Es gab keinen Anfang. Es fing irgendwie mittendrin an. Wir befanden uns im alten Zimmer meiner Schwester. Sonnenlicht schien durch die Fenster. Der Staub tanzte ein wenig darin. Die Szene wirkte unwirklich. Die Wände waren hell, das Zimmer schlicht und rustikal möbliert. Das Bett war hoch und aus dunklem holz, der Bezug und die Bettwäsche komplett in weiß. Die Herrin lag seitlich, auf einen Arm gestützt auf der rechten Seite des Bettes, sie trug ihre übliche knappe Kleidung. Ihr strenger Zopf hing bis auf die Decke hinunter. Ich trug langärmlige schlichte Sachen, einfarbig schwarz.
Ich lag oder hockte auf der linken Seite des Bettes und sie schubste mich mit einem kräftigen Stoß hinunter. Ich kugelte vom Bett und fiel auf den Boden, wie so ein Waschlappen. Obwohl ich danach nicht wieder hinaufkletterte, wiederholte sich die Szene so fünfmal, als würde jemand immer wieder in einem Film zurückskippen. Es war auf seltsame Art witzig.
Danach kniete ich vor dem Bett und sie saß darauf, vor mir, die Beine genüsslich ausgestreckt. Ich lehnte seitlich am Bett, mit dem Kopf unterhalb ihrer Füße. Er reichte gerade bis zur oberen Kante der Matratze und ich schloss die Augen. Ich fühlte mich so wohl und geborgen, dort bei ihr.
Wieder war es, als hätte jemand geskippt, forward diesmal.
Ich kniete auf der anderen Seite, gegenüber vom Bett, seitlich vom Fenster. Es hingen hellgrüne Vorhänge daneben. Die Herrin stand vor mir. Neben mir standen zwei gekreuzte Holzbalken, ein diagonales Holzkreuz, wie ein Pranger. Sie war dabei, sich einen schwarzen Leder-BH umzuschnüren.
Ich schlang meine Boxbandagen um meine Handgelenke, die hellgrün waren.
Als würden wie uns vorbereiten? Es wurde nicht gesprochen. Die ganze Szene hatte keinen Ton. Sie befestigte meine Hände, die auf einmal in Handschellen bzw. dicken Ledermanschetten steckten, an den Karabinern an dem Kreuz. Ich kniete davor auf dem Boden. Ich spürte ihren Stock in meinem Nacken. Gleich...
Skipt. Nein. Wieso?! Ich wollte zurück.
Eine Frau, die mich an eine entfernte Bekannte erinnerte, stand vor mir im Flur in Trainingsklamotten und sagte, sie sei in Wirklichkeit dreiviertel von ihrer Hälfte so dünn. Verzweifelt versuchte ich ins Zimmer zurückzukehren. Doch die Farben verschwammen und ich wurde raus ins Dunkel geschleudert.

Schwer atmend wachte ich auf und mir wurde klar, das ich gerade von ihr geträumt hatte, tatsächlich, zum ersten mal.
Ich hatte von meiner Herrin geträumt… fassungslos starrte ich, blinzelnd im hellen Licht der Nachttischlampe, an die Wand.
Ich hatte es mir einmal gewünscht, doch DAS hatte ich nicht erwartet. Man sucht sich ja nicht aus, was in seinen Träumen passiert.


© D.M.


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