Es war vorbei...das wusste ich...und so sehr sich mein Kopf auch gegen diese Tatsache wehrte, ich hatte keine Möglichkeit mein Ende abzuwenden.

Mit traurigem Blick schaute ich auf meine karge, letzte Mahlzeit: Ein Apfel, ein Glas Orangensaft, eine Scheibe Brot mit Käse und Schinken. Sollte ich davon wirklich noch essen? Seid beinah 3 Stunden haderte ich nun damit. Doch schließlich kam ich zu der Einsicht dass es besser war alles stehen zu lassen. Ich würde es ohnehin nie und nimmer bei mir behalten.

Die letzten Stunden hatte ich sowieso meistens über dem Waschbecken, welches neben meiner Pritsche an der Wand befestigt war, verbracht und mir dabei fast die Seele aus dem Leib gebrochen.

Ich hatte nichts weiter zu tun außer zu warten. Auf mein baldiges Ende.

Hier, in dem kleinen, kaum 4 Quadratmeter großen Raum, hatte ich nichts um mich irgend wie abzulenken. Neben dem Bett, dem Tisch, einem Stuhl, dem Waschbecken und einer Toilette gab es hier schlicht weg einfach nichts um meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.

Wenn ich mir in diesem Moment etwas gewünscht hätte, wäre es irgend etwas gegen die Stille gewesen. Ein Fernseher, ein Lied aus dem Radio, oder einfach nur eine Spieluhr. Doch ich hatte nichts dergleichen.

Mein Körper war in die selbe, schlichte Kleidung gehüllt, welche ich bereits seid 7 Jahren mein Eigen nannte: ein weißes T-Shirt, eine weiße Hose, helle Schuhe. Das war alles.

Alle 10 Minuten sah jemand nach mir, vergewisserte sich dass ich das Urteil nicht schon vorweg genommen und mein Leben durch eigene Hände beendet hatte, doch reden tat niemand mit mir. Nur ein kurer Blick durch das Fenster im oberen Bereich der Zellentür, das war alles.

"Beendet es doch endlich" dachte ich nun immer häufiger, doch zog sich die Zeit trotzdem wie Kaugummi in die Länge.

Erst nach dem in meinem Inneren bereits der Verdacht aufkeimte, das ich den nächsten Morgen vielleicht doch noch miterlebt, vernahm ich plötzlich dass klappern das Schlüssels und sah wie sich die Tür zu meiner Zelle öffnete. Dieser Anblick erstickte meine Hoffnung binnen eines Herzschlages.

Als sie herein kamen und mich aus meiner Zelle holten, wagte ich es nicht noch einen Blick durch das winzige Dachfenster zu werfen, durch welches das Licht des über dem Gebäude stehenden Vollmondes schien. Die Zeiger der Uhr, an der Wand gleich gegenüber meiner Zelle, zeigten 23 Uhr 43 an. Mir wurden schwere, metalische Handschellen angelegt und ich anschließend einen langen Gang hinunter zu einer einfachen, aus Metall bestehenden Tür geführt.

Diese öffnete sich leise quietschend und ich blickte, nach dem mich das grelle Licht hinter der Tür nicht mehr blendete, in einen viereckigen, vollkommen in weiß und silber gehaltenen Raum in dessen Mitte es einen einzelnen, ebenfalls aus Metall bestehenden, Kasten gab, in welchem sich, außer einem Stuhl, keine weiteren Möbel befanden. Die Tür zu diesem Kasten war dick und mit Gummidichtungen versehen.

Ich sah einen der Wachmänner an welche mich aus meiner Zelle geholt hatten. Dieser nickte und brachte mich zu dem Kasten, welchen wir durch die, momentan noch weit offenstehene Tür, betraten. Die Wachen halfen mir über den Absatz und führten mich anschließend zu dem Stuhl. Die Handschellen wurden gelöst und erhielt die Aufforderung mich zu setzen.

Der Stuhl war mit Bein- und Armfesseln , sowie einem Gurt für den Oberkörper, versehen welche mir, nach dem ich platzgenommen hatte, eng um meinen Hand-und Fußgelenke, sowie meine Brust gelegt wurden. Ich hatte bereits jetzt das Gefühl zu ersticken, den der Gurt um meine Brust erschwärte das Atmen.

Die Wachen überprüften den Sitz der Gurte und verließen den Kasten im Anschluss daran. Ich sah ihnen nach während die Tür geschlossen und verriegelt wurde.

Nun war ich alleine und konnte nur noch die Sekunden zählen bis es vorbei war.

1, 2, 3, 4, 5,...ein lautes Zischen erklang in meinen Ohren und ich fühlte wie die Luft um mich herum schwerer wurde. 6,7,8,9,...das Atmen fiel mir immer schwerer und mein Bewusstsein begann sich zu verabschieden...10...11...12...mein Kopf sank langsam nach vorne und mich sehnte es nach schlaf. Einem Schlaf welchem ich meinen Körper unmöglich verweigern konnte und aus welchem...ich niemals wieder erwachte.

Ende


© koto7001


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Beschreibung des Autors zu "Das Ende"

Es war vorbei...das wusste ich...und so sehr sich mein Kopf auch gegen diese Tatsache wehrte, ich hatte keine Möglichkeit mein Ende abzuwenden.




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