Es war Nacht. Eine perfekte Vollmondnacht. Sora saß an einem Lagerfeuer und starrte in die Flammen. Ein Schatten näherte sich. Sora hatte den Schatten bemerkt und richtete seinen Blick Richtung Wald.
Sora: Was gibts?
Ein Wolf trat aus der Dunkelheit.
Wolf: Kelar wartet auf dich.
Sora nickte dem Wolf zu. Dieser verschwand wieder im Unterholz. Sora stand auf und ging in den Wald. Nach einer Weile erreichte er eine Gruppe von Personen, die alle um ein großes Feuer saßen und diskutierten. Der Älteste von ihnen sah zu Sora auf und winkte ihn zu sich. Sora setzte sich neben ihn.
Ä. Mann: Nun da Sora auch endlich da ist, können wir ja anfangen.
Alle schauten zu ihm
Ä. Mann: Wir haben eine Nachricht von König Vilius erhalten.
Vom König? Was der wohl von uns möchte?
Ä. Mann: Er hat mich zu einem Friedensgespräch eingeladen? Und zwar Morgen um Mittag beim Steintisch bei den Säulen der Schöpfung.
Ein Raunen ging durch die Menge.
Person: Das stinkt doch nach einer Falle.
Person 2: Hällst du das wirklich für klug Kelar.
Kelar: Auch wenn es eine Falle ist, so muss ich trotzdem dorthin gehen.
Die Anderen stimmten ihm zu.
Kelar: Ich werde allerdings nicht allein gehen.
Er deutete auf Sora.
Kelar: Sora kommt mit mir. Als mein Ajultant. Es ist mir erlaubt zwei Ajultanten zu dem Treffen mit zubringen.
Kelar wandte sich an die Anderen.
Kelar: Irgendwelche Einwände?
Sora meldete sich zu Wort.
Sora: Du solltest neben mir noch jemanden zu dem Treffen mitnehmen.
Kelar: Irgendjemanden im Sinn?
Sora: Noch nicht.
Kelar: Nun gut. Ich werde mich später...
?: Kelar! Kelar!
Eine Person kam durch den Wald auf die Gruppe zugerannt. Sora war sofort auf den Beinen und zückte seine Schwerter, doch Kelar hielt ihn zurück. Die Person machte vor Kelar halt und ging in die Knie. Sora erkannte ihn als einen der Späher, die am Rande des Waldes patriollieren.
Kelar: Was ist los?
Späher: Der Wald brennt! Einige Menschen zünden im Moment im Osten den Wald an!
Sora: Was?!
Kelar: Sora. Schnapp dir ein paar Männer und vertreibe diese Menschen.
Sora: Sofort.
Er und einige Männer verwandelten sich in Wölfe und sprinteten in den Wald Richtung Osten. Seit mehr als einem Jahr nun sind die Wolfmenschen mit den Menschen im Krieg. Davor herrschte Frieden, hart erkauft von den Vorvätern. Es began alles mit dem Tod des vorherigen Königs und dem Antritt von seinem Sohn Vilius. Zu Beginn änderte sich nichts für uns, allerdings fingen bald einige Menschen an, entgegen des Abkommen, den Nebelwald zu roden. Daraufhin verjagten wir die Eindringlinge. Dies wurde von den Menschen nicht einfach so hingenommen. Und so entstand daraus ein Krieg. Die Menschen versuchen uns aus dem Wald zu jagen oder uns ausnahmslos zu vernichten. Bisher können wir erfolgreich Widerstand leisten. Und nun zünden irgendwelche Menschen unseren Wald an. Sora kocht das Blut. Erst einen Friedensvertrag anbieten und dann sowas. Er wollte ihnen einen Denkzettel verpassen.
Der Geruch von Rauch stieg ihm in die Nase und er konnte einige Stimmen in der Entfernung hören. Sie waren ganz in der Nähe. Er schlich mit seinen Männern durchs Unterholz. Da waren sie. Es waren etwa 10 - 15 Männer, bewaffnet mit Schwertern und Äxten. Er freute sich auf den Kampf. Und so sprang er den ersten Gegner an und riss ihm die Kehle auf. Und da stand er nun in der Blutlache seines Opfers, während die anderen Männer mit einem entsetzten Aufschrei wegrannten.
Brandstifter1: Lauft, es ist der schwarze Dämon. Lauft!
Schwarzer Dämon des Nebelwaldes. Das war sein Titel. Die Menschen, die einen Kampf mit ihm überlept haben, nannten ihn so. Da er in seiner Wolfsform ebenerz schwarzes Fell hatte und aufgrund seiner Wildheit im Kampf wurde er von den Menschen so genannt. Er mochte den Namen. Denn er bedeutet, dass seine Feinde Angst vor ihm haben. Er sprintete hinter den Flüchteten her und erledigte noch zwei weitere, bevor die restlichen Menschen auch nur ihre Waffen ziehen konnten. Danach verwandelte er sich wieder in seine menschliche Form, zog seine Schwerter und stürmte auf seinen nächsten Gegner zu. Währenddessen stürmten seine Männer aus dem Wald und fiehlen über die übrigen Menschen her.
Der Kampf war nach kurzer Zeit zu Ende. Keiner der Wolfsmenschen wurde getötet. Jetzt wurde versucht den Brand unter Kontrolle zu bringen. Sora organisierte den Löschvorgang, als einige seiner Männer mit einem Gefangenen zu ihm kamen.
Wolf 1: Sora!
Er wandte sich zu ihnen um.
Sora: Und wenn haben wir hier?
Wolf 2: Wir haben ihn erwischt, als er versuchte zu fliehen.
Sora: Bist du ihr Anführer?
Der Hüne antwortete ihm nicht, sondern starte ihn nur mit einem trotzigen Blick an.
Sora: Was wollt ihr hier? Ich dachte euer König möchte Frieden?
Hüne: Von mir erfährst du nichts, du Monster!
Sora lächelte. Monster, hm? Er trat auf den Hünen zu, zog sein Schwert und hielt ihm die Klinge an die Kehle.
Sora: Ich habe eine Nachricht für deinen Boss, wer immer er auch ist. Sollte er es nochmal wagen unseren Wald anzugreifen, werde ich persönlich zu ihm kommen, sein Herz herausreisen und es genüßlich verspeißen. Selbst wenn er der König ist.
Dem Hünen stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Sora war sich sicher er würde die Nachricht nicht vergessen.
Sora: Hast du verstanden?
Der Hüne nickte rasch.
Sora wandte sich an die Männer, die den Mann festhielten.
Sora: Geleitet ihn raus aus dem Wald.
Wolf 1u.2: Jawohl.
Sie machten sich mit dem Menschen auf dem Weg, während Sora sich wieder dem Bekämpfen des Brandes widmete. Nachdem der Brand gelöscht war, machten und seine Männer sich auf den Weg in ihr Dorf. Das Dorf lag gut versteckt im Wald und trotz der beachtlichen Größe hat noch kein Mensch es je gefunden. Sora schlenderte über den großen Hauptplatz auf sein Haus zu. Allerdings stand dort eine Gruppe von etwa 10 Personen und wartete anscheinend auf ihn. Als sie ihn erblickten stürmten sie alle zu ihm. Und sogleich wurde er mit Fragen gelöchert.
Person 1: Sora. Was ist den da los?
Person 2: Was hat Kelar vor?
Person 3: Gibt es wirklich ein Friedensangebot?
Sora versuchte gegen die ganzen Fragen anzureden und schrie auf.
Sora: Freunde! Freunde! Jetzt wartet doch mal.
Die Stimmen verstummten. Sora beruhigt sich und senkte wieder seine Stimme.
Sora: Lasst uns erstmal in die Ratskammer gehen. Dort kann ich euch alles berichten.
Sora mit eingeschlossen gab es neben Kelar noch einen aus 10, vom Volk gewählten, Mitgliedern bestehender Rat. Der Rat war im allgemeinen zur Unterstützung des Rudelsführers in politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten zuständig. In der Ratskammer angekommen berichtete Sora den ungeduldigen Ratsmitglieder was in den letzten Stunden vorgefallen war. Als sein Bericht endete war die Stimmung im Rat gereizt.
Ratsmitglied 1: Solche Schweine.
Ratsmitglied 2: Nach außen hin von Frieden reden und dann den Wald anzünden.
Ratsmitglied 3: Glauben die ernsthaft, das wir nun auf ihr Angebot eingehen?
Sora: Kelar hat vor ihr Angebot zu einem Treffen anzunehmen. Und ich teile seine Ansicht.
Ratsmitglied 2: Ihr werdet doch nicht alleine gehen.
Sora schüttelte den Kopf.
Sora: Nein. Ich habe Kelar vorgeschlagen noch jemanden mit zunehmen.
Ratsmitglied 4: Hast du schon jemanden ausgewählt?
Sora: Nocht nicht. Es sollte allerdings jemand sein, der unvoreingenommen ist.
Alle überlegten angestrengt. Plötzlich meldete sich eines der Ratsmitglieder zu Wort.
?: Ich werde mit gehen.
Die Person war eine Frau in etwa dem gleichen Alter wie Sora. Es handelte sich dabei um Yuna, die Tochter eines Ratsmitglieds. Ralof, ihr Vater, wiedersprach ihr.
Ralof: Das werde ich nicht erlauben!
Yuna: Das ist mir egal, Vater. Irgendjemand muss im Falle einer Falle auf die Beiden aufpassen. Wir können nicht riskieren sowohl unseren Anführer als auch seine rechte Hand auf einmal zu verlieren. Sie wandte sich an Sora.
Yuna: Irgendwas dagegen?
Sora: Nein. Nichts dagegen.
Ralof: Du kannst doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen sie mitzunehmen.
Sora: Doch. Yuna ist genau die Richtige für den Job.
Ralofs Blick wanderte zwischen Sora und Yuna hin und her. Nach einer Weile warf er die Hände in die Luft.
Ralof: Ach, mach doch was du willst.
Yuna wirkte erleichtert. Sora wandte sich wieder an den Rest des Rates.
Sora: Nun da das geklärt ist, würde ich sagen, dass die Sitzung beendet ist.
Die Ratsmitglieder stimmten ihn zu. Alle verließen langsam die Ratskammer. Nur Ralof blieb sitzen und wartete bis alle gegangen waren und ging dann auf Sora zu. Er packte ihn am Arm.
Ralof: Ich bitte dich Sora, pass auf meine Tochter auf. Sie ist alles was ich noch habe.
Stimmt. Nachdem dem Ralof am Anfang des Krieges seine Frau verloren hatte, hat er nur noch seine Tochter. Er wusste in etwa wie es Ralof erging.
Sora: Versprochen. Ich werde alles tun damit sie zu dir zurück kommt.
Ralof: Danke, Sora.
Er ließ ihn los und verließ die Halle. Sora blieb noch einen Moment stehen und machte sich dann auch auf den Weg nach Hause. Während des Weges dachte er über Ralofs Worte nach. Er wusste ziemlich gut wie er sich fühlte. Er selbst war ein Waise. Vor etwa 14 Jahren wurden Soras Eltern von einigen radikalen Menschen getötet, genauso wie Kelars Frau Sarah. Seit dem kümmert sich Kelar um ihn. Zwischen den beiden hat sich in den vergangenen Jahren eine enge Verbindung entwickelt. Kelar war für ihn zu einem Vater geworden. Und Kelar akzeptierte ihn seit jeher als seinen Sohn. Nicht nur das. Er hat Sora sogar zu seinem Nachfolger ernannt. Sora war Kelar für so Vieles dankbar. Er hat ihm alles beigebracht. Wie man kämpft, wie man diplomatisch handelt und noch vieles andere. Er wusste nicht wo er ohne Kelar heute wäre. Mittlerweile war er vor ihrem Haus angekommen. Er trat ein. Es war dunkel im Haus. Kelar war noch nicht wieder da. Und so legte Sora sich schlafen, um morgen fit für die Verhandlungen mit Vilius zu sein.


© Sora Hataki


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