Immer mal wieder sammle ich Gesammeltes in Zeilen und witzlosen Witzen, die mir der Nachrichtensprecher erzählt. Dann gähne ich nicht, sondern finde mich aufregend intelligent – und ich schüttle das Traumbäumelein, ohne nach den Pflaumen zu fragen. Nirgendwo ist es komischer als hierzulande, wo sich Fuchs und Hase noch schnell nichts sagen um nicht unangenehm aufzufallen, aber ich stelle mich dar, wie einer der sich darstellt, weil er konform erscheinen möchte. Das ist scheinbar auch wirklich gut! Und überall beweihräuchern sich die Priester der ehrlichen Falschheit im Heiligenschein geweihter Übereinkünfte mit den Jüngern des Satans, der, wie wir wissen, auch Antennen macht.

„Liebe Lotte“, schreibe ich in mein Tagebuch, wo ich alle nicht abgeschickten, aber geschickt ungeschickt verfasste (damit sie glaubwürdig wirken) Liebesbriefe aufbewahre. Ich kann sie dann immer wieder selbst lesen und mich an ihnen erfreuen. Natürlich habe ich nicht vergessen, Daß Lotte Lieselotte heißt, aber nicht aus der Pfalz kommt und dort auch nicht zur Kur war, wie ein Jäger zum Beispiel. Da sitze ich doch lieber hoch auf dem gelben Wagen, oder zu Riesenross, auf sonstigen Allgemeinplätzen die gerade extra hoch gehandelt werden. Meine Börse ist jedoch schon länger verkracht – was mich nicht weiter stört, weil alles Geld denen gehört, die es sich haben verdienen lassen.

Genauso krumm wie eine Banane mache ich mich freiwillig für die Republik, deren Ränkespielchen zauberhaft anmuten, wenn man’s mal wieder einerseits nicht so genau nimmt, aber andererseits streng darauf achtet, daß einerseits den Gerade alles krummgenommen wird und den Krummen Hunden alles geradeaus durchgeht, wie ein Pferd, das von einer Hornisse gestochen wurde und seinen Reiter, in den Müll der Vergangenheit abgeworfen hat. Zum Glück dürfen Zombies Vampire anbeten und andersherum, sonst wäre die Schose vor lauter Glück gar nicht mehr auszuhalten. Lobet die Labertaschen, kniet vor den Kniefällen! 1. Kniefall „Wer oder was? 2. Kniefall „Wessen?“ 3. Kniefall „Wem?“ 4. Kniefall „Wen oder was?“ Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ und Kreativ?

Letzteres selbstverständlich nur in Ausnahmefällen! Denn: Wer oder was verlangt von mir/uns einen Kniefall? Wessen Vorteil ist unser/mein Kniefall? Wem dient unser/mein Kniefall? Und: Wen oder was erhebt mein Kniefall ins Amt? Den oder das Kreativ können wir auslassen, denn es wird allgemein als Un-Fall angesehen, außer man schaut irgendwas von irgendwem ab und begibt sich zum Wellenreiten – auch „Surfen, auf anderer Leute Ideen“ genannt. Das ist genau dann nicht verboten, wenn es den „zuständigen Stellen“ nützt, die sich vorgenommen haben, daß der Augenschutz als Notstandspflicht angesehen werden muss, damit niemand sehen kann was keiner sehen möchte.

Darum fordert man, quasi sogar wortlos, die Wortlosen auf sich beredt ins Getümmel zu stürzen, sich selber zu stürzen, nein, alles zu stürzen was aufrecht dasteht, damit ein Überblick gewährleistet werden könnte, wenn das nicht in einem furchtbar schlechten Ruf bei guten Menschen stünde – die man aber, Gott sei Dank – sehr leicht erkennen kann. Sie haben kleine Doktorhütchen auf, sie tragen rosa Zwickel, pardon rosa Zwicker und sie alles was eigentlich unsichtbar sein müsste, aber der Staatsraison wegen, zu des Kaisers neuen Kleidern, dick aufgeblasen, bei den Litfaßsäulen herumlungert und unentwegt Wahlplakate klebt, auf den angeprangert wird wer die Überlebendstrategien von Ar…. anzweifelt.

Kommet also alle, die ihr vielsam und nicht ganz gebacken seid und erfrischt uns mit absurden Glaubenssätzen, wie „Liebet alle, nur die nicht, die euch wiederlieben!“ Das ist, das sei und das bleibe mein wunderlichstes Anliegen. Nichts steht mehr an als dieses Anliegen. Lasset uns anliegen – wir können uns nur bereichern, wenn wir uns räuchern lassen wie Backfische in Jugendzeitschriften, die der Beelzebub persönlich verfasst hat. Jammern wir nicht! Warum sollten wir uns bemitleiden, wo es doch noch viel idiotischere Lebensformen als uns gibt, die man wesentlich schöner bemitleiden kann. Dadurch sehen wir doch auch gleich besser aus der Wäsche, wie ein Schwälbchen wenn’s blitzt. Man wird’s uns schon rechtmachen, denke ich zynisch…aber dabei denke ich wirklich.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Krumm wie eine Banane"

Re: Krumm wie eine Banane

Autor: possum   Datum: 20.05.2020 0:45 Uhr

Kommentar: Ja lieber Alf, wie immer toll verfaßt das Ganze!
sei lieb gegrüßt!

Re: Krumm wie eine Banane

Autor: Alf Glocker   Datum: 20.05.2020 7:13 Uhr

Kommentar: Danke Dir liebe Possum!

glG Alf

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