Irgendetwas Schweres viel zu Boden. Sora erwachte, konnte nur durch einen Schleier sehen. Sein ganzer Körper schmerzte. Er war kurz davor wieder ohnmächtig zu werden. Es brauchte seine ganze Konzentration um bei Bewusstsein zu bleiben. Schritte kamen näher und blieben vor seiner Tür stehen. Er hörte Stimmen, konnte aber nicht verstehen, was sie sagen. Die Zellentür wurde geöffnet. Es waren zwei Personen. Er konnte nur ihre Sillhoueten erkennen.
?: Sora?
Wer war das?
?: Kelar es ist Sora! Hier drüben!
Kelar? Hier? Eine dritte Person kam in die Zelle. Sie beugte sich runter zu ihm.
Kelar?: Sora?
Es kostete Soras ganze Kraft seine Stimme zu erheben.
Sora: Kelar?
Kelar: Nimue sei Dank. Du lebst noch. Ralof kriegst du die Ketten auf.
Ralof zog so fest wie er nur konnte an den Ketten, aber sie gaben keinen Zentimeter nach. Er schüttelte den Kopf.
Ralof: Verdammt.
?: Was können wir tun?
Sora: Kristall...Schloß...Keller.
Er verlor das Bewustsein. Alles wurde schwarz. Er versuchte wach zu bleiben und schafte es gerade so, doch sprechen war nicht mehr möglich. Er musste sich konzentrieren um wach zu bleiben.
Ralof: Was könnte das bedeuten?
Kelar hatte eine Idee.
Kelar: Ralof. Am Ende des Ganges war da doch ein Raum mit einem riesigen Kristall, oder? Vielleicht hält er die Ketten zusammen?
Ralof: Vielleicht. Wir sollten es versuchen.
Sie wandten sich an zu gehen.
Kelar: Yuna bleib bei ihm. Sorg dafür dass er nicht stirbt.
Yuna?! Was in Animas Name macht Yuna hier?
Kelar und Ralof verließen die Zelle und verschwanden im Gang.
Yuna versuchte ihm Mut zu machen.
Yuna. Keine Sorge wir hollen dich hier raus. Alles wird wieder gut.
Das hofte er sehr. Plötzlich verschwanden die Ketten und Sora sackte nach vorn über. Yuna fing ihn im letzten Moment auf. Im nächsten Moment kamen Kelar und Ralof rein.
Yuna: Ihr habt es geschaft.
Kelar: Glücklicher Weise. Lebt er noch?
Yuna: Ich weiß es nicht. Er hat Puls, aber sein Blick ist so leer.
Kelar: Ich hoffe wir kommen nicht zu spät.
Kelar beugte sich zu Sora runter.
Kelar: Ich trage ihn.
Yuna legte Sora auf Kelars Rücken. Dann machten sie sich auf den Weg raus aus der Burg. Während sie durch die Gänge und Flure des Schlosses flohen und Patroullien ausweichten spürte Sora wie sein Kampfeswille zurückkam. Es war ein gutes Gefühl.
Sora: Kelar...Danke.
Kelar: Gut das du noch lebst. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.
Er versuchte Kraft zu sparen. Und so liefen sie weiter. Während sie liefen achtete Yuna die ganze Zeit auf Sora.
Yuna: Er sieht nicht gut aus. Wir müssen ihn schnell ins Dorf bringen.
In dem Moment als sie das sagte hörten sie das Läuten von Glocken und das ganze Schloss schien gerade zu erwachen.
Ralof: Verdammt sie haben die Wachen gefunden.
Kelar: Mist. Wohin jetzt?
Yuna schlug ein nahegelegenes Fenster ein.
Yuna: Hierlang.
Ralof: Gute Idee, Yuna
Sie sprangen durch das Fenster auf das nächst gelegene Dach des Schlosses. Von dort aus ließen sie sich auf das Dach eines der Häuser in der Stadt fallen. Sie hatten es aus der Burg geschafft. Sie stürmten in aller Eile aus der Stadt in Richtung Freiheit. Sie liefen einige Meilen und machten in einem nahegelegenen Wäldchen Rast. Kelar lehnte Sora an einen Baum, während sie alle etwas Luft holten.
Yuna: Wir habens geschaft.
Ralof: Ich hoffe wir sind nicht zu spät gekommen.
Kelar begutachtete gerade Soras Wunden. Sie waren nicht tief und dank der übernatürlichen Heilkraft der Wolfsmenschen bereits großflächig fast verheilt. Also warum war Sora in so schlechtem Zustand? Yuna kam zu ihm.
Yuna: Kelar? Wie geht es ihm?
Kelar: Seine Wunden sind nicht tief. Weshalb geht es im so schlecht?
Kelar schlug mit der Faust auf dem Boden.
Yuna legte eine Hand auf seine Schulter.
Yuna: Er wird schon wieder. Er ist eine Kämpfer.
Kelar: Du hast recht. Danke Yuna.
Ralof: Wir sollten weiter. Bis zum Dorf ist es noch weit.
Sie stimmten ihn zu. Kelar hob Sora auf seinen Rücken und sie machten sich weiter auf den Weg Richtung Nebelwald durch die Nacht.
Als sie endlich den Wald erreichten war der Morgen angebrochen und Lumens Auge begang ihre Bahn über den Himmel zu ziehen. Etwas später erreichten sie das Dorf. Sie brachten ihn in sein Haus, wo sie ihn in sein Bett legten.
Kelar: Ralof hol Salem so schnell wie möglich.
Ralof stürmte aus dem Haus und kam nach einer Weile mit Salem, dem Dorfheiler, im Schlepptau wieder.
Salem: Bitte verlasst alle den Raum. Ich brauche hier etwas Platz.
Sie ließen Salem allein und zogen sich in das Wohnzimmer zurück. Die Stunden krochen nur so dahin. Ralof verschwand nach einigen Zeit um den anderen zu erzählen was passiert ist. Yuna und Kelar warteten schweigend auf Ergebnisse. Es war spät am Nachmittag als Salem ins Wohnzimmer kam. Kelar sah in hoffnungsvoll an.
Yuna: Wie geht es ihm?
Salem: Er ist soweit stabil, allerdings kann ich nichts mehr für ihn tun.
Kelar: Wird er wieder?
Salem setzte sich gegenüber von Kelar und Yuna.
Salem: Das kann ich nicht sagen.
Kelar: Was meinst du damit?
Salem: Äußerlich hat er keine schweren Verletzungen, bis auf einige gebrochene Knochen. Allerdings wurde er von den Menschen vergiftet.
Yuna: Vergiftet?
Salem nickte.
Kelar: Was für ein Gift?
Salem: Das Gift stammt von einer Blume aus den Bergen ganz im Norden. Sie wird klagende Lilie genannt. Sie ist höchst toxisch. Ein Gift aus ihren Blüten greift die Seele einer Person an. Wenn das Gift sein volles Potenzial entfaltet hat, ist die Person ein willenloser Sklave.
Yuna: Gibt es kein Gegengift?
Salem schüttelte den Kopf.
Salem: Das einzige was wir tun können, ist zu hoffen, dass Sora genug Kraft hat um gegen das Gift anzukommen. Wenn ja dann wird er hoffentlich wieder ganz der Alte sein.
Ein Schweigen legte sich über Kelar und Yuna. Kelar brach nach einige Minuten das Schweigen.
Kelar: Können wir zu ihm?
Salem: Ja, aber er schläft im Moment. Ich weiß nicht wann er aufwacht.
Sie gingen hoch in sein Zimmer. Da lag er ganz friedlich und schlief. Kelar war der Verzweiflung nah. Er setzte sich auf einen Stuhl neber dem Bett.
Salem: Ich muss leider weiter. Ich schaue in ein paar Tagen wieder vorbei.
Kelar: Danke, für alles was du getan hast.
Yuna wusste nicht was sie tun sollte. Da haben sie alles getan um ihn zu retten und dann können sie nichts für ihn tun. Das machte sie wütend. Sie zitterte. Was sollte sie tun? Was konnte sie tun? Ihr Blick fiel auf Kelar. Kelars Gesicht war voller Sorge. Yunas Wut verflühtigte sich. Es würde Sora nicht helfen, wenn sie jetzt hier den Verstand verlieren würde. Sie konnte sich vorstellen wie Kelar gerade zu Mute ist.
Yuna: Kelar?
Er antwortete nicht.
Yuna: Kelar ich kann mir gut vorstellen wie du dich im Moment fühlst.
Immer noch keine Reaktion. Yuna wandte sich an zu gehen. Anscheinend war Kelar im Moment für Niemanden zugänglich. Gerade als sie aus der Tür gehen wollte fing Kelar an zu sprechen.
Kelar: Warum? Warum ausgerechnet er? Warum hat es nicht mich erwischt? Ich wollte doch das er nach mir die Wolfsmenschen anführt. Ich wollte ihn beschützen, nachdem seine Eltern starben. Ich dachte nicht, dass er vor mir stirbt. Das wollte ich nie. Hätte ich doch nur besser auf ihn aufgepasst hätte. Ich weiß nicht was ich ohne ihn tun soll.
Yuna: Keine Sorge, Kelar. Sora wird es schaffen. Ich weiß es einfach.
Kelar: Wie kannst du dir da nur so sicher sein?
Yuna: Du müsstest es doch am Besten wissen. Schließlich hast du ihm doch alles beigebracht, was er weiß. Er ist nur dank dir so stark geworden.
Kelar schenkte ihr ein Lächeln.
Kelar: Du hast recht. Danke Yuna.
Sie lächelte zurück.
Yuna: Ich bleibe bei ihm. Du solltest die Leute beruhigen gehen.
Kelar stand auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
Kelar: Du hast recht. Ich kann nicht die ganze Zeit Trübsal blasen. Das würde er nicht wollen.
Er verließ das Zimmer und ließ Yuna stehen. Sie setzte sich auf den Stuhl, auf dem Kelar vor Kurzem noch gesessen hatte. Sie wollte an das Glauben was sie Kelar gesagt hatte, aber auch an ihr nagten die Zweifel. Und so brach sie in Tränen aus und weinte leise. Ihr ging es nicht anders als Kelar. Sie machte sich die gleichen Gedanken wie er. Sie wollte ihn retten, konnte aber wiedermal nichts anderes tun als warten. Sie hasste das. Sie hasste es nichts tun zu können. Und so vergangen die Stunden.
Am nächsten Morgen erwachte sie mit dem Kopf auf Soras Bett. Sie musste eingeschlafen sein. Jetzt bemerkte sie die Decke, die auf sie gelegt wurde. Wo kam die auf einmal her? Sie sah zu Sora, doch dieser lag immernoch da und regte sich nicht. Sie brach erneut in Tänen aus. Nach einer Weile beruhigte sie sich wieder. Er würde nicht wollen, dass sie seinetwegen Tränen vergießt. Sie riß sich zusammen und ging aus dem Zimmer. Als sie die Treppe runterkam, bemerkte sie Kelar, der in einem Sessel saß und in den Kamin starte. Als sie auf ihn zutrat, wandte er sich zu ihr.
Kelar: Morgen.
Yuna: Morgen, Kelar.
Sie setzte sich auf die Caoch. Kelar reichte ihr eine Tasse mit Tee. Sie nahm einen Schluck.
Kelar: Danke, Yuna.
Yuna: Wofür?
Kelar: Dafür, dass du mir gestern zugehört und mich getröstet hast. Ich weiß, dass es für dich auch nicht leicht ist.
Yuna: Ich weiß sehr gut wie du dich fühlst. Wenn meinem Vater etwas zustößen würde, wüsste ich auch nicht mehr weiter.
Kelar: Das meinte ich nicht.
Yuna: Was dann?
Kelar schaute ihr direkt in die Augen.
Kelar: Ich weiß, dass du Sora bewunderst. Und ich kann mir vorstellen wie du für ihn empfindest.
Sie wich seinem Blick aus.
Yuna: Ich weiß nicht was du meinst.
Kelar: Du liebst ihn, nicht wahr?
Yuna errötete. Kelar fing an zu lachen.
Kelar: Hahahaha. Das braucht dir nicht peinlich zu sein. Er ist ja auch ziemlich hübsch.
Yuna: Kelar!
Kelar: Er ist auch noch stark und klug. Wahrlich die Frauen stehen Schlange um ihn. Es ist nicht ungewöhnlich, dass auch du seinem Charme erlegen bist. Er ist sich noch nicht einmal bewusst, dass die Frauen nach ihm verrückt sind.
Yuna: Also schön! Ja ich mag ihn sehr. Er ist stark, klug und sehr gutaussehend. Außerdem ist er sehr nett. Er hat einen angenehmen Charakter.Ich fühle mich in seiner Nähe wohl.
Kelar: Na also. War doch garnicht so schwer.
Yuna war überascht.
Kelar: Brauchst garnicht so verdutzt zu gucken.
Yuna: Kelar du bist echt seltsam.
Kelar und Yuna lachten beide. Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefagen haben wurde Kelar etwas ernster.
Kelar: Du solltest es ihm sobald wie möglich sagen.
Yuna: Meinst du wirklich?
Kelar: Er ist nicht auf den Kopf gefallen, aber er ist für sowas etwas blind.
Yuna: Ich weiß nicht. Was ist wenn er anders empfindet als ich?
Kelar: Yuna. Vertrau einem alten Mann, wenn ich dir sage, dass er dich sehr gern hat. Er akzeptiert dich wie du bist.
Yuna: Wirklich?
Kelar: Wirklich.
Yuna: Danke Kelar. Allerdings muss er dafür erstmal aufwachen.
Kelar: Ich bin mir sicher, dass er das wird. Wie du schon sagtest er ist ein Kämpfer.
Yuna: Trotzdem. Ich mache mir Sorgen um ihn.
Kelar: Wir müssen einfach hoffen, dass er wieder aufwacht.
Sie starten ins Feuer und eine Weile sagte keiner ein Wort. Nach einer Weile stand Kelar auf.
Kelar: Ich muss mit dem Rat sprechen. Ich komme bald wieder.
Yuna: Alles klar.
Kelar: Pass bitte auf ihn auf.
Yuna: Mach ich.
Kelar verließ das Haus und Yuna ging wieder zu Sora in sein Zimmer. Er lag immer noch im Bett und schien tief und fest zu schlummern. Er sah sogar friedlich aus. Selbst im Schlaf sah er gut aus. Erst jetzt war sich Yuna sicher. Sie liebte ihn. Sie wollte ihm ihre Gefühle offenbaren. Aber was wenn er ihre Liebe nicht erwiedert. Wie würde er reagieren. Yuna schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Und so wachte sie schweigend über den schlafenden Sora.
Ein paar Stunden später:
Kelar war gerade auf dem Weg von der Ratshalle zu seinem Haus. Während er lief hörte er hinter sich jemanden ihn rufen
?: Kelar!
Es war Ralof. Er rannte auf Kelar zu.
Kelar: Was gibts?
Ralof: Hast du Yuna heute schon gesehen? Sie ist gestern nicht nach Hause gekommen.
Er klang besorgt.
Kelar: Keine Sorge. Sie war die ganze Nacht über bei Sora.
Ralof: Da bin ich ja erleichtert. Entschuldige das ich dich aufgehalten habe.
Kelar: Kein Problem.
Ralof und Kelar zogen beide wieder ihrer Wege. Nachdem er in seinem Haus angekommen war wollte er nach Sora und Yuna schauen. Er betrat Soras Zimmer. Er konnte seine Entäuschung nicht verbergen. Insgeheim hatte er gehofft, dass Sora in der Zwischenzeit aufgewacht ist. Yuna schaute zu ihm. Auch ihr Gesicht war immernoch voller Sorge. Kelar setzte sich neben sie.
Kelar: Ist er noch nicht aufgewacht?
Yuna: Nein.
Für einen Moment redete keiner ein Wort. Beide starten nur auf ihren schlafenden Freund. Kelar ergriff als erster das Wort.
Kelar: Du solltest nach Hause. Dein Vater macht sich Sorgen um dich.
Yuna: Ich bleibe hier. Ich möchte da sein, wenn er aufwacht.
Kelar: Ok. Ich bleibe mit dir bei ihm.
Und so wachten sie über Sora, während die Stunden verstrichen.


© Sora Hataki


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