Julius, Fiora und John befanden sich in Aerons Büro. Alle drei waren bereits am frühen Morgen zu ihm gerufen worden. Fiora und John schienen zu wissen, worum es geht. Julius hatte keine Ahnung und war mehr als nur neugierig. Aeron saß auf einem Stuhl hinter seinem Schreibtisch, auf dem sich Berichte, Briefe und allerlei Papier stapelten. Auch allerlei Bücher und Fotos lagen verstreut auf dem Boden. Den Einbänden nach zu urteilen, forschte Aeron über allerlei Legenden und Erscheinungen von Dämonen über die letzten vierhundert Jahre. Allgemein machte Aeron einen eher zerstreuten Eindruck. Augenringe zeichneten sich deutlich ab. Julius machte einen sorgenvollen Blick, aber Aeron schüttelte nur den Kopf. Und so warteten sie, auf was konnte Julius nicht sagen. Er, Fiora und John saßen in Stühlen auf der gegenüberliegenden Seite des Schreibtisches, während Aeron nach vorne gebeugt sich auf seine Hände stützte. Eine ganze Weile sagte niemand etwas, bis Fiora das Wort erhob.
Fiora: Also… Warum hast du uns gerufen?
Aeron: Es hat wohl keinen Sinn noch weiter zu warten.
Er erhob sich.
Aeron: Wie ihr schon wisst, bildet ihr drei ab heute ein Team. Eure Aufgaben bleiben die Gleichen wie bisher. Tötet Dämonen, schützt die Menschen.
Er machte eine Pause.
Aeron: Ein neuer Dämon ist in Zentrallondon aufgetaucht. Gestern Nacht hat er eine ganze Polizeieinheit und mehrere Arbeiter getötet. Die Leichen trieben auf der Themse als man sie fand. Wir vermuten, dass es sich um einen Dämon der Stufe zwei handelt.
Julius unterbrach Aeron.
Julius: Stufe zwei?
John erklärte es ihm.
John: Dämonen werden anhand ihrer Wildheit und Aggressivität sowie an der Größe ihrer Domäne in Stufen eingeteilt. Stufe eins und zwei sind niedere Dämonen. Also keine großen Fische.
Fiora: Aber trotzdem gefährlich.
John nickte.
Aeron: Beispielsweise, Paimon, der Dämon, denn du begegnet bist war ein Dämon der Stufe drei.
Julius: Verstehe. Danke.
Fiora: Wann brechen wir auf?
Aeron: So bald wie möglich.
Julius und die anderen erhoben sich.
Fiora: Dann brechen wir sofort auf.
Sie machten sich daran das Zimmer zu verlassen, da richtete Aeron nochmal das Wort an sie.
Aeron: Achja, bevor ich es vergesse. Generalin Juliet wird euch begleiten.
Fiora blieb plötzlich stehen. Auch Julius drehte sich um und schaute sie an. Offensichtlich hatten die Beiden eine gemeinsame Vergangenheit, aber Julius wollte sie nicht danach fragen. Einen Moment später setzte sie sich wieder in Bewegung.
Fiora: Habe verstanden.
Sie verließen das Büro und einige Minuten später gingen sie aus einem der Häuser, die den Ridern als Zugang und Ausgang zum Orden nutzten. Julius blickte nach oben. Die Sonne war gerade dabei über die ersten Häuserdächer zu klettern und warf lange Schatten. Die ganze Stadt schlief noch. Nur eine Person lehnte sich an die Wand gegenüber des Ausgangs. Es war Juliet, ebenfalls in der Kluft des Ordens. Sie hob den Blick und ging dann zu ihnen rüber.
Juliet: Guten Morgen ihr drei.
John: Guten Morgen, General.
Julius: Guten Morgen.
Nur Fiora blieb still. Aber Juliet wirkte weder gekränkt noch schien sie es groß zu bemerken.
Juliet: Ich gehe mal davon aus, Aeron hat euch informiert.
Julius nickte.
Juliet: Gut. Dann wollen wir mal los.
Juliet setzte sich in Bewegung und der Rest folgte ihr.
Juliet: Unser Ziel ist ein altes Gebäude am Rand der Themse. Die Stadt wollte gestern mit der Renovierung beginnen. Dabei liefen die Arbeiter dem Dämon mitten in die Arme. Keine Stunde später kam eine Polizeieinheit. Ihr könnt euch denken, was danach passierte. Die Leichen wurden heute Morgen auf der Themse treibend gefunden. Wir werden es mit dem Dämon und einigen Familiars zu tun haben.
Julius machte einen fragenden Gesichtsausdruck. Fiora trat neben ihn.
Fiora: Ein Familiar ist ein Wesen oder Geschöpf, was dem Dämon unterstellt ist. Meistens sind es Geister, Untote oder andere niedrigere Dämonen. Hier werden es wohl eher Untote sein, wenn überhaupt.
Er nickte ihr zu und sie schenkte ihm ein Lächeln. Sie folgten Juliet weiter durch die Straßen der schlafenden Metropole. Nach einigen Minuten erreichten sie ein verfallenes Gebäude. Die Fenster waren eingeschlagen und die Tür hing in den Angeln. Vor dem Gebäude lagen allerlei Werkzeuge und Materialien wie Holz, Steine und Nägel. Juliet drehte sich zu den Dreien um.
Juliet: Ich bin nur als Beobachter und Unterstützung hier, weil Julius noch neu ist. Die Hauptaufgabe liegt bei euch.
Sie nickten und traten vor das Gebäude. John übernahm die Führung. Sie beschworen ihre Waffen. Jetzt konnte Julius das erste Mal einen Blick auf Johns Waffe werfen. Es war eine Art Anderthalbhänder, ein Bastardschwert. Es hatte eine gerade Klinge und maß fast zwei Meter Länge. Er machte den Anfang und betrat das Haus. Julius machte den Schluss, dicht gefolgt von Juliet, während Fiora zwischen ihnen ging. Kaum hatte er die Türschwelle hinter sich gelassen, spürte er wie die Welt sich veränderte. Das Licht wurde grau, ein kalter unheimlicher Wind zog auf und heulte durch die Fenster und Zimmer des Hauses. Julius erkannte die Atmosphäre. Sie waren also in die Domäne des Dämons eingedrungen. Dann spürte er ein seltsames Gefühl, eine Art Präsenz. War das der Dämon? Fiora schien seine Gedanken zu erahnen.
Fiora: Spürst du ihn? Den Dämon meine ich.
Julius nickte.
Fiora: Das ist ein Teil des Segens. Wir können dämonische Präsenzen spüren und damit ausfindig machen. Aber ich spüre keine anderen Wesen. Anscheinend besitzt dieser Dämon nicht mal Diener.
John: Das sollte ein guter erster Dämon für dich sein Julius.
Julius sah die Beiden an und sie lächelten zurück. Dank ihnen fühlte er sich sicherer. Er setzte eine entschlossene Miene auf und nickte ihnen zu.
John: Am besten wir bleiben nicht zu lange an einem Ort. Kommt. Schnappen wir uns diesen Dämon.
John übernahm wieder die Führung und navigierte sie durch die Gänge des Hauses. Jetzt wo sie in der Domäne waren, war das Gebäude viel größer und weiträumiger. Langsam veränderte sich auch die Beschaffenheit und die Art der Wände. Vorher waren es zerfallene Wände aus grobgehauenem Stein, doch jetzt waren sie düsterer. Sie bestanden aus schwarzem Marmor. Der Gang war breit genug, dass sie nebeneinander laufen konnten und sich nicht beim Kämpfen behindern würden. Dann verbreitete sich der Gang und mündete in eine kreisrunde Kammer. Sie durchmaß etwa zwanzig Meter und der Boden, Wände und die Decke bestanden aus dem gleichen schwarzen Marmor wie zuvor. Julius erschrak. Überall im Raum lagen Blut und Leichen. Einige steckten auf Speeren, anderen waren nur so über den Boden geworfen worden.
Stimme: Willkommen meine Narren. Willkommen in meinem Reich.
Julius Blick wanderte zum anderen Ende des Raumes. Dort stand eine Art steinerner Thron. Und auf dem Thron lag der Dämon, die Beine über die Armlehne geworfen. Er war männlich. Sein schwarzes Haar war kurz und nach hinten gekämmt. Das Paar Hörner standen aus seiner Stirn hervor. Ansonsten trug er eine Art Rüstung aus Eisen. An den Thron lehnte eine große Sense, an deren Klinge noch Blut klebte. Er selbst schaute nicht mal zu ihnen, sondern inspizierte seine blutigen Krallen, bevor er sie ableckte. Julius packte seine Schwerter noch fester. Er musste gegen das Verlangen anzukämpfen sich zu übergeben. Endlich drehte der Dämon seinen Blick zu ihnen und lächelte.
Dämon: Ich hatte nicht erwartet, dass so schnell frisches Fleisch kommen würde. Sehr gut.
Er lächelte und erhob sich aus seinem Thron. Er ging einige Schritte in die Mitte des Raumes, die Sense hinter sich her. Kurz bevor er die Mitte erreicht hatte, blieb er stehen und musterte sie verwundert. Dann verzog sich sein Gesicht zu Ärger.
Dämon: Ihr seid keine normalen Menschen. IHR seid Rider! Widerliche, ekelhafte Rider.
John trat vor und richtete mit einer Hand sein Schwert auf den Dämon.
John: Ganz genau. Und wir sind hier um dich zu töten. Dämon!
Der Dämon packte seine Sense mit einer Kralle und richtete sie auf John.
Dämon: Du wagst es?! Ich bin Vasago. Ich werde mich nicht von ein paar niederen Menschen töten lassen. Oh nein. Ihr werdet sterben und dann werde ich euer Fleisch verzehren.
Er beugte die Beine wie zu einem Sprung. Julius ging in Kampfstellung und auch Fiora und John machten sich bereit. Nur Juliet stand in einigen Schritten Abstand am Eingang und lehnte gegen die Wand. Vasago grinste breit.
Vasago: Und nun sterbt, ihr Narren.
Er sprang und steuerte direkt auf John zu. Dieser hechtete zur Seite. Einen Moment später krachte die Sense in den Boden. Vasago drehte die Klinge der Sense und schlug nun nach Fiora. Diese hob ihren Speer und blockte den Hieb. Jetzt sprintete Julius neben sie und zog sein Schwert nach vorne. Der Dämon glitt geschmeidig an dem Schaft seiner Waffe entlang, landete auf den Beinen und drückte seine Sense gegen Fiora. Diese stützte sich mit aller Macht dagegen. Julius sprang und landete neben dem Dämon. Er schlug mit beiden Klingen nach ihm. Gleichzeitig kam John von hinten und schlug mit seinem Schwert nach dem Kopf des Dämons. Dieser duckte sich im letzten Moment, zog die Rückseite seiner Sense nach hinten und zielte auf Johns Füße. Dieser sprang und der Hieb flog unter ihm durch. Dann drehte Vasago seine Klinge nach vorne und zog sie weiter nach Julius. Dieser hechtete über die Sense, rollte sich ab und befand sich nun einige Meter hinter John. Fiora machte einen Satz zurück, bevor der Hieb sie treffen konnte. Auch John schaffte es Abstand zwischen sich und die Sense zu bringen. Vasago drehte sich noch einmal und stand dann kampfbereit Richtung Julius gewandt. Er lachte laut auf.
Vasago: Ihr macht Spaß. Kommt tanzt mit mir!
Er sprintete zu Julius, die Sense zur Seite gestreckt. Auf halben Weg kam ihm John entgegen, bereit ihn in der Mitte zu zerteilen. Vasago sprang, landete auf Johns Schulter und drückte sich ab, sodass John nach vorne taumelte. Dann nutzte er den Schwung um einen Hieb von oben direkt auf Julius fallen zu lassen. Julius blockte, in dem er beide Schwerter über seinem Kopf kreuzte. Vasago drückte mehr gegen die Sense. Julius wurde erdrückt und seine Beine gaben nach, knickten ein. In dem Moment kam Fiora von hinten und schlug nach dem Dämon. Sie traf ihn einmal schmerzhaft unterhalb der Achsel. Vasago gab ein schmerzhaftes Hissen von sich und ließ ab von Julius. Er landete in einigen Schritten Abstand zu den anderen. Den Blick hin und her schweifend. Die eine Hand an die Wunde haltend. Schwarzes Blut trat aus.
Vasago: Dass werdet ihr bereuen.
Julius: Das werden wir noch sehen.
Julius sprintete auf Vasago zu. Schnell war er bei dem Dämon, schneller als dieser es erwartet hatte. Er schlug mit beiden Schwertern gleichzeitig von rechts auf den Dämon ein. Dieser schaffte es gerade so noch den Schaft der Sense vor sich zu bringen. Die Schwerter trafen auf den Schaft und der Dämon wurde zurückgestoßen. Doch Julius ließ nicht locker. Er nahm die Schwerter nochmal zurück, bevor er noch einmal mit voller Kraft auf die Sense einschlug. Der Schaft brach und Julius traf Vasago direkt in die Schulter. Der Dämon schrie auf und taumelte zu Boden. Hasserfüllt blickte er zu Julius, der jetzt über ihm stand. Dann trat Verwirrung in seinen Blick.
Vasago: Was bist du?
Doch Julius antwortete nicht, sondern vermied es nur, den Blick des Dämons zu kreuzen.
Vasago: Du bist kein Mensch, nicht wahr?
Julius: Ich bin mehr Mensch, als du es je warst.
Und er schlug ihm mit einem Hieb dem Kopf ab. Der Körper des Dämons fällt zu Boden und löst sich einen Moment später in schwarze Asche auf. Das Einzige, was zurückblieb, war eine etwa faustgroße Kugel. Kaum war Vasago verschwunden, veränderte sich die Umgebung. Die Wände wurden wieder normal und es fiel das Licht der aufgehenden Sonne durch die zerbrochenen Fenster. Julius sah sich um. Sie sind zurück. Hinter ihm kamen Fiora und John herangelaufen. John schlug ihm gespielt gegen die Schulter.
John: Hey gute Arbeit.
Julius lächelte zu den Beiden.
Julius: Danke.
Er ließ seine Schwerter verschwinden und bückte sich nach der Kugel. Sie passte genau in seine Hand und war vollkommen glatt. In ihrem Inneren tobte ein Sturm, der ihn an die Domäne erinnerte. Plötzlich tauchte Juliet bei ihm auf.
Juliet: Das ist die Essenz des Dämons. Man könnte auch sagen, darin ist die gesamte negative Energie, die in der Umgebung entstanden ist.
Dann wendete sie sich an das Team.
Juliet: Ihr habt euch sehr gut geschlagen. Obwohl dies Julius sein erster Auftrag war, harmoniert ihr sehr gut. Weiter so.
Fiora und John freuten sich und auch Julius fühlte einen gewissen Stolz. Danach gingen sie gemeinsam zurück zum Orden. Die ganze Zeit über trug Julius die Kugel. Von ihr ging eine eigenartige Energie aus. War das die negative Kraft des Dämons? Juliet hatte ihm erklärt, dass wenn man diese Kugel zurücklassen würde, nach einiger Zeit andere Dämonen anziehen könnte. Und so hielt Julius sie fest in der Hand. Doch dann hörte er plötzlich wie sich jemand in seinem Inneren regte.
Ashura: Na gar nicht mal schlecht für einen Menschen.
Julius: Ashura…
Julius ließ sich etwas zurückfallen, aber im gleichen Moment drehte sich Juliet zu ihm um und schaute direkt zu ihm. Julius setzte ein Lächeln auf. Doch sie geht genau auf ihn zu.
Juliet: Er ist wach, nicht wahr?
Julius sah sie verwirrt an. Ashura meldete sich.
Ahura: Vorsicht, diese Frau spürt mich.
Juliet: Dein Dämon. Er ist wach und spricht gerade mit dir.
Fiora und John sahen zu Julius. Ihre Blicke waren besorgt. Julius nickte.
Juliet: Was sagt er?
Ashura: Sag ihr nichts.
Julius: Er hat Angst. Ich glaube vor dir.
Juliet setzt ein Lächeln auf.
Juliet: Du solltest dich in Acht nehmen. Er ist nicht dein Verbündeter, vergiss das nicht. Sprich nicht mit ihm und lass ihn nicht aus den Augen.
Julius nickt. Ashura verfiel in schweigen, blieb aber nah an der Oberfläche. Danach legt sie ihm eine Hand auf die Schulter. Sie schaut zu Fiora und John und gebt ihnen zu verstehen, dass alles in Ordnung ist. Sie wirken erleichtert, aber sind auch froh, dass es Julius gut geht. Sie gehen weiter und betreten bald darauf die Räumlichkeiten des Ordens. Juliet führt sie weiter nach unten. Zuerst dachte Julius, dass sie zu der Kammer der Einherjar geht. Allerdings veränderte sich bald die Richtung, die sie einschlugen. Julius war neugierig.
Julius: Wohin gehen wir?
Fiora trat erneut neben ihn.
Fiora: Du hast doch noch die Kugel, oder?
Julius nickt und hält sie hoch, damit Fiora sie sehen kann.
Fiora: Wir gehen jetzt die Energie wieder nach Niflheim schicken.
Julius: Wie geht das?
Sie lächelte.
Fiora: Das wirst du gleich herausfinden. Vertrau mir.
Julius nickt. Die Gruppe machte vor einer doppelten Metalltür halt. Juliet zog einen goldenen Schlüssel hervor. Der Schlüssel sah chaotisch aus und auch nicht wie ein Schlüssel. Es war eher ein Stab. Er war etwas zwanzig Zentimeter lang und hatte überall Einkerbungen und Säulen. Juliet steckte den Schlüssel ein und drehte ihn. Nachdem sie ihn wieder herausgezogen hatte, öffnete sich die Tür von alleine. Sie betraten eine riesige Kammer. Die Kammer war rund und leer. Das Einzige waren ein riesiges Tor und einige Geräte, die Julius noch nie zuvor gesehen hatte. Das Tor war gut zehn Meter groß und vier Meter breit. Die Flügeltüren waren mit einem riesigen zweiteiligen Fresko verziert. Die linke Seite zeigte Odin und sein Gefolge, die Walküren und einige Einherjar. Auf der anderen Seite standen Hel und die Dämonen, sowie einige Untote. Sehr beeindruckend. Hinter ihnen schlug die Metalltür wieder zu. Julius verstand auch jetzt warum sie dort war. Er stand hier vor einer der Tore nach Niflheim. Ehrfurcht ergriff ihn und er spürte wie Ashura sich regte. Der Dämon spürte die Anwesenheit des Tores und der Dämonen auf der anderen Seite. Julius ging mit den Anderen auf das Tor zu. Als sie fast davorstanden, fällt sein Blick auf den Spalt zwischen den Türen. Er war nicht geschlossen. Das Tor stand nicht offen, war aber auch nicht mehr geschlossen. Juliet trat zu Julius.
Juliet: Dies ist unser Tor nach Niflheim. Julius gib mir die Kugel.
Er reichte sie ihr.
Juliet: Wenn man die Essenz eines Dämons in dieser Welt lässt, lockt er Dämonen von der anderen Seite an. Genauso wie eine erhöhte Menge an negativer Energie sie anzieht. Wenn ein Dämon von einem Rider oder Einherjar getötet wird, dann nimmt die Essenz alle negative Energie in der Domäne des Dämons auf und versiegelt sie. Diese Energie kann wieder nach Niflheim geschickt werden. Und zwar durch dieses Tor.
Sie trat neben die Geräte. Dort war eine Art Podest und ein Monitor. Das Podest hatte einen rundlichen Einlass oben drauf. Von diesem Teil ging ein Schlauch zum Tor. Auf dem Monitor selbst war eine digitale Skizze des Tores und eine Prozentzahl abgebildet. Im Moment zeigt er 5,3% an.
Juliet: Diese Geräte sorgen dafür. Julius lege die Kugel auf den Sockel.
Julius trat zu dem Gerät und platzierte die Kugel auf dem rundlichen Sockel. Einen Moment später fing die Kugel an zu leuchten, bevor sie im nächsten Augenblick verschwunden war.
Juliet: Nun sieh dir den Monitor an.
Die Zahl hatte sich verändert. Jetzt stand dort 5,1%.
Juliet: Diese Zahl zeigt an, wie weit das Tor offensteht. Aktuell ist sie niedrig, das ist gut. Immer wenn ein Dämon entweicht steigt diese Zahl an, genauso wie sie immer wieder ansteigt, wenn mehr und mehr negative Energie erzeugt wird. Je mehr negative Energie desto mehr wird das Tor geöffnet und desto mehr Dämonen kommen auf unsere Seite. Und damit dieses Tor nicht vollständig geöffnet wird, sind wir Rider hier.
Julius schaute erneut auf das Tor und den offenen Spalt. Und er ballte die Hände zu einer Faust.


© Sora Hataki


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