Letztes Wochenende waren die Kinder aus dem Haus, und wir verhielten uns am Samstag endlich so, wie wir sind. Wir sagten Dinge, die wir vor den Kindern nie sagen würden, wir plünderten den Kühlschrank, assen Kartoffelchips mit Mayonnaise, rülpsten im Duett, drehten die Musik bis zum Anschlag auf, sangen HIGHWAY TO HELL, liessen im Haus alle Lichter brennen, rannten schreiend durchs Haus, rissen uns die Kleider vom Leib, kochten und liessen alles stehen, hatten wilden Sex in der Waschküche, der bis zu den Nachbarn hörbar war.
Nichts von alledem ist wahr. In Wirklichkeit ging meine Frau am Samstag früh zu Bett, ohne ein Wort zu sagen, und ich entsorgte im Badezimmer abgelaufene Kondome und sortierte alte Rasierklingen nach ihrer Schärfe.
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]