Lauras Erlebnisse im Zwergen Land…


Im Dörfchen Tiefenbach lebte der Korbmacher Jakob Wunderlich mit seinen beiden Kindern. Er hatte einen Sohn, Martin, und eine Tochter, mit dem Namen Laura. Martin war zehn Jahre und das Nesthäkchen Laura war sechs Jahre alt. Die Beiden waren gehorsame, sowie fleißige Kinder.
Seine liebe Frau war schon sehr zeitig gestorbrn…
Es war Frühherbst und die ersten Kastanien fielen von den Bäumen, auch die Schlehen hatten schon kugelrunde Früchte gebildet.
Beide Kinder sammelten im Wald Bruchholz für den Winter. Es dämmerte schon und es wurde merklich dunkel, als sie nach Hause aufbrachen.
Martin setzte vorher seine kleine Schwester auf den mit Holz beladenen Leiterwagen. Der Wagen zog sich schwer, und Martin musste seine ganze Kraft aufwenden um vorwärts zu kommen.
Laura war auf dem Leiterwagen eingeschlafen, und als der Junge über eine Wurzel fuhr, fiel das Mädchen herunter. Sie erschrak dermaßen, dass sie nicht sprechen oder rufen konnte.
Martin bekam das Missgeschick gar nicht mit, und erst zu Hause bemerkte er, dass seine kleine Schwester nicht mehr auf dem Leiterwagen saß.
Nun kamen ihm und seinem Vater die Tränen, und viele Dorfbewohner weinten mit.
Mitten in der dunklen Nacht wurde eine Suchaktion von allen Dorfbewohnern gestartet.
Mit Grubenlampen, Laternen und Fackeln durchstreifte man den Wald, jedoch ohne ein Ergebnis.
Im Dörfchen Tiefenbach war große Trauer angesagt. Die Bewohner verrichteten nur widerwillig ihre tägliche Arbeit, und ihre Gedanken weilten bei der verschwundenen Laura.
In der Zwischenzeit lief die kleine Laura weinend durch den finsteren Wald. Ihre Füße taten ihr weh, und sie setzte sich deshalb an einen Stamm einer Traubeneiche. Das Sternmoos, auf dem sie saß, ließ sie einschlafen. Rein zufällig kam der Zwerg Naseweis vorbei, und er sah das schlafende Kind.
Naseweis hielt sein Eichhörnchen-Gespann an er ging zu Laura. Sie schlief so fest , das sie nicht merkte, wie der Zwerg sie berührte. Der Zwergenmann lud das
Mädchen auf seinen Zwergenwagen, und ab „ ging die Post.“
Die Eichhörnchen zogen die Beiden geschwind durch Eichen- und Buchenwälder,als auch durch Fichtenwälder.
Dort wo die Fichtenzweige bis zur Erde ragten, begann das Zwergenreich.
Laura war während der Fahrt aufgewacht und betrachtete genau ihren Retter.
Der Zwerg hatte eine rote Zipfelmütze auf, und seine tiefgrüne Hose passte zu seiner Zipfelmütze. An seinen Füßen trug er kleine Stiefel aus Birkenrinde. Der Zwerg bemerkte, dass das Mädchen aufgewacht war.
Der Zwerg Naseweis konnte zum großen Glück mit menschlicher Stimme reden, und er sagte leise mit wispernder Stimme: „ Wir haben bald unsere Waldunterkunft erreicht, und fürchten brauchst du dich auch nicht.“
Man hörte schon von weiten ein Hämmern, ein Sägen und ein Klopfen. Die fleißigen Zwerge waren bei ihrer täglichen Arbeit. Einige Zwerge trugen rote und andere wieder blaue Zipfelmützen. Die Zwerge mit roten Zipfelmützen, das waren die Arbeitszwerge.
Die Zwerge mit blauen Zipfelmützen arbeiteten auch mit, jedoch sie hatten das Sagen.
Als die Zwerge die Beiden kommen sahen, ließen sie ihre Werkzeuge fallen, und eilten den Beiden entgegen. Viele Zwerge verbeugten sich vor Laura. Einige warfen vor Freude ihre Zipfelmützen in die Luft und fingen diese wieder auf.
Plötzlich und unerwartet kam der Zwergenkönig,in seinem Gefolge waren zwei Stacheligel.
Der König trug eine goldene Zipfelmütze, die weithin sichtbar war.
Er nahm das Mädchen in seine Arme und sagte freundlich: „ Du kannst bei uns bleiben solange du willst.“
Laura sagte stockend: „ Vielen Dank Herr König, aber ich möchte wieder nach Hause.“
Der König antwortete: „ Wenn eine günstige Gelegenheit kommt, bringen wir dich zurück nach Hause.“
Die Zeit im Zwergen-Land verging schnell, denn die Zwerge kannten viele, lustige Spiele. Es gab unter anderem, das Sack hüpfen, den Purzelbaum-Wettbewerb und das Zipfelmützen-Verstecken.
So verging der der Frühling, der Sommer und der Herbst.
Am sechsten Dezember kam der Niklaus ins Zwergen-Land, und er brachte den Zwergen die Wunschzettel der Kinder.
Da Laura trotz allem Schönen immer traurig war, sagte der Zwergenkönig: „ Niklaus, nimm doch die liebe Laura wieder mit zu den Menschen.“ „ Nun gut“, meinte der Niklaus, „an mir soll es nicht liegen“. Alle Zwerge sangen dem Mädchen ein Abschiedslied und winkten mit ihren Zipfelmützen.
Am späten Abend traf der Nikolaus bei Lauras Vater Bruder ein. Der Gottesmann klopfte an die Eichentür und er trat mit Laura in die enge Stube.
Die Freude war riesengroß, als Vater und Sohn ihre kleine Laura sahen.
Beide drückten das Kind innig und ließen es nicht mehr los!
Der Nikolaus war inzwischen mit seinem Rentiergespann davon gefahren.

Von Stund an waren die Einwohner des Dörfchens Tiefenbach, die glücklichsten Leute des Landes!

Liebe Kinder, wenn euch das Märchen gefallen hat, dann streckt bitte euren Daumen nach oben…


© Jürgen


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Kommentare zu "Lauras Erlebnisse im Zwergen Land..."

Re: Lauras Erlebnisse im Zwergen Land...

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 17.04.2021 17:44 Uhr

Kommentar: Lieber Jürgen,
diese Geschichte wird nicht nur den Kindern gefallen, sondern gefällt auch mir. Hast du nicht auch mal daran gedacht ein Kinderbuch zu schreiben?!
Liebe Grüße Wolfgang

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