekündigte Schlacht am Ende der Zeiten, einleiten sollte. Überall hallten die Gebete zum Himmel, der jedoch nunmehr von Sternenschiffen wimmelte.

Die Götter blieben jedoch weiterhin unsichtbar! Als sich die ersten Raketen aus ihren Basen erhoben, die U-Boote zu feuern begannen und die privilegierten Leute sich in ihre Bunker verzogen, die gerade einmal für die Parteibonzen, die Imame und die Superreichen genügten, richteten die Götter ihre Transporterstrahlen auf die Zwangsunterkünfte der Ehrlichen, die sich nicht mehr aus der Misere befreien konnten. Blitze erhellten die Erdatmosphäre… Noch bevor die ersten Raketen ihre Ziele erreichten bildeten sich magnetische Kraftzentren auf der Erdoberfläche, in denen, vor den Augen der verdutzten Bewacher, echte Menschenwesen verschwanden, um nie wiederaufzutauchen. Sie betraten die Erde nicht mehr, sondern erwachten in einer neuen, paradiesischen Umgebung, die sie noch weniger verstanden, als ihre, dem Tod geweihte, alte Welt.


© Alf Glocker


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