Letztes Wochenende waren die Kinder aus dem Haus, und wir verhielten uns am Samstag endlich so, wie wir sind. Wir sagten Dinge, die wir vor den Kindern nie sagen würden, wir plünderten den Kühlschrank, assen Kartoffelchips mit Mayonnaise, rülpsten im Duett, drehten die Musik bis zum Anschlag auf, sangen HIGHWAY TO HELL, liessen im Haus alle Lichter brennen, rannten schreiend durchs Haus, rissen uns die Kleider vom Leib, kochten und liessen alles stehen, hatten wilden Sex in der Waschküche, der bis zu den Nachbarn hörbar war.
Nichts von alledem ist wahr. In Wirklichkeit ging meine Frau am Samstag früh zu Bett, ohne ein Wort zu sagen, und ich entsorgte im Badezimmer abgelaufene Kondome und sortierte alte Rasierklingen nach ihrer Schärfe.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.