Es war mitten in der Nacht, als sie das Dorf erreichten. Die Männer gingen nach Hause zu ihren Familien, die sie mit Tränen der Freude in Empfang nahmen. Sora schritt auf den Dorfplatz. Dort lagen aufgereiht die Leichnahme der Toten. Daneben knieten die Familienangehörigen und weinten bittere Tränen der Verzweiflung. Sora hasste diesen Anblick. Er hasste es, dass bereits so viele in diesem sinnlosen Krieg gestorben waren. Er wollte etwas dagegen tun. Er würde nicht zulassen, dass noch mehr sterben würden. Plötzlich hörte er hinter sich ein Schluchzen. Er drehte sich um und bemerkte, dass Yuna weinte. Er vergaß augenblicklich seine Rachegedanken und drückte sie sanft an sich. Nach einigen Minuten hatte sie sich wieder gefangen und löste sich von ihm. Sie standen noch eine Weile so da und schautem dem Trauerspiel auf dem Dorfplatz zu. Etwa eine Stunde später kam dann auch Kelar mit seinem Trupp im Dorf an. Beim Anblick der Toten stockte sogar ihm der Atem. Er kam auf die Beiden zu und stellte sich neben sie.
Kelar: Wie viele haben wir verloren?
Sora: Dreiundzwanzig.
Kelar: Dann haben wir zusammen achtundfünfzig verloren. Ich werde morgen zu ihren Familien gehen und um Vergebung bitten.
Bei dem Wort Familie dachte Sora sofort an seine Eltern. In Momenten wie diesen fühlte er sich einsam und das machte ihn traurig. Kelar bemerkte Soras Miene.
Kelar: Entschuldige. Ich weiß, dass du gerade an sie denkst.
Sora: Ist schon gut. Sie starben für mich. Entschuldigt mich. Ich möchte einen Moment allein sein.
Er lies Kelar und Yuna stehen und ging Richtung Wald. Kelar schaute zu Yuna.
Kelar: Kannst du ihm nachgehen? Ich glaube ich würde alles nur schlimmer machen.
Yuna: Das glaube ich nicht. Du bist sein Vater und er sieht dich auch als solchen. Das scheint etwas zu sein, was tief in Soras Seele liegt. Ich war nicht dabei, du allerdings schon.
Kelar: Du hast Recht.
Kelar rannte nun Sora hinterher und nun stand Yuna allein auf dem Dorfplatz. Sie entschied sich nach ihrem Vater zu suchen und verschwand Richtung ihrem Zuhause. Währenddessen rannte Sora in Wolfsgestallt durch den Wald. Nachdem er das Dorf hinter sich gelassen, und den Wald erreicht hatte, lief er nun schon. Es war ihm egal wohin. Er lief und lief. Er lief immer weiter durch den finsteren Wald. Nach einigen Meilen lichtete sich der Wald. Er stand auf jener Wiese, wo auch das Grab seiner Eltern steht. Er hatte instinktiv den Weg zu ihnen gefunden. Er verwandelte sich in einen Menschen und schritt über die Wiese, bis er unter dem Baum stand. Er blieb vor dem Grab stehen. Während er vor dem Grab stand dachte er wieder an seine Eltern. Er hatte nur sehr wenig Erinnerung an sie. Zu früh waren sie von ihm gegangen. Es gab so viel was er ihnen jetzt gerne sagen würde. Doch das konnte er nun nicht mehr. Dieses Wissen hinterließ bei ihm einen bitteren Beigeschmack und ihm war Elend zu mute. Eine tiefe Trauer erfüllte sein Herz. Und er verzweifelte. Er sank vor dem Grab auf die Knie und weinte. Er weinte aus tiefer Trauer. In den letzten fünfzehn Jahren hatte er nicht einmal geweint, hatte die Trauer runtergeschluckt, doch jetzt konnte er sie nicht mehr zurückhalten. Und er weinte, ließ seiner Trauer freien Lauf. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er schrack hoch uand sah in Kelars besorgtes Gesicht.
Kelar: Hey. Alles ok?
Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und versuchte eine ernste Mine aufzusetzten, versagte jedoch kläglich.
Sora: Natürlich.
Sora lehnte sich gegen den Baum und schaute über die Wiese. Kelar setzte sich neben ihn.
Kelar: Möchtest du darüber reden?
Sora schüttelte den Kopf und so saßen sie schweigend nebeneinander. Doch Soras Herz schmerzte noch immer und so begang er zu reden.
Sora: Kelar?
Kelar: Ja?
Sora: Wie wirst du damit fertig?
Kelar: Womit?
Sora: Mit all dem Tod. Immer wenn ich die Toten sehe, muss ich an meine Eltern denken. Ich erinnere mich an jenen Tag.
Kelar: Ich auch.
Sora wandte seinen Blick zu Kelar und schaute ihm direkt in die Augen. Dieser wich seinem Blick nicht aus und so konnte Sora die Trauer in Kelars Augen sehen.
Sora: Dann sag mir, wie wirst du damit fertig. Wie kannst du einfach weiter machen? Manchmal habe ich das Gefühl mit allem kläglich zu scheitern. Und manchmal hab ich das alles um mich herum stirbt. Ich habe Angst. Angst vor dem was morgen kommt. Angst, dass morgen niemand mehr da ist.
Sora lehnte sich wieder an den Baum und ließ den Kopf sinken. Kelar wollte ihn trösten und legte ihm einen Arm um die Schultern und drückte ihn an sich.
Kelar: Ich weiß, wie du dich fühlst. Mir geht es nicht anders. Auch ich werde jeden Tag an Sarah erinnert. Nachts träume ich von ihr und sie ist nicht tot. Dann erwache ich und sie ist wieder weg und ich fühle mich als wäre ein Teil von mir mit ihr gestorben. Ich möchte dann schreien und weglaufen.
Sora hob den Kopf und schaute wieder zu Kelar.
Kelar: Ich kann weiter machen, weil du da bist. Ich habe dich großgezogen. Ich habe zugesehen, wie du zu einem Mann wurdest und jedes mal wenn ich dich sehe, habe ich das Gefühl, dass nicht alles hoffnungslos ist. So kann ich weiter machen. Denn ich habe dich. Und auch du bist nicht allein. Du hast Yuna. Sie wird für immer bei dir bleiben, weil sie dich aus ganzem Herzen liebt. Den Mann, der ihr Hoffnung gibt, der sie liebt und für sie da ist. Verstehst du? Du bist nie allein.
Kelars Worte berührten Sora. Er verstand. Wie konnte er nur so blind sein? Wie konnte er das nur vergessen?
Sora: Danke, Kelar.
Kelar: Dafür bin ich da.
Sie blieben noch eine Weile nebeneinander sitzen und schauten in die Nacht heraus. Nach einer Weile brach Kelar das Schweigen.
Kelar: Wollen wir langsam zurück?
Sora: Ja.
Mit diesen Worten erhoben sie sich und gingen gemeinsam zurück zum Dorf. Als sie das Dorf erreichten gingen sie zusammen zu ihrem Haus. Sie wollten gerade hinein gehen, da wurde Sora etwas klar.
Sora: Sorry, Kelar. Ich muss noch etwas erledigen.
Kelar wusste genau was Sora noch erledigen musste.
Kelar: Ich verstehe. Grüß sie von mir.
Sora: Mach ich.
Und er machte sich auf den Weg und verschwand bald darauf zwischen den Häusern. Kelar schaute ihm nach. Nachdem er ihn nicht mehr sehen konnte, schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.
Kelar: Seht du das John? Ist dein Sohn nicht stattlich geworden?
Er verschwand im Haus. Währenddessen hatte Sora bereits sein Ziel erreicht. Während des ganzen Weges halten Kelars Worte in seinem Verstand wieder. Und nun stand er vor Yunas Haustür und hollte tief Luft und klopfte. Es dauerte eine Weile bis ihm geöffnet wurde. Auf der anderen Seite der Tür stand Ralof. Auch in seinem Gesicht stand Trauer, wie in den Gesichtern von vielen Dorfbewohnern, denen Sora auf dem Weg hierher begegnet war.
Ralof: Guten Abend, Sora.
Sora: Abend, Ralof. Ist Yuna da?
Ralof seufzte, ließ ihn aber trotzdem rein. Nachdem er hinter Sora die Tür geschlossen hatte machte er sich auf den Weg in die Küche.
Ralof: Du kennst ja den Weg.
Sora machte sich auf den Weg, die Treppe hinauf, zu Yunas Zimmer. Er trat ein und fand Yuna wieder am Fenster stehen.
Yuna: Ich hab dir doch gesagt ich brauch nichts.
Sie drehte sich zu ihm um und ihre Augen weiteten sich vor Überraschung.
Yuna: Sora?
Sora: Hallo Yuna.
Sie traten aufeinander zu und umarmten einander. Dann löste sie sich von ihm. Sie war besorgt.
Yuna: Alles in Ordnung bei dir?
Sora: Ja. Dank dir und Kelar.
Sie wurde rot.
Yuna: Ich hab doch garnichts gemacht.
Sora: Doch. Mehr als du ahnst.
Yuna: Wenn du das sagst.
Zusammen liefen sie zum Fenster und schauten runter ins Dorf. Es war nicht viel los. Nur einige Dörfler und die Wachen liefen die Straße hinunter.
Yuna: Hör zu. Ich weiß nicht, was damals dir und Kelar wiederfahren ist. Aber wenn du es mir erzählen möchtest höre ich dir zu.
Sora: Danke. Irgendwann werde ich dir davon erzählen. Doch nicht heute. Heute Nacht möchte ich nur bei dir sein. Das genügt im Moment schon.
Yuna: Ja. Das wäre schön.
Und mit diesen Worten entkleideten sie sich und legten sich ins Bett, gaben sich noch einen Kuss, bevor sie langsam einschliefen.
Die nächsten Wochen waren von einer beruhigenden Gleichgültigkeit erfüllt. Die Toten wurden, wie es beim Volk der Wolfsmenschen üblich war, feuerbestattet und ihre Asche im Wald verstreut. In den darauffolgenden Tagen besuchten Sora und Kelar die Familien der Verstorben und sprachen ihnen ihr Beileid aus. Die Meisten nahmen es dankend entgegen, wieder andere verfluchten Sora und Kelar. Doch nach einigen Tagen kamen sie zu ihnen und sie entschuldigten sich bei den Beiden. Die Lage im Dorf kehrte wieder zur Normalität zurück und das Leben ging weiter. Es sind nun drei Wochen, seit der letzten Schlacht vergangen. Sora ging gerade in sein Zimmer. Er trat ans Fenster und schaute hinaus. Auf dem Dorfplatz war einiges los. Vor der Ratshalle stand ein Altar und gerade brachten einige Dörfler Stühle und stellten sie davor ab. Die restlichen Dorfbewohner waren damit beschäftigt den Dorfplatz festlich zu schmücken. Es wurden Bänder und Girlanden aufgehängt. Alle schienen in prächtiger Stimmung zu sein. Sora wandte sich von dem Geschehen ab und beschloss sich anzukleiden. Nachdem er fertig war, betrachtete er sein Ebenbild im Spiegel. Er trug ein weißes Unterhemd, eine schwarze Stoffhose und seinen schwarzen Kampfmantel. Sein ebenerzschwarzes Haar war nach hinten zu einem Pony gekämmt. Einige Strähnen hingen ihm noch ins Gesicht. Alles in allem sah er genauso aus wie immer. Denoch bemerkte er eine Veränderung an sich. Seine Züge waren nicht mehr so hart und kantig wie früher, sonder eher weicher. Ihm gefiel die Veränderung. Er wirkte dadurch fröhlicher. Und tatsächlich war er das auch. Obwohl in den letzten Tagen viel passiert war, war er zufrieden. Es klopfte an der Zimmertür und Kelars Stimme war zu hören.
Kelar: Ich bins.
Sora: Komm rein.
Kelar trat ein und musterte Sora von oben bis unten.
Sora: Und? Wie seh ich aus?
Kelar: Sehr gut.
Er ging hinüber zum Bett und setzte sich, blickte aber weiterhin zu Sora.
Kelar: Und du bist dir wirklich sicher?
Sora setzte sich neben seinen Ziehvater und wurde etwas ernster. Diese Frage hatte er sich in letzter Zeit häufiger gestellt.
Sora: Wir denken es ist der richtige Zeitpunkt. Irgendwas dagegen?
Kelar: Nein. Es kam nur unerwartet. Ihr habt mich und Ralof, mit eurem Entschluss wirklich überascht.
Sora konnte sich noch gut an die Situation von vor drei Tagen errinnern. Er rief sie sich noch einmal in Erinnerung. Er, Yuna, Kelar und Ralof saßen bei ihm im Wohnzimmer. Kelar und Ralof auf der einen, er und Yuna auf der gegenüberliegenden Caoch.
Kelar: Also. Was möchtet ihr mit uns besprechen?
Sora hollte einmal tief Luft, bevor er begang zu reden.
Sora: Wir möchten heiraten.
Ralof war geschockt und er sah so aus, als verstünde er die Welt nicht mehr. Er war wie erstarrt und schaute die Beiden ungläubig an. Kelar hingegen war völlig gefasst, sogar fröhlich.
Kelar: Tja, dann sind wohl Glückwünsche angebracht. Ich freu mich für euch.
Ralof: Kelar! Wie kannst du nur so unbeschwert sein? Hast du nicht verstanden was sie gesagt haben? Sie wollen heiraten.
Kelar: Ich hab sie schon verstanden. Und nun tu nicht so, als hätten wir das nicht schon geahnt. Wir wussten beide, dass irgendwann der Tag kommen würde.
Ralof: Ja schon. Aber nicht jetzt. Warum jetzt?
Kelar: Das sollten wir sie fragen.
Sie wandten sich wieder an die Beiden. Sora ergriff das Wort.
Sora: Wir haben uns nunmal so entschieden.
Yuna: Ich möchte bei Sora sein.
Sora: Und ich bei ihr.
Yuna: Deshalb haben wir uns entschieden, zusammen zu ziehen.
Ralof: Und dafür müsst ihr gleich heiraten?
Sora: Naja, eigentlich nicht.
Ralof: Und warum wollt ihr dann auch noch heiraten?
Yuna: Wir lieben uns und wollen das nun auch offiziel machen. Außerdem ist es so einfacher. So müssen wir uns nicht immer treffen.
Sora: Außerdem finden wir, dass es an der Zeit ist.
Kelar: Habt ihr euch das auch gut überlegt?
Beide nickten zur Bestätigung.
Kelar: Dann hab ich keine Einwände. Und du Ralof?
Ralof: Da ich euch sowieso nicht davon abbringen kann. Von mir aus.
Yuna: Wirklich? Danke.
Sora und Yuna waren sichtlich erleichtert. Sie hatten mit dem Schlimmsten gerechnet.
Kelar: Und wo werdet ihr wohnen?
Sora: Darüber wollt ich noch mit dir reden.
Kelar: Mit mir?
Sora: Ja. Wir würden gern in das Haus meiner Eltern ziehen. Wäre das in Ordnung?
Kelar dachte kurz nach.
Kelar: Naja. Es gehört sowieso dir und es steht seit fünfzehn Jahren leer. Warum nicht?
Sora: Na dann wäre das ja geklärt.
Kelar: Dann müsst ihr jetzt nur noch einen Tag festlegen, an dem ihr heiraten möchtet. Denn Rest könnt ihr mir überlassen.
Sie hatten sich bereits im Vorfeld darüber Gedanken gemacht und waren bereits zu einem Entschluss gekommen.
Sora: Wir möchten in drei Tagen heiraten.
Kelar: Nun gut.
Gesagt getan. In den nächsten Tagen wurde alles für die Hochzeit von Sora und Yuna vorbereitet. Heute war der große Tag.
Sora: Ich war wirklich überrascht, wie leicht du die Nachricht aufgenommen hast. Ralof war ziemlich geschockt.
Kelar: Oja. Er hat noch einige Male vesucht Yuna umzustimmen. Doch sie hat sich nicht unterkriegen lassen. Du wirst nicht mehr viel zu lachen haben, wenn ihr erstmal Mann und Frau seit.
Sora: Das fürchte ich auch.
Sie brachen in schallendes Gelächter aus. Nach einer Weile fingen sie sich wieder. Kelar erhob sich.
Kelar: Nun ich geh mich dann auch mal einkleiden. Komm nicht zu spät.
Sora: Bestimmt nicht.
Er verließ den Raum und Sora schaute wieder dem Treiben auf dem Dorfplatz zu. Die Hochzeit war auf Punkt Mittag angesetzt. Noch etwa eine halbe Stunde. Sora war ziemlich aufgeregt. Allerdings war er nicht nervös. Im Gegenteil er freute sich. Nach etwa fünfzehn Minuten klopfte Kelar an der Tür und gemeinsam traten sie aus dem Haus und schritten zum Altar. Kelar würde sie als Rudelführer und Soras Ziehvater trauen. Sora war froh, dass er die Rolle übernommen hatte. Es beruhigte ihn. Er blieb vor dem Altar stehen. Es war nun Punkt Mittag. Alles war bereit. Das ganze Dorf war anwesend. Jetzt fehlte nur noch Yuna. Und da kam sie auch schon. Ihr Vater führte sie über den Platz zum Altar. Sie trug ein weißes Seidenkleid und in ihren Händen trug sie einen Strauß aus weißen Lilien. Die Gäste waren schwer beeindruckt. Einige der älteren Frauen zwinkerten sich zu. Sie hatten die letzten Tage ununterbrochen an dem Kleid genäht. Sora musste sich später bei ihnen bedanken. Sie haben wirklich großartige Arbeit geleistet. Yuna hatte mittlerweile den Altar erreicht. Ralof stellte sich etwas abseits vom Brautpaar hin.
Sora: Du bist wunderschön.
Yuna: Danke.
Kelar hob die Arme und sofort war alles still.
Kelar: Liebe Gäste, wir haben uns heute hier versammelt um der Verbindung von Sora Kelarssohn und Yuna Ralofstochter beizuwohnen. Lasset uns beginnen.
Er wandte sich zuerst an Sora.
Kelar: Ich frage dich Sora. Willst du die hier anwesende Yuna zu deiner von dir erwählten Gefährtin machen. Sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, in Reichtum wie in Armut, in Friedens wie in Zeiten des Krieges, bis das der Tod euch scheidet?
Sora: Ja das will ich.
Jetzt wandete er sich an Yuna.
Kelar: Und willst du Yuna, den hier anweseneden Sora zu deinem von dir erwählten Gefährten machen. Ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, in Reichtum wie in Armut, in Friedens wie in Zeiten des Krieges, bis das der Tod euch scheidet?
Yuna: Ja das will ich.
Er wandte sich zu den anwesenden Gästen.
Kelar: Wenn es unter den Anwesenden jemanden gibt, der gegen die Vermählung von ihnen ist, so möge er sich erheben oder für immer schweigen.
Niemand erhob sich. Er gab Ralof ein Zeichen und er brachte ein rotes Kissen auf dem zwei Ringe lagen.
Kelar: So steckt euch nun die Ringe an.
Sie nahmen die Ringe und steckten sie sich gegenseitig an. Yuna an Soras rechte Hand und Sora an Yunas linke Hand. Danach wandten sie sich wieder zu Kelar.
Kelar: Da ihr beide wahr gesprochen habt und es keine Einwände gibt, erkläre ich euch durch die Kraft meines Amtes, unter den wachsamen Augen Nimues, zu Gefährten. Ihr dürft euch jetzt küssen.
Und sie küssten sich. Lang und zärtlich. Diese wenigen Sekunden waren für sie wie Minuten. Die Menge brach in lauten Jubel aus. Einige begangen zu weinen und sogar über Ralofs Gesicht kullerte ein Träne, die er sich sofort aus dem Gesicht wischte. Sie lösten sich von einander und lächelten sich an. Beide waren überglücklich. Kelar hatte alles für eine Feier vorbereitet und die Stimmung war großartig. Alle waren ausgelassen und feierten. Es wurde getanzt, getrunken und gelacht. Es gab Musik, Essen und Getränke. Viele Dorfbewohner kamen zum Brautpaar, sprachen ihre Glückwünsche aus und überreichten Hochzeitsgeschenke. Kurz darauf fand ein Tanz statt und Sora und Yuna tanzten eine ganze Zeit lang zur Musik. Danach standen einige Duelle an. Wolfsmenschen forderten sich gegenseitig zum Schwertkampf heraus. Auch Sora wurde mehrere Male herausgefordert. Doch er unterlag kein einziges Mal. Die Feier dauerte mehrere Stunden und der Tag war bereits weit fortgeschritten, als die ersten nach Hause gingen. Als der Abend sich dem Ende neigte und die Nacht hereinbrach, war die Feier immer noch in vollem Gange. Sora und Yuna entschieden, sich für den Rest des Tages zurückzuziehen und verließen den Dorfplatz und liefen gemeinsam die Straße herunter.


© Sora Hataki


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