Während wir über den See fuhren, wurde die ganze Umgebung von einem dichten, undurchschauberen Nebel verdeckt, so dass man nicht einmal eine Kontur auszumachen vermochte, meine Augen zumindest nicht.

Draco steuerte das Boot über den See, bis vor uns im Nebel endlich die Umrisse einer flachen Insel erschienen.

Doch diese war immer noch ziehmlich weit entfernt. Plötzlich stieg mir der fantastische Geruch einer frisch gekochten Gemüsesuppe in die Nase. Ich drehte mich leicht nach rechts und sah in die Augen von Wend, welcher mir eine volle Schale mit Suppe und einem Löffel hinhielt.

Dankend nahm ich die Suppe in die Hand. "Stört es dich nicht?" fragte ich, während ich den Inhalt der Schüssel umrührte, um sie auf eine niedrigere Temperatur zu bringen.

"Wieso?" fragte Wend und ich merkte dass er lächelte. "Ich meine...ich bin doch gleich..." setzte ich an, doch die Worte Deine Mahlzeit, bekam ich nicht über die Lippen.

"Es stört mich nicht" antwortete er. Ich lies das Thema Essen fallen und witmete mich der Suppe. Sie war wirklich köstlich. Doch während ich langsam Löffel um Löffel in meinem Mund verschwunden lies, merkte ich mit jedem Schluck, dass dies mehr war als eine köstliche Suppe...es war eine Henkersmahlzeit.

Gleichzeitig mit dem letzten Löffel voll Suppe erreichten Draco, Vlad, Wend mit mir die Insel, an welcher sie das Boot an einem kurzen, aus Holz errichteten Bootsanlieger festmachten.
Ich stellte die leere Schüssel neben mich und lies mich erneut von Wend in die Arme nehmen.

Er trug mich aus dem Boot und überquerte anschließend, flankiert von Draco und Vlad den Strand der Insel, bevor wir hinter einer dichten Reihe von Büschen auf einen schmalen Waldweg gelangten, welcher tief ins Herz des dicht bewachsenen Eilandes führte.

Hier war es vollkommen still. Außer den Schritten meiner drei Partner vernahmen meine Ohren nichts. „Ich bin euer.“ Ich wusste nicht wie oft ich diese Worte in den nächsten Minuten wiederholte, und genau so wenig wie oft mir mit „Wir sind dein“ geantwortet wurde.
Wahrscheinlich versuchte ich mich selber zu beruhigen, was jedoch nur bedingt zu funktionieren schien.
Plötzlich lichteten sich vor uns die Bäume und Wend, Draco, und Vlad traten mit mir hinaus auf eine kleine Lichtung in dessen Mitte eine einfache, hölzerne Bank stand.

Vorsichtig setzte mich Wend auf dieser ab. "Vielen Dank" sagte ich.

Anschließend sah ich jeden einmal an.

"Meine Seele" sagte ich und Draco nickte

Danach schaute ich zu Vlad. "Mein Blut" und auch er nickte.

Zum Schluss blickte ich zu Wend.

"Meinen Körper" und wieder sah ich ein zustimmendes nicken.

"Lasse bitte nichts von mir übrig."

"Sehr gerne" antwortete Wend, während seine Augen vor freude leuchteten.

Anschließend blickte ich wieder Draco an und schloss meine Augen.

Ich zählte die Sekunden bis er mir meine Seele nahm.

Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden...


Ende.


© koto7001


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Beschreibung des Autors zu "Ich bin Euer Teil 3"

Während wir über den See fuhren, wurde die ganze Umgebung von einem dichten, undurchschauberen Nebel verdeckt, so dass man nicht einmal eine Kontur auszumachen vermochte, meine Augen zumindest nicht.




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