Es begann alles an irgendeinem Tag. Ich stand so wie immer 6.30 Uhr auf und machte mir erst mal frühstück. Das hieß bei mir schon immer, zwei Tassen Kaffee und eine Scheibe Brot. Danach war ich fitt für den Tag. Nachdem ich angezogen war und meinem Gesicht ein bisschen Wasser gesehen hatte, verließ ich wie immer meine Wohnung um sieben. Diese war nicht sehr groß aber ich hatte genug, ein Wohnzimmer, dass mit einer guten Anlage ausgestattet war und Fernseher natürlich. Alles was man brauch, daneben hatte ich noch ein Schlafzimmer mit einem großen Bett in dem ich schon mit vielen Frauen genächtigt hatte. Eine feste Freundin war nie mein ziel gewesen. Immer schon nach kurzer zeit hatte ich festgestellt das es mich zu neuem reizte. Jedes mal wollte ich mehr lernen, mehr erleben und immer wieder fing das spiel von vorne an. Alles was ich tat war nur auf das eine ausgerichtet, sie früher oder später am nächsten morgen neben ihr aufzuwachen. Danach war alles vorbei die vor Freude, dass verliebt sein und das spannende am ganzen. Wie ein Windhauch war immer alles weg gewesen. Heute war das nicht so schlimm denn ich erwachte neben niemanden und war auch in meiner ganzen Wohnung allein. Im Hausflur sah ich zum ersten mal nach draußen und erkannte das ein strahlend blauer Himmel auf mich wartete. Das brachte mich immer auf Hochstimmungen. Sonne lässt immer liebe in die Seele, dass sagte meine Mutter oft zu mir als ich noch jung war. Auf dem weg zum Fahrrad Ständer kam mir eine junge Frau entgegen. Ich sah sie kurz an und entschied das sie nicht meinem Geschmack entsprach. Mit dem Fahrrad waren es ungefähr zehn Minuten bis zu meinem Betrieb. Wahrscheinlich lag das daran das ich mich nie darum gekümmert habe ob das Fahrrad eine superneue Gangschaltung besaß. Es hatten nämlich gar keine. Aber ich empfand das nie als störend denn ich wollte ja immer nur damit auf Arbeit. Dafür war es noch gut genug. Auf Arbeit angekommen stellte ich meinen Drahtesel ab und ging in den Aufenthaltsraum. Meine Kollegen die fast alle schon da waren begrüßte ich schnell und holte mir den dritten Kaffee des Tages, der mich bereitmachte für die Arbeit. Ich war gelernter Metallbearbeiter und meine aufgaben bestanden darin mich von morgens bis abends um ein und die selbe Maschine zu kümmern. Neue Einstellungen vorzunehmen und alle Reparaturen zu bewältigen. Natürlich war diese Arbeit nicht gerade sehr anspruchsvoll, aber man konnte sein Täglich Brot damit verdienen. Außerdem waren meine Kollegen immer super nett und ich habe unter ihnen tolle Kollegen gefunden, mit denen ich gerne mal einen Trinken gehe oder anderen Aktivitäten nachgehe. Mit Maarvin war ich zum Beispiel letztes Jahr in Tibet und hab einige Berge bestiegen. Eine echt tolle zeit und wir haben viel erlebt, so waren wir am berg Una gerade auf der zweiten Basis als uns ein furchtbarer Sturm überraschte. Wir mussten sechs tage ausharren aber hatten nur essen für nur noch drei tage. Mit viel fasten und großer Selbstbeherrschung schafften wir es, uns so lange fit zu halten bis der Sturm vorüber war und wir wieder absteigen konnten. Bei der Gelegenheit erfror mir der große Zeh, der seither blau ist. Dort habe ich gelernt was es heißt etwas zu entbehren. Als wir wieder unten ankamen waren wir so kaputt und hungrig das wir etwas aßen und dann gleich 24 Stunden durchschliefen. Aber dafür hatten wir zuhause viel zu erzählen. Meine Eltern waren heil froh mich lebend wieder zu sehen und waren total schockiert als ich ihnen von unserem gefährlichem Erlebnis erzählte. Heute lächle ich über diese Story denn sie scheint so weit weg.
Während der Arbeit viel mir wieder ein das ich heute Abend Monika treffen wollte. Eine neue Freundin die ich letztens kennen gelernt habe. Jetzt lud ich sie zum ersten mal zum essen ein. Vielleicht wird es ja gleich am ersten Abend etwas. Acht stunden voller Hektik dämpften meine Vorfreude auf dieses Date ein wenig. Denn heute wollte meine Maschine nicht Arbeiten immer wieder verschluckte sie teile oder arbeitete nur die hälfte des Programms durch was ich ihr einspeiste. Bis kurz vor Feierabend hatte alle Hände voll zu tun um meinen Arbeitsplatz wenigstens einigermaßen am laufen zu halten. Doch als ich gerade aufgeben und eine halbe stunde eher gehen wollte, arbeitete die große CNC Stanze wieder einwandfrei. Weil ich das Problem nicht gefunden hatte war ich total Genervt und verließ den Betrieb kopfschüttelnd und ohne einen Feierabend Kaffee, den ich normalerweise nie sausen lies. Aber als ich auf dem Heimweg war, mit meinem uraltem Wanderer Fahrrad, an schönen wiesen und gärten vorbei. Die sehr Verträumt aussahen und irgendwie ein bisschen als würde bei ihnen die zeit nicht weitergehen. Fingen meine Gedanken an den schönen vor mir liegenden Abend durch zu gehen. Als erstes würde ich mich duschen und mich etwas herausputzen, mein Bart hatte es auch mal wieder nötig gekürzt zu werden. Dann würde ich mir die blauen jeans anziehen, die so elegant geschnitten waren. Obenrum um nicht zu dick aufzutragen ein normales Hemd ohne Extras. In meinen Geldbeutel würde ich hundert Euro legen um nicht zu viel und nicht zu wenig Geld dabei zu haben. Ich wollte ja nicht den Reichen Mann vorspielen um dann mit meiner Wohnung vielleicht auf die Nase zu fallen. Im Gegensatz dazu wollte ich nicht ärmlich aussehen, denn dann hätte ich vielleicht gar keine Chance bei ihr. Aber es kam alles anders so wie ich es den ganzen tag schon ahnte. Irgendetwas musste ja heute noch schief gehen. Als ich in die letzte Kurve fuhr die von dem kleinen Schotterweg auf die feste Teerstraße führte, rutschte mir das Vorderrad weg und ich schlug einen Salto. Der mich direkt auf die Teerstraße beförderte und mich mit dem Kopf zuerst aufschlagen ließ. Dabei wurden mir sofort alle Sinne geraubt und schwärze breitete sich um mich aus. Als es langsam wieder heller wurde dröhnte ein schmerz in meinem Kopf der ihn eigentlich hätte sprängen müssen. Klar Sehen konnte ich erst wieder Minuten später, da erkannte ich auch das ich schon im Krankenhaus war und man mich in ein Zimmer gelegt hatte das kahler nicht hätte sein können. Alles war weiß, es wäre schon schwierig gewesen in einem normalen zustand die Konturen zu erkennen. Aber in meinem war es einfach unmöglich zu sagen wo eine Wand anfing und wo sie endete.
Als mein Gehirn langsam wieder begann zu arbeiten, schaffte ich es den Knopf zu finden um eine Schwester zu rufen. Prompt ging die Tür auf, die ich wahrscheinlich ohne Klinke die ganze Zeit übersehen hätte und ein Arzt betrat den Raum, der Augenblicklich kleiner wurde. Er sah mich kurz an, leuchtete mir in die Augen und fing erst dann an zu sprechen. Ich bekam nur soviel mit, dass ich die Nacht wohl im Krankenhaus bleiben sollte und mich mal richtig ausschlafen muss. Was ich auch tat und zwar sofort denn mir vielen sogleich die Augen wieder zu und ich erwachte erst wieder als die Sonne gerade wieder aufging. Die Uhr an der Wand gegenüber bestätigte das denn sie zeigte sechs Uhr an. Außerdem schien es meinem Kopf besser zu gehen. Denn die höllischen schmerzen waren weg und ich konnte mich auch wieder sehr gut konzentrieren. Als ich aufstehen wollte merkte ich, dass dies wohl noch keine gute Idee war. Denn mir wurden sofort die Knie weich. Also klingelte ich wieder nach einer Schwester, aber diesmal wurde mir weniger Aufmerksamkeit zu teil. Nach zwanzig mal Klingeln und zehn Minuten warten kam eine junge Krankenschwester herein. Als sie eintrat, kam mir ihr Gesicht bekannt vor. Aber mir viel nicht gleich ein wer es war. Nachdem es in meinem Kopf klick gemacht hatte, wurde mir klar das ich wenigstens keine weiteren Entschuldigungen vorbringen musste wegen des versäumten Dates. Außerdem wusste ich ab da auch das Monika Krankenschwester war und den Rest des versäumten Dates holte ich auch gleich nach. Natürlich ohne Sekt oder Wein, aber Brötchen und Kaffee taten es an diesem morgen auch. Monika war noch Interessanter als ich sie mir vorgestellt hatte. Denn sie war nicht nur Schwester auf der Station auf der ich lag, sondern auch Studentin. Weil sie Ärztin werden wollte, was sie auch schon fast geschafft hatte. Vor ihr lagen nur noch zwei Semester, ihre Docktor Arbeit und ein Einführungsjahr um praktisch abgesegnet zu werden. Außerdem war sie sehr hübsch, eine junge Frau groß und schlank. Aber ohne Freund was mich natürlich gleich reizte zu kleinen Späßen. Zum Beispiel man es als so junge und talentierte Frau schaffte allein zu bleiben. Zum glück konterte sie sehr schnell und fand es auch nicht schlimm. Eine stunde später waren wie dann bei den etwas persönlicheren dingen angekommen, denn ich wollte unbedingt wissen was sie am liebsten isst. Aber das war gar nicht so einfach herauszubekommen, nach langem bitten und betteln erzählte sie mir das Italienisches Essen ihr eigentlich überhaupt nicht zusagte und sie am liebsten aus ihrer eigenen Küche kochte. Ich strich mir mit dem Handrücken über die Stirn und Schnaufte laut aus und ein, dazu meinte ich das es doch ganz gut war das ich hingefallen sei. Denn meine Idee war eigentlich das ich sie in den Italiener bei mir um die Ecke schleppen wollte, das erzählte ich ihr und wir lachten beide herzhaft. Insgeheim dachte ich mir das ich wohl alle Chancen bei ihr verspielt gehabt hätte wenn es zu diesem Date gekommen wäre. Nach einer halben stund ausgiebigem Erzählens verabschiedete sie sich damit, dass sie noch viel zu tun hätte. Ich indessen konnte meine Entlassungspapiere unterschreiben, die kurz bevor Monika ging, der Arzt herein brachte der mich am Vorabend untersucht hatte. Danach stand ich auch gleich auf und machte meine ersten schritte des Tages. Alles schien wieder in Ordnung zu sein. Somit zog ich meine Kleidung an und ging. Auf dem weg nach Draußen wurde ich noch mal kurz von meinem Arzt angehalten. Der sagte mir das eine Freistellung bis zum Wochenende ausgestellt sei und an der Rezeption läge und ich mich wirklich schonen sollte denn mit einer Gehirnerschütterung sollte man nicht spaßen. Beschwingt verließ ich das Krankenhaus, beim hinausgehen steuerte ich die Rezeption an und lies mir meinen Krankenschein geben, weil es doch noch zu einem Date zwischen mir und Monika kommen sollte hinterlies ich ihr eine Nachricht auf der meine Telefonnummer stand und einen lieben Gruß das sie mich doch zurückrufen sollte. Den Zettel auf dem das stand gab ich der netten Dame hinter der Theke und sagte ihr das sie das Monika aus dem dritten Stock geben sollte. Zum glück verstand sie gleich wen ich meinte und nahm den Hörer ihres Telefons ab und wählte eine Nummer. Sie sagte das eine Nachricht für Monika hier wäre und sie diese doch gleich abholen sollte. Ich zwinkerte die Dame kurz an lächelte freundlich und bedankte mich. Nur was ich kochen sollte war mir noch schleierhaft denn sie hatte zwar gesagt das sie selber gerne kochte, aber was das genau war, darüber hatte sie nichts verlauten lassen. Somit lies ich mich von meinem Gespür leiten und ging einkaufen. Im Supermarkt war ich kurz davor aufzugeben und Spagetti zu kochen, aber ich besann mich und kaufte ein um Chinesisch zu machen. Genauer wollte ich eine Hünchenpfanne machen mich Gemüse und Reis. Als Vorspeise hatte ich eine Nudelsuppe vorgesehen und als Nachtisch plante ich überbackene Bananen. Alles in allem auch ein Essen was mir schmeckte. Als ich nach hause kam war alles ruhig und ich machte mir erst mal richtig gute Musik an, dann klingelte das Telefon ich sah auf die Uhr und bemerkte das es doch schon sechs Uhr war. Am anderen ende der Leitung meldete sich Monika und wollte gleich kommen, da musste ich ihr erst einmal gestehen das ich noch gar nicht anfangen hatte zu kochen. Das wäre nicht so schlimm meinte sie und fragte mich wo ich denn überhaupt wohnen würde. Zehn Minuten später stand sie vor meiner Tür und lächelte mich fröhlich an was meine Stimmung ins unermessliche steigerte. Sie stürmte gleich an mir vorbei nachdem sie mich liebevoll umarmt hatte und besichtigte meine Wohnung auf eigene Faust. Ich war so überrascht das ich erst mal in der offenen Tür stehen blieb, ich glaube so irritiert war ich von einer Frau vorher noch nie gewesen. Als sie mich von hinten ansprach besann ich mich wieder und schloss erst mal die Tür, danach fing sie mir zu erzählen was ihr an meiner Wohnung gefiel und was nicht. Mitten in einem ihrer Sätze fing einfach an zu lächeln weil mich ihr Gesicht so faszinierte, sie hatte eine hohe Stirn. Die Augenbrauen waren auf einen schmalen streifen gezupft, ihre Augen waren gleichmäßig und in einem grün in dem man sich verlieren konnte. Als ich so bewusst hineinsah stellte ich mir vor was sie mit diesen Augen vielleicht schon alles gesehen hatte. Schöne dinge und vielleicht auch schlimme, die Pein und der Schmerz des Lebens aber bestimmt auch liebe Zuneigung und die schönsten Sonnenuntergänge dieser Welt. Ihre Nase war klein und zierlich und wenn sie diese rümpfte erschienen kleine Fältchen zwischen den Augen. Der Mund war so freizügig geschwungen das man darauf wahrscheinlich Achterbahn fahren konnte und das kleine, mir etwas zu spitze Kinn vollendeten die perfekten Züge dieser wirklich schönen Frau. Aber bestimmt sah nur ich das so, weil ich mich etwas in sie verknallt hatte und ihren etwas überraschenden Charme. Den sie immer gut auszuspielen wusste. Nachdem sie bemerkt hatte das ihr Geistig nicht mehr folgte, verstummte sie und fing auch an zu lächeln. Dann schlug ich vor das wir doch essen machen sollte denn ich war total hungrig. Das gefiel ihr und wir machten aus meinen Einkäufen gemeinsam ein leckeres Essen. Zum Essen servierte ich einen guten Rotein mit dem wir nach dem Nachtisch ins Wohnzimmer umzogen wo wir uns auf mein Sofa setzten.


© christfried michael gläßer


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