Jane --- Kapitel 1 - Bewegung

Kapitel 1 - Bewegung!

Es war später Nachmittag, als Schritte durch die Seitengassen hallten gepaart mit heftiger Atmung. Natürlich wurde Matt wieder einmal von einer, diesmal zur netten Abwechslung kleineren Horde, Zombies gejagt.
‘’Nicht…Schon…Wieder!’’ schreite er in voller Lautstärke aus purem Frust, als er einen Rekordverdächtigen Sprint aus einem halb zerfallenem, kleinem Supermarkt hinlegte.

Er entdeckte ein Hochhaus welches noch ziemlich gut in Schuss zu sein schien. ‘’Was Solls..’’ Sagte er keuchend vor sich hin und bog nach links in dessen Richtung ab. Der Eingang war jedoch nicht einfach zu erreichen, weil Trümmerteile und alte Fahrzeugwracks herumlagen. Er blickte kurz über seine Schulter und sah, dass er einen beachtlichen Vorsprung hatte und fing an sich durchzugraben. Währendem er versuchte die Trümmer auf die Seite zu räumen, kam das Stöhnende Zombie Pack immer näher. ‘’Schneller!’’ Feuerte sich Matt selber an, und schnitt sich an Zahlreichen Zerfledderten Stahlteilen bis er endlich die Tür erreichte. Er Zog sie auf und verschwand dahinter. Die Tür fiel ins Schloss unmittelbar danach.

In völliger Dunkelheit suchte er hektisch seine Taschenlampe. Er fand sie in der Seitentasche seiner Cargo Hose und machte sie an damit er seine Umgebung ausleuchten konnte. Da standen noch ein paar Bürotische und regale, die er elegant dazu einsetzte die Tür ganz im Stil einer hastigen Partie Tetris auf Level unmöglich, zu verbarrikadieren. Keine Frage, das anschliessende heftige geklopfe das folgte, war alles anders als beruhigend. Aber Matt wusste das er für den Moment in Sicherheit war. Er stütze sich auf seine Knie mit seinen blutigen Handflächen und Atmete zuerst ein paarmal Tief ein und aus. Als nach einem kurzen Moment, sein Adrenalinspiegel wieder sank, spürte Matt erst richtig wie die Schnitte an den Händen anfingen wie Feuer zu brennen. Er sackte mit schmerzverzerrter Mine auf den Boden und wusste nicht wohin mit seinen Händen, sein Herz fing an zu Rasen. Er windete sich auf dem Boden und seine Taschenlampe rollte ein Stück weg von ihm. Er versuchte sich zusammen zu reissen, und die ganze Lage beruhigte sich zunehmend.

Matt erhob sich langsam und griff vorsichtig zur Taschenlampe und Montierte sie an seinem Hosenbund. Eine Halterung hat er genau aus solchen gründen gebaut. In der Apokalypse wird und muss man sich schnell zu helfen wissen und anpassen. Nun konnte er freihändig herumlaufen und hatte trotzdem gute Sicht. Er machte sich auf der Suche nach einem Erste-Hilfe Kasten oder ähnlichem und stolperte immer wieder über kaputte Möblierung, er konnte sich kaum halt geben wenn er nach etwas griff um nicht hin zu fallen, da seine Hände immer noch mit einem leichten Film aus Blut bedeckt waren. Wäre ein Jammer jetzt zu stürzen und sich das Genick an einem Sofakissen zu brechen, dachte er und sah eine kleine Glasvitrine ein Stück weiter vorne. Aus Erfahrung wusste Matt natürlich was die meisten darin aufbewahren. Als er an die Vitrine heranschritt war es auch diesmal glücklicherweise der Fall. Alkohol. Manchmal Freund und manchmal der schlimmste Feind überhaupt.

Zu diesem Zeitpunkt war es besser den Alkohol jedoch auf die Wunden zu Kippen und das «Schmerz-Lass-nach» Lied zu singen. Matt zog mit seinen Zähnen den Korken heraus und spuckte in hinter die Vitrine, zögerte aber eine Sekunde. ‘’Ach scheiss drauf’’ sagte er zu sich selber und leerte die Flasche über seinen Händen. Sein Schmerzschrei erfüllte vermutlich das ganze Gebäude und im gleichen Moment sackte er zu Boden und hielt die Hände am Körper. Der scheiss aus der Apotheke war Kindergeburtstag dagegen. Er lag einfach nur da und wartete darauf, dass der Schmerz nachliess. Seine Hände wurden taub und Schwollen ein wenig an. Er kämpfte gegen seinen eigenen Körper an um nicht bewusstlos zu werden, denn die Gefahr das hier drin noch irgendwelche hässlichen Zombie Geschöpfe umherirrten, war noch präsent.

Bewusstlos werden, war keine Option. Er konnte sich nach ein paar Minuten selber noch die Hände verbinden und nach einem kurzen Moment auch wieder aufstehen. ‘’Nur ein Kratzer’’ sagt Matt vor sich hin und taumelte schliesslich weiter bis er an eine stillgelegte Rolltreppe stiess, ihm war gerade Kotz Übel von der ganzen Aktion. Er blickte hinauf, doch erkennen konnte er nicht viel ‘’Schlimmer kann’s ja wohl nicht werden’’ dachte Matt und schritt vorsichtig die Rolltreppe nach oben.
Oben angekommen schaute er sich kurz um und fand ein kleines Camp. Doch da war keiner. Die Öllampen die da verteilt waren, brannten jedoch noch. Essen lag auch neben dem Sofa das offenbar zu übernachtungszwecken diente.

‘’Hm... Hier muss doch jemand...’’ Plötzlich spürte er eine kalte Klinge an der Seite seines Halses. Eine Frauenstimme sagte ganz langsam und bestimmt ‘’Wer bist du? ’’ Matt nahm langsam die Hände weg von seinem Körper um es nicht eskalieren zu lassen. Er blieb jedoch ruhig und sagte kein Wort. Die junge Frau lief um Matt herum, hielt dabei abstand und die Klingenspitze in seine Richtung. ‘’ Antworte oder du stirbst… ‘’ sagte sie mit einer schärferen Tonart. ‘’Matt... bin auf durchreise.’’ Die junge Frau senkte die klinge und setzte sich auf einem kleinen Tresen hinter ihr, liess Matt aber keine Sekunde aus den Augen. ‘’ So so.. Wohin geht’s denn?’’ sie musterte ihn. Er senkte seine arme und Lehnte sich an ein Regal ‘’Raus aus dieser Hölle..’’ er zuckte kurz als er sich mit einer Hand am Regal abstützte. Die junge Frau lief mit einem verspottendem Lächeln im Gesicht hin und her ‘’Genau.. und was Träumst du nachts?’’ sagte sie schliesslich, zog ein Stück gefaltetes Papier aus ihrer Hosentasche und warf es Matt zu. Er entfaltete es und sah, dass sie Eine Karte, besser gesagt einen Militärischen Orientierungsplan besass.

Matt wurde hektisch ‘’ Woher hast du das!?’’ er machte einen Schritt auf die unbekannte Frau zu, sie griff dabei Direkt wieder zum Messer ‘’ Langsam Cowboy.. auf dem Dach ist ein Helikopter der Armee abgestürzt. Alle tot. Da hab ich es gefunden.’’ Sagte sie Locker. Matt konnte in der kurzen Zwischenzeit den Plan studieren, erkannte jedoch rasch das dieser unbrauchbar war. Er faltete ihn wieder zusammen und warf ihn der Frau zurück und sagte trocken ‘’ Viel Glück damit…’’ Sie trat ein Schritt weg vom Tresen und schaute ungläubig zu Matt. ‘’Womit denn? ’’ Er ignorierte sie und lief zum Aufzug und drückte mehrmals den Knopf, als er bemerkte das so ziemlich jedem gerät der Strom fehlte, fasste er sich an die Stirn ‘’ Ups.. Alte Gewohnheiten’’ er lächelte kurz und stiess neben dem Aufzug eine Tür auf, die in ein dunkles Treppenhaus führte.

Die junge Frau eilte hinter ihm her, sie wollte herausfinden was er gemeint hat. ‘’Matt nun bleib stehen..argh Matt! Ich kenn dich gerade mal zehn Minuten und du gehst mir bereits Kolossal auf den Wecker’’ sie stampfte hinter ihm die Treppen hinauf. Er blieb kurz stehen und hielt Kurz inne. ‘’ Wenn wir wegen dir in Schwierigkeiten kommen, dann näh ich dir dein Maul zu ‘’ Sie schaute geschockt zu ihm hinauf ‘’ Versuchs doch!’’ Sein blick ging eine Sekunde über seine Schulter und mit einem kurzen lächeln antwortete er ‘’ Bin nicht in Stimmung’’

Nach einer Weile und glücklicherweise ohne Zwischenfälle erreichten sie das Dach. Matt stiess vorsichtig die Tür auf und trat hinaus. Das Bild das sich ihm bot könnte direkt aus der Hölle stammen. Er kniff die Lippen zusammen, versuchte sich nichts anmerken zu lassen. ‘’Ich sag doch du wirst hier nichts finden’’ sagte die Junge frau. Sie lehnte sich, während Matt suchte, an den Türrahmen. ‘’ Du hast so einiges liegen lassen ‘’ er bückte sich nach einem Sturmgewehr und überprüfte deren Funktion. Alles schien in Ordnung zu sein also warf er es sich um. Sein blick wanderte zum fast völlig zerstörten Hubschrauber. Auf dem Weg dorthin sammelte er noch ein paar Magazine auf die die toten Soldaten noch nicht benutzt hatten.

Am Hubschrauber lag eine halb verbrannte Vorratskiste. In seinem inneren bat er drum, dass da was gutes drin ist. Und tatsächlich er fand eine Schutzweste mit Keramikplatten und einigen zusätzlichen Taschen. Er merkte nicht mal, dass er ein schon fast merkwürdiges Grinsen im Gesicht hatte. ‘’Äh.. Matt alles klar? ’’ fragte die junge Frau. ‘’Alles Klar... hatte nur schon lange kein Erfolgserlebnis mehr ‘’ Er schnallte sich alles um, Lud seine Waffe und lief wieder Richtung Türe.

Sie schaute kurz in eine andere Richtung und errötete ein wenig. Er schaute kurz zu Ihr ‘’ Komm mit..’’ er lief langsam zur Kante des Daches. Matt hob seinen Arm und zeigte in Richtung des Horizontes ‘’Ich bin seit 4 Monaten unterwegs.. Hab den ganzen Weg aus Ventura Bay hierher gemacht und da muss ich hin. Richtung Süden zum South Creek. Das sind noch gut 900 Kilometer. Wenn du weg willst dann ist das deine Chance. Evakuierungspunkt Omega. Die einzige Chance.’’ Sie senkte ihr Kopf und sagte ‘’ Süden hört sich gut an… lass uns gehen’’ Matt merkte das die Stimmung negativ Kippte, naja so negativ es halt werden kann. ‘’Komm.. wir machen uns auf den Weg’’ Er drehte sich um und als er an ihr vorbeilief, legte er kurz seine Hand auf ihre Schulter, in gleichen Moment zuckte sie zusammen, weshalb Matt seine Hand schnell wieder wegzog und weiterlief.

Die beiden trödelten nicht lange und bahnten sich den Weg zurück zur Lobby. Matt hatte sein Gewehr immer im Anschlag, nur so für den Fall. Er konnte sich jedoch nicht helfen und schaute immer wieder zu der jungen Frau. Nicht weil er sie Attraktiv fand, sondern weil er noch keine einzige Schusswaffe bei ihr sah. ‘’Darf ich dich was fragen? ’’ fragte Matt die junge Frau als sie quer durch die Lobby schritten. ‘’Ja?’’ sie zögerte ein bisschen. ‘’Wie kommt es, dass du ohne Schusswaffe herumläufst, muss doch die Hölle sein immer nur weg zu laufen. ’’ Es war einen Moment lang still und sie zuckte dann nur mit ihren Schultern. Matt verdreht die Augen und sagt als er seinen Kopf von ihr abwandte ‘’Dann eben nicht’’

Sie erreichten schliesslich die Tür durch die Matt reingerannt ist und entfernten alle Barrikaden. Er sah sie an und nickte. Sie erwiderte seinen Blick mit geweiteten Pupillen und fasste sich an den Gürtel mit mehreren kleinen Taschen. Matt riss die Tür auf und lief nach draussen, die junge Frau schnell hinter ihm her.

Unglücklicherweise, jedoch keineswegs überraschend, war das ein bisschen zu Laut. Natürlich wunderten sich die Untoten in der Unmittelbaren was das sein Könnte und Liefen in die Richtung der beiden. ‘’Scheisse.’’ Flüsterte sich die junge Frau zu und zuckte einen Moment später als Matt anfing die Dose Arschtritt in Form mehreren gewehrkugeln, aufzumachen. Er streckte in wenigen Sekunden eine beachtliche Summe Untote nieder. Der jungen Frau entwich ein leichtes lächeln und rannte auf einigen Zombies zu. Matt bemerkte sie aus dem Peripheren Blickwinkel und stoppte sein Feuer. ‘’Hey! ‘’ schrie er ihr nach. Das kümmerte sie nicht gross, denn sie wusste genau was sie Tat. Fast schon so leicht wie eine Feder, sprang sie von Kopf zu Kopf der Untoten und hinterliess mit Ihren Klingen enormen Schaden.

Das Blut schoss nur so aus den Adern der Zombies, in allen Richtungen. Matt stand nur verdutzt da und es dämmerte ihm langsam aber sicher warum die junge Frau keine Schusswaffe besass. Ganz einfach, sie brauchte keine denn mit ihren Klingen war sie mehr als gut versorgt.

‘’Ups.. Achtung da ist noch ei.. Jap.. da war einer’’ rief Matt ihr nach als sie sich gerade den Letzten aufgeknöpft hatte. Sie kniete in fast heroischer Pose und hielt in jeder Hand eines ihrer Messer. Auf einmal begann Matt zu klatschen. ‘’Und das ohne einen Kratzer, sie an sieh an.’’ Die junge Frau dreht sich um und zeigt ihm still den Vogel. ‘’Leck mich Matt.. ‘’ Sie wischte noch kurz das Blut von der Klinge, versorgte diese wieder an Ihrem Gürtel und lief in die Richtung, in die Matt vorhin gezeigt hat.
‘’Warte.. wie ist eigentlich dein Name?’’ rief Matt bevor er sie wieder einholte.
Sie strich sich ihr Haar hinter die Ohren und sagte nur knapp ‘’ Jane..’’

Fortsetzung Folgt...


© Sarkario


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Beschreibung des Autors zu "Jane --- Kapitel 1 - Bewegung"

Matt's Reise durch die Apokalypse nimmt immer wieder Dramatische wendungen, die bis jetzt jedoch nur von kleinerer bedeutung gewesen sind. Nun ist er seit ein paar Tagen im Innenstadtbezirk von Rosetown und versucht Vorräte zu sammeln, als er von ein paar Zombies überrascht, und aus dem Supermarkt gejagt wird. Er flüchtet in ein nahegelegenes Hochhaus.

So etwas wie zufall, gibt es nicht.

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