Eigentlich müsste ich angst haben. Angst vor dem was mir bevorstand. Doch es tat sich in mir nichts. Wahrscheinlich weil ich mich bei ihnen vollkommen sicher fühlte. Seid ich 14. Jahre alt war hatten sie mir gedient und mich beschützt, hatten Helligkeit und Wärme in meine, ansonsten sehr düstere Welt gebracht. Hatten mir gedient und waren zu jeder Stunde des Tages für mich da. Sie hatten sich an ihren Teil des Vertrages gehalten. Nun, war ich dran!

Angst ? Nein. Ich hatte gar keine Zeit Angst zu haben. Es gab ja eigentlich keinen Grund. Zumindest in diesem Moment nicht.

Die drei erwarteten mich an diesem Abend auf der Veranda meines kleinen Vorstadthauses.
Draco, Wend, und Vlad standen lächelnd in einer Reihe vor dem leeren Blumenkasten, welcher das Fenster zu meinem Wohnzimmer von außen zierte.

Ich trat heraus und holte dabei tief Luft. Ja, es war so weit. Nun, war ich an der Reihe Meinen Teil des Vertrages zu erfühlen.

„Ist alles in Ordnung?“ auf Draco`s Nachfrage nickte ich nur. „Bitte haltet euch, an euer Versprächen“ sagte ich. „Natürlich doch“ antwortete Wend, während er mich in seine Arme nahm und hoch hob.

Anschließend verließen sie mit mir das Grundstück meines Hauses und gingen, über einen steinigen Weg auf den nahen Wald zu.

Ich wagte es nicht zurück zu sehen. Ich musste mich auf das konzentrieren was vor mir lag, obwohl es nicht fiel war.

Ich konnte jetzt weder vor ihnen fliehen, noch mich unserem Vertrag widersetzen.

Jedes mal wenn ich meine rechte Hand hob wurde ich an ihn erinnert. Die, mir vor Wend eingebrannten, Worte Ich bin euer, erinnerten mich jeden Tag daran, dass ich mich nicht den Vereinbarungen im Vertrag widersetzte.

Rings um uns herum wurden die Wohnhäuser der Siedlung weniger und machten einem kurzen Abschnitt mit Wiesen und einer Weide für Schafe platz, bevor, direkt vor uns, eine Mauer aus hohen Tannen und Kiefern, einen weiteren Blick in die Landschaft unmöglich machte.

Der Geruch nach Harz und Tannennadeln übernahm die Oberhand, während durch die letzten Strahlen der Sonne, die langen Schatten der Bäume in unsere Richtung geworfen wurden.

Ob und zu summte noch ein Insekt durch die Luft und das all abendliche Konzert der Vögel drang an mein Ohr.

„Ich bin euer“ leise lass ich die Worte auf meinem Handrücken, bevor ich aufblickte.
„Wir sind dein“ antwortete Wend.


© koto7001


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Beschreibung des Autors zu "Ich bin Euer Teil 1"

Eigentlich müsste ich angst haben. Angst vor dem was mir bevorstand. Doch es tat sich in mir nichts. Wahrscheinlich weil ich mich bei ihnen vollkommen sicher fühlte. Seid ich 14. Jahre alt war hatten sie mir gedient und mich beschützt, hatten Helligkeit und Wärme in meine, ansonsten sehr düstere Welt gebracht. Hatten mir gedient und waren zu jeder Stunde des Tages für mich da. Sie hatten sich an ihren Teil des Vertrages gehalten. Nun, war ich dran!




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